Hessian Contemporary History - Data · Facts · Backgrounds
Wahlen zum Hessischen Landtag, 6. November 1966
Bei den Landtagswahlen erreicht die SPD mit 51 % wieder die absolute Mehrheit der Stimmen. Von 48 Wahlkreisen erringen die Sozialdemokraten 44, die Christdemokraten siegen in vier Wahlkreisen. Die CDU verliert 2,4 Prozentpunkte und kommt auf 26,4 % der Stimmen, die FDP verliert leicht und erhält 10,4 % der Stimmen, während die Gesamtdeutsche Partei nur noch 4,3 % (1962: 6,3 %) verbuchen kann und damit unter der Fünf-Prozent-Hürde bleibt, sodass sie in Zukunft nicht mehr im Hessischen Landtag vertreten ist. Für Aufsehen sorgt der starke Stimmengewinn der NPD, für die in Hessen 224.534 Stimmen abgegeben werden. Aufgrund des Stimmenanteils von 7,9 % stellen die rechtsradikalen Nationaldemokraten damit im neuen Landtag acht Abgeordnete. Bei der Bundestagswahl gut ein Jahr vor der Landtagswahl hatte die NPD in Hessen nur 2,5 % der Stimmen erreicht.
Vor allem dieses Abschneiden der NPD in Hessen wird im In- und Ausland mit Sorge vor einem neuen Rechtsradikalismus zur Kenntnis genommen. Kommentatoren sehen darin eine Protestwahl gegen die Vorgänge in Bonn um das Ende der CDU-FDP-Regierung. Die Wahlbeteiligung liegt bei 80,9 %, was ein Plus von 3,2 Prozentpunkte zur letzten Landtagswahl darstellt.
Wahlanalyse1
Wahlbeteiligung
Eine Wahlbeteiligung von 100 % erreichen die Wahlbezirke Ellnrode (Kreis Frankenberg), Besges, Malkes, Steens, Wittges (alle Kreis Fulda), Holzhausen (Kreis Marburg) und Mauloff (Kreis Usingen). Die mit Abstand geringste Wahlbeteiligung mit 17,2 % gibt es in Winterscheid (Kreis Ziegenhain) wo von 134 Wahlberechtigten nur 23 ihre Stimme abgeben. Mit Ausnahme von Martenroth (Untertaunuskreis, 49,1 %) liegt die Wahlbeteiligung in allen anderen Städten und Gemeinden über 50 %.
Auf Wahlkreisebene gibt es die höchsten Wahlbeteiligungen in den Wahlkreisen 1/Hofgeismar und Kassel-Land-Nord (87,9 %), 2/Wolfhagen und Kassel-Land-Süd (88,3 %) und 9/Fritzlar-Homburg (89,2 %). Während die Frankfurter und Wiesbadener Wahlkreise mit Werten zwischen 65 und 74 % die niedrigsten Wahlbeteiligungen aufweisen.
Wahlergebnis der SPD
Die Sozialdemokraten erreichen auf Gemeindeebene lediglich in sieben Wahlbezirken keine Stimme, davon liegen jeweils zwei im Kreis Fulda und zwei im Kreis Hünfeld.
Ihre Bestwerte erzielen sie in Markershausen (Kreis Eschwege 96,3 %), Nieste (Kreis Kassel, 86,2 %) und Kehrenbach (Kreis Melsungen, 85,4 %). Beste Großstadt für die Partei ist Kassel mit 56,2 %.
Erfolgreichste Wahlkreise für die Partei sind 2/Wolfhagen (64,4 %) und Kassel-Land-Süd, 5/Kassel, Stadt-Ost (62 %) und 42/Groß-Gerau-West (60,3 %). Ihr schlechtestes Ergebnis auf Wahlkreisebene erzielt die SPD, wie bei bis dahin allen Landtagswahlen seit der Wahlrechtsänderung von 1950, im Wahlkreis 14/Fulda, Stadt und Fulda-Land-Nord (29,7 %) ein.
