Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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5021 Ziegenhain
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KDR 100, TK25 1900 ff.

Trutzhain

Stadtteil · 230 m über NN
Gemeinde Schwalmstadt, Schwalm-Eder-Kreis 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Siedlung

Localization:

3 km östlich von Ziegenhain.

Geographical Situation:

Wohnsiedlung nach Planschema auf der Niederterrasse am Rande der Aueniederung der Schwalm. Den Kernbereich bildet die zweizeilige Barackensiedlung des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers beiderseits der örtlichen Hauptstraße.

Am Südrand der Siedlung führt die Bundesstraße 454 vorbei.

Earliest Reference:

1939

Historical Names:

  • Trutishain (1294) (UA Haina)
  • Trutzhain (1367) (UA Ziegenhain)
  • Trutzhain [Benannt nach der gleichnamigen Wüstung Trutzhain]

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3519296, 5640927
UTM: 32 U 519214 5639110
WGS84: 50.903329° N, 9.273256° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

634022110

Land Usage Statistics:

  • 1961 (Hektar): 50, davon 0 Wald

Population Statistics:

  • 1960 (Erwerbspersonen): 5 Land- und Forstwirtschaft, 237 produzierendes Gewerbe, 46 Handel und Verkehr, 34 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 753, davon 324 evangelisch (= 43.03 %), 408 katholisch (= 54.18 %)

Charts:

Trutzhain: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1951: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Former Administrative District:

Ziegenhain

Gemeindeentwicklung:

Seit Ende 1939 Kriegsgefangenenlager, zunächst aus Zelten bestehend.

Seit Ende 1940 mit festen (Fachwerk-)Baracken (Stalag IX A) für etwa 6000-8000 Gefangene.

1945/46: Nach Kriegsende zunächst für deutsche Kriegsgefangene und Zivilinternierte verwendet.

Seit Herbst 1946 als Unterkunft für Zwangsverschleppte aus dem Osten genutzt.

Anfang 1948 Umwandlung in eine Siedlung für Heimatvertriebene (vornehmlich Sudetendeutsche) unter Nutzung der bestehenden Barackenbauten zu Wohnzwecken und kleinen Industrie- und Handwerksbetrieben.

Seit 1.4.1951 selbständige Gemeinde, deren Gemarkung aus einem Teil der Gemarkung Steina gebildet wurde.

Am 31.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Stadtgemeinde Schwalmstadt, deren Stadtteil Trutzhain wurde.

Church and Religion

Local Churches:

  • Evangelische Bewohner seit 1951 bei Niedergrenzebach eingepfarrt, evangelische Filialkirche 1955 errichtet. Katholische Seelsorgestelle Trutzhain seit 1948; Maria-Hilf-Kirche 1949, Neubau 1965 geweiht
Culture

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Economy

Central Function:

Noch vor Gründung der politischen Gemeinde wurde die Quinauer Wallfahrt seit 1949/1950 in Trutzhain gefeiert. Damit ist Trutzhain der einzige kirchenrechtlich anerkannte Wallfahrtsort in Nordhessen.

Market:

Trutzhain Munk, Trutzhain S. 70-73

References

Bibliography:

Citation
„Trutzhain, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/4773> (Stand: 19.8.2023)