Wahlergebnis der CDU
Mit Ausnahme der Gemeinde Appenhain (Kreis Ziegenhain) erzielen die Christdemokraten bei der letzten Landtagswahl unter dem Vorsitz von Wilhem Fay (1911–1980)2 in jedem Wahlbezirk mindestens eine Stimme. Wie schon bei vergangenen Landtagswahlen erhalten sie in Steens (18 Wahlberechtigte, Kreis Fulda) 100 % der Stimmen. Von den zehn Gemeinden mit dem höchsten CDU-Anteil (alle über 90 %) liegen sieben im Kreis Fulda und drei im Kreis Hünfeld.
Erfolgreichster Wahlkreis ist dementsprechend wie bei allen Wahlen seit 1950 Wahlkreis 14/Fulda, Stadt und Fulda-Land-Nord mit 57,5 %. Am schlechtesten schneiden sie dagegen in Nordhessen ab: Unter den zehn Wahlkreisen mit dem geringsten Anteilen für die Christdemokraten liegen mit Ausnahme des Wahlkreises 4/Kassel-Stadt-West alle nordhessischen Wahlkreise. Niedrigster Wert sind dabei 15,6 % im Wahlkreis 1/Hofgeismar und Kassel-Land-Nord.
Wahlergebnis der FDP
Die FDP erzielt in insgesamt 25 Wahlbezirken keine einzige Stimme, davon liegen zwölf im Kreis Fulda. Ihre besten Ergebnisse erzielt sie, wie auch bei vergangenen Landtagswahlen im Kreis Frankenberg. Sieben ihrer zehn besten Ergebnisse erzielen sie dort. Ihren Höchstwert von 76 % erreichen sie jedoch in Neuswarts (Kreis Fulda). Es folgen Kirchlotheim (70,5 %) und Rodenbach (69,8 %, beide Kreis Frankenberg). In den Großstädten gibt es für die Partei keine großen Ausreißer vom Gesamtwahlergebnis, am stärksten sind sie weiter in Wiesbaden (12 %).
Wie schon bei den vorhergehenden Landtagswahlen sind die Wahlkreise 3/Waldeck (22,6 %) und 10/Frankenberg und Ziegenhain (22,4 %) FDP-Hochburgen, während die Partei im Wahlkreis 14/Fulda, Stadt und Fulda-Land-Nord (4,8 %) ihr niedrigstes Ergebnis einfährt.
Wahlergebnis der GDP/BHE
Bei ihrer letzten Wahlteilnahme in Hessen erreichte die Gesamtdeutsche Partei in insgesamt 170 Wahlbezirken keine einzige Stimme, 27 davon allein im Kreis Fulda und 25 im Kreis Hünfeld. Ihr stärkstes Ergebnis erzielen sie, wie schon vier Jahr zuvor, in Lettgenbrunn (Kreis Gelnhausen, 56,4 %). Dort ist der Verlust im Vergleich zu anderen früheren Hochburgen noch relativ gering (0,7 Prozentpunkte), in Trutzhain (Kreis Ziegenhain) beispielsweise sinkt er um 25,4 Prozentpunkte von 42,2 % auf 16,8 %. Wie schon bei vergangenen Wahlen schneidet die Partei in den Großstädten besonders schlecht ab. Tiefstwert sind dort 1,8 % in Offenbach am Main, während 3,5 % in Wiesbaden ihr bestes Ergebnis auf dieser Ebene darstellen.
Bester Wahlkreis für die Partei ist erneut der Wahlkreis 18/Oberlahnkreis und Wetzlar-Süd (8,5 %), gefolgt von 37/Gelnhausen (7,7 %) und 17/Wetzlar-Nord (7,3 %). Auch hier offenbaren sich deutliche Verluste, so verliert die Partei im Wahlkreis 17 3,4 Prozentpunkte, im Wahlkreis 18 sogar vier Prozentpunkte. Ihren niedrigsten Stimmenanteil erreicht sie im Wahlkreis 31/Frankfurt am Main, Stadt-Nordend, wo lediglich 1,5 % der Wähler der Partei ihre Stimme geben.
Wahlergebnis der NPD
Die NPD erzielt bei ihrer ersten Wahlteilnahme in Hessen in 62 Wahlbezirken keine einzige Stimme, davon liegen 27 im Kreis Fulda und 14 im Kreis Hünfeld. Bestmarken setzt sie in Erzbach (Kreis. Erbach, 47,5 %), Lindenau (Kreis Rotenburg, 47,4 %) und Ransbach (Kreis Ziegenhain, 42,9 %). Erwähnenswert ist außerdem ihr Ergebnis in der früheren FDP-Hochburg Harbshausen (Kreis Frankenberg), wo sie 35 % der Stimmen einfahren kann. Auf Ebene der Großstädte setzen sie mit 10,4 % in Darmstadt ein Ausrufezeichen.
Auf Wahlkreisebene kann die Partei vor allem in bisher als FDP- und GDP-Hochburgen bekannten Wahlkreisen punkten, so fahren sie ihre Bestwerte im Wahlkreis 20/Alsfeld und Gießen-Land-Ost (12 %), Wahlkreis 3/Waldeck (11,3 %) und Wahlkreis 38/Büdingen (10,9 %) ein. Wenig überraschend erzielt die Partei im CDU-dominierten Wahlkreis 14/Fulda, Stadt und Fulda-Land-Nord mit 3 % ihr schlechtestes Ergebnis.
Gewählte Abgeordnete
SPD
Arndt, Rudi (1927–2004); Staatsminister; Frankfurt am Main-Unterliederbach; Wahlkreis 35: Frankfurt am Main, Stadt westliche Vororte (55,6 %)
Auth, Ferdinand (1914–1995); Ingenieur, Bürgermeister; Niederkalbach; Landesliste, Platz 11
Best, Dr. Werner (1927–1993); Landrat; Waldgirmes/Krs. Wetzlar; Wahlkreis 17: Wetzlar-Nord (55,8 %)
Blodt, Willi (1929–2022; Bürgermeister; Wolfskehlen; Wahlkreis 42: Groß-Gerau-West; 60,3 %)
Börger, Reinhard (1913–1972; Regierungsoberamtmann; Alsfeld; Wahlkreis 20: Alsfeld und Gießen-Land-Ost; 49,5 %)3
Brübach, Wilhelm (1909–2003; Landrat; Witzenhausen; Wahlkreis 6: Melsungen und Witzenhausen; 57,1 %)
Buch, Georg (1903–1995; Oberbürgermeister; Wiesbaden; Wahlkreis 27: Wiesbaden, Stadt-Vororte; 56,3 %)
Bugert, Erwin (1920–1999; Maurermeister; Viernheim; Wahlkreis 47: Bergstraße-West; 49,9 %)4
Busch, Ilse (1919–1991); Journalistin; Hanau; Landesliste: Platz 20
Caspar, Helmut (1921–1980); Landwirt, Bürgermeister; Wallenrod; Landesliste, Platz 15
Conrad, Wilhelm (1911–1971); Präsident der Hessischen Landesbank; Bad Homburg vor der Höhe; Wahlkreis 37: Gelnhausen (44,8 %)5
Enders, Christian (1899–1984; Stadtoberförster i.R.; Idstein; Wahlkreis 24: Rheingaukreis und Untertaunuskreis; 43,1 %)6
Fischer, Heinrich (1895–1973; Staatsminister a.D.; Hanau am Main; Wahlkreis 36: Hanau-Land; 58,6 %)
Franke, August (1920–1997; Landrat; Haldorf; Wahlkreis 9: Fritzlar-Homberg; 57,3 %)
Gaßmann, Georg (1910–1987; Oberbürgermeister; Marburg; Wahlkreis 12: Marburg a.d.L., Stadt und Marburg-Land-Ost; 46,0 %)7
Gründer, Marianne (1907–1972; Hausfrau, Fotolaborantin; Kassel; Landesliste: Platz 18)
Hemsath, Heinrich (1902–1978; Staatsminister; Wiesbaden; Wahlkreis 29: Obertaunuskreis; 45,0 %)8
Höhne, Eitel-Oskar (1922–1998; Landrat; Eschwege; Wahlkreis 7: Eschwege und Rotenburg-Ost; 59,0 %)
Horn, Dr. Emil (1927–1982; Oberstudienrat; Hainstadt; Wahlkreis 40: Hanau, Stadt und Offenbach-Land-Ost; 49,4 %)9
Horn, Ruth (1908–1987; Oberregierungs-Schulrätin; Darmstadt-Eberstadt; Landesliste: Platz 3)
Karl, Hans (1922–1996); Regierungsamtmann; Gräfenhausen; Wahlkreis 44: Darmstadt-Land (56,7 %)10
Koch, Wilhelm (1922–1977; Maurer; Kassel; Wahlkreis 5/Kassel, Stadt-Ost; 62,0 %)
Köcher, Josef (1907–1997; Landrat; Kassel; Wahlkreis 2/Wolfhagen und Kassel-Land-Süd; 64,4 %)
Lang, Dr. Erwin (1924–2020); Bürgermeister; Raunheim; Wahlkreis 41: Offenbach-Land-West und Groß-Gerau-Ost (55,2 %)
Lauritzen, Lauritz (1910–1980); Staatsminister; Wiesbaden; Wahlkreis 18: Oberlahnkreis und Wetzlar-Süd (49,4 %)11
Leuninger, Ernst (1914–1993; Direktor der Landesversicherungsanstalt Hessen; Frankfurt am Main; Wahlkreis 34: Frankfurt am Main, Stadt-Nordwest; 50,9 %)
Menzer, Rudolf (1904–1991); Bürgermeister a.D.; Frankfurt am Main; Wahlkreis 32: Frankfurt am Main, Stadt südlich des Mains (48,2 %)12
Osswald, Albert (1919–1996; Staatsminister; Gießen; Wahlkreis 19: Gießen, Stadt und Gießen-Land-West; 50,0 %)13
Platte, Ludwig (1914–1975; Verw.-Angestellter; Treysa; Wahlkreis 10/Frankenberg und Ziegenhain; 44,1 %)14
Pleß, Philipp (1906–1973; Redakteur; Frankfurt am Main; Wahlkreis 33: Frankfurt am Main, Stadt-Nordost; 52,7 %)
Radke, Olaf (1922–1972; Arbeitsrechtler; Offenbach am Main; Wahlkreis 39: Offenbach am Main, Stadt; 56,5 %)
Radomicki, Franz (1912–1981); Kreisamtmann; Erbach i. Odw.; Wahlkreis 46: Erbach (57,1 %)
Raute, Karl (1910–1989; Bürgermeister; Friedberg; Wahlkreis 23: Friedberg-Ost; 52,0 %)
Reitz, Heribert (1930–2018; Postoberinspektor; Offheim; Landesliste: Platz 13)
Reucker, Hans (1905–1976; Bürgermeister; Sinn; Wahlkreis 16/Dillkreis; 46,4 %)15
Rohlmann, Rudi (1928–2004; kaufmännischer Angestellter; Frankfurt am Main; Landesliste: Platz 17)
Schäfer, Georg (1919–2014; Bezirksleiter der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands; Darmstadt; Wahlkreis 43: Darmstadt, Stadt; 49,8 %)16
Schmitt, Adam (1904–1982; Bürgermeister; Rimbach/Odenwald; Wahlkreis 48: Bergstraße-Ost; 48,7 %)17
Schmitt, Rudi (geb. 1928); Stadtrat; Wiesbaden-Erbenheim; Wahlkreis 25: Wiesbaden, Stadt-Ost (43,1 %)18
Schneider, Heinrich (1905–1980); Staatsminister; Marbach; Wahlkreis 11: Biedenkopf und Marburg-Land-West (52,9 %)
Schütte, Prof. Dr. Ernst (1904–1972; Staatsminister; Wiesbaden; Wahlkreis 4: Kassel, Stadt-West; 49,8 %)19
Sprenger, Gerhard (1929–1997; Kreisoberrechtsrat; Bad Hersfeld; Wahlkreis 8: Hersfeld und Rotenburg West; 54,8 %)
Strelitz, Johannes (1912–1991); Regierungsdirektor; Wiesbaden; Wahlkreis 26: Wiesbaden, Stadt-West (49,5 %)20
Tröscher, Dr. Dr. h.c. Tassilo (1902–2003; Staatssekretär; Wiesbaden; Wahlkreis 22: Usingen und Friedberg-West; 52,1 %)
Weber, Albert (1919–2008; Stadtoberinspektor; Grebenstein; Wahlkreis 1: Hofgeismar und Kassel-Land-Nord; 58,1 %)
Weber, Hans-Otto (1926–2014; Rektor; Korbach; Wahlkreis 3: Waldeck; 43,6 %)21
Wedel, Ludwig (1909–1993; Bürgermeister; Groß-Umstadt; Wahlkreis 45: Dieburg; 52,3 %)
Winkelsträter, Liesel (1921–2010); Bezirkssekretärin; Frankfurt am Main; Wahlkreis 31: Frankfurt am Main, Stadt-Innenstadt (49,3 %)22
Winterstein, Norbert (geb. 1931); Bürgermeister; Hattersheim; Wahlkreis 28: Main-Taunus-Kreis (48,1 %)23
Wöll, Karl (1903–1972; Gewerkschaftssekretär; Frankfurt am Main; Wahlkreis 30: Frankfurt am Main, Stadt-Innenstadt; 49,1 %)24
Zinn, Dr. h.c. Georg-August (1901–1976; Ministerpräsident; Wiesbaden; Landesliste: Platz 1)
Zinnkann, Willi (1915–1997; Bürgermeister; Büdingen; Wahlkreis 38: Büdingen; 53,8 %)
CDU
Baumgarten, Oskar (1908–1990); Landwirt; Lütter; Wahlkreis 13: Schlüchtern und Fulda-Land-Süd (42,3 %)25
Beck, Heinrich (1911–1986; Landrat; Hünfeld; Wahlkreis 15/Hünfeld und Lauterbach; 38,4 %)26
Böhm, Wilfried (geb. 1934; Dipl.-Volkswirt; Petersberg/Kreis Fulda; Landesliste: Platz 21)
Borsche, Arnulf (1928–2011); kaufmännischer Angestellter; Frankfurt am Main; Landesliste: Platz 23
Dregger, Dr. Alfred (1920–2002; Oberbürgermeister; Fulda; Wahlkreis 14: Fulda, Stadt und Fulda-Land-Nord; 57,5 %)
Fay, Dr. Wilhelm (1911–1980); Bürgermeister; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 1
Fleckenstein, Nikolaus (1906–1979; Chemiewerker; Frankfurt am Main-Zeilsheim; Landesliste: Platz 7)
Geier, Erna Maria (1923–1994; Hausfrau; Viernheim/Bergstraße; Landesliste: Platz 14)
Großkopf, Dr. Erich (1903–1977; Steuerberater; Herborn; Landesliste: Platz 2)
Hackenberg, Richard (1909–1995; Geschäftsführer; Frankfurt am Main; Landesliste: Platz 9)
Krause, Dr. Hermann (1908–1988; Bürgermeister i.R.; Hanau; Landesliste: Platz 13)
Kurtz, Dr. Rudolf (1910–1987; Oberbaurat; Oberursel (Taunus); Landesliste: Platz 16)
Lindner, Dr. Georg (1925–2014; Stadtrechtsrat; Offenbach-Bieber; Landesliste: Platz 20)
Loew, Dr. Ernst (1911–1988; Einzelhandels-Kaufmann; Weilmünster; Landesliste: Platz 17)
Lucas, Dr. Rudolf (1916–1980); Regierungsrat; Kassel; Landesliste, Platz 10
Michaely, Theo (1928–2012); Geschäftsführer; Elz/Kreis Limburg; Wahlkreis 21: Limburg (45,2 %)27
Milde, Gottfried (1934–2018; Gerichtsassessor; Griesheim über Darmstadt; Landesliste: Platz 15)
Schnell, Hildegard (1908–1986; Landfrau; Bad Soden/Salmünster; Landesliste: Platz 19)
Schwarz-Schilling, Dr. Christian (geb. 1930); Unternehmer; Büdingen; Landesliste, Platz 22
Trageser, Karl Heinrich (1932–2009; Angestellter; Frankfurt am Main; Landesliste: Platz 11)
Wagner, Dr. Hans (1915–1996; Leitender Regierungsdirektor; Heppenheim an der Bergstraße; Landesliste: Platz 3)
Wallmann, Dr. Walter (1932–2013); Gerichtsassessor; Marburg; Landesliste, Platz 8
Walz, Dr. Johanna (1918–1997); Schriftstellerin; Fulda; Landesliste, Platz 428
Westernacher, Richard (1919–2005); Landwirt; Lindheim/Kreis Büdingen; Landesliste, Platz 6
Wittwer, Josef (1930–1970); Stadtoberinspektor; Kriftel (Taunus); Landesliste, Platz 1229
Zworowsky, Wolfgang von (1924–2015); Rektor; Kassel; Landesliste, Platz 18
FDP
Bielefeld, Hanns-Heinz (1918–2018; Bürgermeister; Schlitz; Landesliste: Platz 8)
Franke, Gotthard (1912–1975; Staatsminister a.D.; Königstein (Taunus); Landesliste: Platz 6)
Hasselbach, Willy (1922–2004; Landwirt; Steckenroth; Landesliste: Platz 9)
Karry, Heinz Herbert (1920–1981); Kaufmann; Frankfurt am Main; Landesliste: Platz 3
Kohl, Heinrich (1912–1984; Landrat; Frankenberg (Eder); Landesliste: Platz 1)
Molter, Hermann (1914–1978; Dipl.-Ingenieur; Darmstadt-Eberstadt; Landesliste: Platz 7)
Rodemer, Heinrich (1908–1980); Bürgermeister; Bad Wildungen; Landesliste, Platz 2
Schauss, Ernst (1906–1972; Dipl.-Handelslehrer, Oberstudiendirektor; Wetzlar; Landesliste: Platz 4)
Stein, Hermann (1919–1995; Angestellter; Gießen-Kleinlinden; Landesliste: Platz 5)
Voitel, Gottfried (1926–1990); Dipl.-Volkswirt; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 10
NPD
Bläsing, Anneliese (1923–1996); Sekretärin; Malsfeld; Landesliste, Platz 4
Fassbender, Heinrich (1899–1971); Kaufmann; Rotenburg an der Fulda; Landesliste, Platz 1
Fischer, Werner (1925–1998); Optikermeister; Kassel; Landesliste, Platz 3
Fuhlrott, Hans-Jürgen (1935–2020); Optikermeister; Idstein (Taunus); Landesliste: Platz 5
Kaye, Ulrich (geb. 1932); Kaufmann; Oberursel (Taunus); Landesliste: Platz 7
Peter, Herbert (1921–2000); Graveur; Frankfurt am Main; Landesliste, Platz 8
Stürtz, Gustav (1915–1992); Versicherungs-Angestellter; Frankfurt am Main; Landesliste: Platz 6
Woitschell, Dr. Gerhard (1910–1969); selbstständiger Kaufmann; Wiesbaden; Landesliste: Platz 230
(TK)
- Erarbeitet auf Grundlage von Informationen des Hessischen Statistischen Landesamtes. ↑
- Martina Neitzke, Die CDU Hessen 1950–1967. Politikentwicklung und Organisationsstrukturen, Wiesbaden 2010, S. 228-233. ↑
- Börger setzt sich gegen Albert Feller (CDU; 17,3 %) und Hermann Von-Eiff (FDP; 14,5 %) durch, die beide kein Mandat erringen können. ↑
- Bugert, seit zwölf Jahren Mitglied des Hessischen Landtages, setzt sich gegen Erna-Maria Geier (CDU; 34,2 %) und Günther Schlierbach (FDP; 7,1 %) durch. Geier zieht über die Landesliste der Christdemokraten in den Landtag ein, Schlierbach bleibt ohne Mandat. ↑
- Richard Bayha (1929–1993; CDU; 34,5 %) und Otto Kauer (GDP/BHE; 7,7 %) können keine Mandate erringen. ↑
- Enders setzt sich gegen Günther Dietz (CDU; 32,1 %) und Willy Hasselbach (FDP; 10,7 %) durch. Hasselbach zieht über die Landesliste der Liberalen in den Landtag ein, Dietz nicht. ↑
- Gaßmann lässt Horst Fichert (CDU, 30,6 %) und Günter Schernbeck (FDP, 10,9 %) hinter sich, die beide kein Mandat erringen können. ↑
- Hemsath gewinnt seinen Wahlkreis gegen Dr. Rudolf Kurtz (CDU; 32,2 %) und Albrecht Proescholdt (FDP; 11,8 %). ↑
- Horn, der erstmals in den Landtag einzieht, setzt sich gegen Fritz Bruder (CDU; 35,3 %) und Franz Bareiter (FDP; 6,2 %) durch, die beide kein Mandat erringen können. ↑
- Karl legte sein Mandat am 16. April 1968 nieder. Für ihn rückte am Tag darauf Heinrich Baumann (1930–2009; Regierungsdirektor; Roßdorf) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, 19/1968, S. 764. ↑
- Lauritzen setzt sich gegen Dr. Ernst Loew (CDU; 22,3 %) und Helmut Schnorr (FDP; 10,7 %) durch. Loew zieht über die Landesliste in den Hessischen Landtag ein, Schnorr nicht. Lauritzen legt sein Mandat am 15. Februar 1967 nieder. Für ihn rückt am Tag darauf Jürgen Robert Klocksin (1932–2019; Realschullehrer; Albshausen/Kreis Wetzlar) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, 10/1967, S. 309. ↑
- Ruth Beckmann (CDU; 27,8 %) und Hans-Dieter Vögele (FDP; 13,1 %), die Menzer deutlich distanziert, erringen kein Mandat. ↑
- Osswald setzt sich gegen Dr. Christian Schwarz-Schilling (CDU; 23,0 %) und Hermann Stein (FDP; 11,8 %) durch, die beide über die Landeslisten ihrer Parteien Mandate erringen. ↑
- Platte lässt damit Heinrich Kohl (FDP, 22,4 %) und Burghard Schröder (CDU, 17,9 %) hinter sich. ↑
- Reucker, der seit März 1961 ein Mandat im Hessischen Landtag inne hat, setzt sich gegen Dr. Erich Großkopf (CDU; 28,4 %) und Kurt Bandße (NPD; 10,7 %) durch. Großkopf zieht über die Landesliste in den Landtag ein, Bandße erringt kein Mandat. ↑
- Schäfer distanziert Bernhard Sälzer (CDU; 25,6 %) und Hermann Molter (FDP; 11,8 %). Sälzer zieht vier Jahre später in den Hessischen Landtag ein, Molter erringt über die Landesliste der Liberalen ein Parlamentsmandat. ↑
- Dr. Hans Wagner (CDU; 33,3 %) und Wolfgang Dulige (NPD; 6,8 %) unterliegen Schmitt, Wagner zieht über die Landesliste ins Parlament ein. ↑
- Schmitt, seit 1954 im Hessischen Landtag, setzt sich gegen Dr. Kurt ten Höfel (CDU; 28,3 %) und Dr. Martin Egger (FDP; 15,1 %) durch, die beide kein Mandat erringen können. Er legt sein Mandat am 31. Januar 1968 nieder. Für ihn rückt am Tag darauf Renate Steiner (1924–1991; Lektorin; Wiesbaden-Sonnenberg) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, 7/1968, S. 245. ↑
- Schütte setzt sich gegen Dr. Rudolf Lucas (CDU; 27,8 %) und Franz Behrens (FDP; 12,6 %) durch. Lucas erringt über die christdemokratische Landesliste einen Sitz im Parlament, Behrens bleibt ohne Mandat. ↑
- Strelitz lässt Dr. Wolfgang Liese (CDU; 24,5 %) und Brigitte Fauth (FDP; 11,8 %) hinter sich. ↑
- Heinrich Rodemer (FDP; 22,6 %) und Wolfgang von Zworowsky (CDU; 17,9 Prozent) verlieren in diesem Wahlkreis, ziehen aber über die jeweilige Landesliste in den Landtag ein. ↑
- Sie setzt sich gegen Richard Hackenberg (CDU; 27,8 %) und Ursula Melchers (FDP; 12,3 %) durch. ↑
- Winterstein, der erstmals in den Hessischen Landtag einzieht, setzt sich gegen Josef Wittwer (CDU; 31,6 %) und Artur Raquet (FDP; 9,4 %) durch. Wittwer zieht über die Landesliste in den Landtag ein, Raquet kann kein Mandat erringen. ↑
- Wöll setzt sich klar gegen den früheren CDU-Landesvorsitzenden Dr. Wilhelm Fay (26,5 %) und Gottfried Voitel (FDP; 13,2 %) durch, die beide über die Landesliste den Einzug in den Hessischen Landtag schaffen. ↑
- Baumgarten setzt sich mit nur 855 Stimmen bzw. zwei Prozentpunkten Vorsprung gegenüber Ruth Horn (SPD; 40,3 %) durch, die über die Landesliste in den Hessischen Landtag einzieht. ↑
- Beck setzt sich mit nur 817 Stimmen bzw. 1,8 Prozentpunkten Vorsprung gegenüber Helmut Caspar (SPD; 36,6 %) durch, der über die Landesliste in den Hessischen Landtag einzieht. ↑
- Michaely zieht damit erstmals in den Hessischen Landtag ein. Er setzt sich gegen Heribert Reitz (40,7 %) durch, der über die Landesliste den Sprung ins Parlament schafft. Michaely legt sein Mandat am 28. Februar 1970 nieder. Für ihn rückt am Tag darauf Wolfgang Ibel (geb. 1934; Justizamtmann; Limburg) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, 11/1970, S. 595. ↑
- Walz legte ihr Mandat am 21. Oktober 1969 nieder, nachdem sie ein Mandat im Deutschen Bundestag errungen hatte. Für sie rückte Georg Prusko (1924–2019; Bankangestellter; Nieder-Mörlen; Landesliste, Platz 24) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, 44/1969, S. 1806. ↑
- Wittwer verstarb am 6. März 1970. Landtagspräsident Buch würdigte ihn in der 70. Plenarsitzung am 11. März 1970: Herr Abg. Josef Wittwer ist am 6. März 1970 von einem jähen Tod dahingerafft worden. In der nächsten Woche hätte er sein 40. Lebensjahr vollenden können. Herr Abg. Wittwer gehörte dem Hessischen Landtag seit dem 1. September 1960 an. Er war in der IV. Wahlperiode Mitglied des Ausschusses für Aufbau und Planung, in der V. Wahlperiode Mitglied des Haushaltsausschusses und des Kommunalpolitischen Ausschusses, in dieser Wahlperiode Mitglied des Haushaltsausschusses und des Unterausschusses Staatshaushaltsrechnung. Josef Wittwer hat vor allem in diesen Ausschüssen durch sein fleißiges, von Sachkunde getragenes Wirken wertvolle Beiträge zur Parlamentsarbeit geleistet. Aber auch hier im Plenum vertrat er seine Sache. Energisch und doch verbindlich trug er seine Meinung vor, so daß wir sagen können: Wir nehmen von einem geschätzten Kollegen Abschied. Dem Kollegen Wittwer werden wir ein gutes Gedenken bewahren. Hessische Parlamentarismusgeschichte: Verhandlungen des Hessischen Landtags, VI. Wahlperiode, Stenographische Berichte, Bd. 4, S. 3635 (eingesehen am 31.3.2023). Für ihn rückte am 10. März 1970 Georg Sturmowski (1923–2017; kaufmännischer Angestellter; Groß-Gerau; Landesliste, Platz 25) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, 12/1970, S. 640. ↑
- Woitschell verstarb während der Legislaturperiode in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1969. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.11.1969, S. 4: Kleine Meldungen. Landtagspräsident Buch würdigte ihn in der 61. Plenarsitzung am 12. November 1969: Herr Abg. Dr. Gerhard Woitschell, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der NPD, ist am 9. November 1969 im Alter von 59 Jahren verstorben. Herr Dr. Woitschell gehörte dem Landtag seit dem 1. Dezember 1966 an. Er ist einer tückischen Krankheit erlegen. Bis in die letzten Wochen – von der Krankheit bereits schwer gezeichnet – erfüllte er seine parlamentarischen Pflichten, wofür wir ihm unseren Respekt zollen. Herr Vizepräsident Kohl wird heute bei der Beisetzungsfeierlichkeit einen Kranz als Zeichen des Gedenkens des Hessischen Landtags niederlegen. Hessische Parlamentarismusgeschichte: Verhandlungen des Hessischen Landtags, VI. Wahlperiode, Stenographische Berichte, Bd. 3, S. 3160 (eingesehen am 31.3.2023). Für ihn rückte am 14. November 1969 Hartwig Golf (1913–1998; Flurbereinigungs-Berater; Eschhofen bei Limburg; Landesliste, Platz 10) nach. Vgl. Staats-Anzeiger für das Land Hessen, 48/1969, S. 1979. ↑
- Records
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 453
- Archiv der Gegenwart, 36, 1966, S. 12798
- Additional Information
- Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 41, 8.10.1966, S. 1300-1305
- Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 49, 5.12.1966, S. 1548-1555
- wahl.tagesschau.de: Landtagswahl Hessen 1966 (eingesehen am 28.2.2018)
- Recommended Citation
- „Wahlen zum Hessischen Landtag, 6. November 1966“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/198> (Stand: 30.5.2023)
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