Streitigkeiten zwischen Hessen und Kloster Eppenberg

Regest-Nr. 734

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise

Überlieferung

Ausfertigung:	Staatsarchiv Marburg, Karthause Eppenberg. Pergament, von verschiedenen Händen. Siegel 1. verloren, 2. Pleban von Felsberg, beschädigt (hl. Laurentius). Rückschrift: littera ostendens capellam sancti Albani in Gensingen pertinens ad monasterium.
Regesten:	Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 241 Nr. 667.

Regest

In einem Prozeß zwischen dem Landgrafen von Hessen einerseits und Meisterin und Konvent des Nonnenklosters Eppenberg (Eppinberg) andererseits über die Kapelle s. Albani im Dorfe Gensungen findet vor den deputierten auditores, dem Abt des Klosters Breitenau (Breydenowe) und dem Pleban von Felsberg (Velsperg) ein Zeugenverhör statt. Als Zeugen auf Seiten des Landgrafen werden vernommen: 1. Konrad von Kehna (Kene), 2. Johannes, Schwager des Priesters Heinrich Adolfi, 3. Heinrich von Brunslar (Brunslor), 4. Wigand, Vater des Priesters Heinrich Adolfi, 5. Heinrich von Vorschütz (Fůrschuzze), 6. Heinrich von Körle (Kurle); auf Seiten des Klosters: 1. Rupertus, früher Pleban in Eiterhagen (Eyterhayn), über 60 Jahre Priester, 2. Richard, Pleban in Obermelsungen, mehr als 55 Jahre Priester, 3. Eckhard, Pleban in Uttershausen (Odirshusin), 45 Jahre Priester, 4. Volpert von Hesslar (Hesele) (40 Jahre), 5. Johannes Zusag (50 Jahre), 6. Heinrich Obinval (50 Jahre, früher im Dienste des Klosters), 7. Konrad von Melgershausen (Melgershusin) (40 Jahre), 8. Werner von Eppenberg (40 Jahre), dessen Vater Kolon des Klosters auf den zur Kapelle gehörigen Gütern war, 9. Heinrich von Wimmenhausen (Wimenehusen), der 20 Jahre im Dienste des Klosters war. Die Aussagen der landgräflichen Partei gehen darauf hinaus, daß die [verstorbene] Landgräfin (Sophie), die Großmutter des jetzt lebenden Landgrafen, die Kapelle einem lange verstorbenen Ludwig von Böddiger (Bůdegene) verliehen und dieser sie gegen 3 Mark Silbers dem früheren Pleban Konrad in Körle käuflich oder pfandweise überlassen habe, der sich auf Lebenszeit ins Kloster Eppenberg begeben hat. Die Zeugen der Gegenpartei sagen auf Grund weit zurückreichender Erinnerung aus, daß der Landgraf oder seine Vorfahren niemals ein Kollationsrecht an der Kapelle gehabt, sondern daß diese immer zu dem Kloster gehört habe. Das Kloster habe die Einkünfte der Kapelle an den verstorbenen Pleban Konrad von Körle übertragen, ebenso wie später an den verstorbenen Pleban Dietrich in Gensungen.
Siegler: 1. Werner, Abt von Breitenau, 2. Heinrich gen. Faschnach, Pleban in Felsberg.
Datum: d. 1322 feria quinta post Quasimodogeniti.

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Otto I. · Kehna, Konrad von · Adolfi, Heinrich · Johannes, Schwager des Heinrich Adolfi · Brunslar, Heinrich von · Adolfi, Wigand, Vater des Heinrich Adolfi · Vorschütz, Heinrich von · Körle, Heinrich von · Rupertus, Pleban in Eiterhagen · Richard, Pleban in Obermelsungen · Eckhard, Pleban in Uttershausen · Hesslar, Volpert von · Zusag, Johannes · Obinval, Heinrich · Melgershausen, Konrad von · Eppenberg, Werner von · Wimmenhausen, Heinrich von · Hessen, Landgrafen, Sophie von Brabant · Böddiger, Ludwig von · Dietrich, Pleban in Gensungen · Breitenau, Äbte, Werner · Faschnach, Heinrich, Pleban in Felsberg

Weitere Orte

Eppenberg, Kloster · Gensungen, Kapelle St. Albani · Breitenau, Kloster · Felsberg, Pleban · Eiterhagen, Pleban · Gensungen, Pleban · Obermelsungen, Pleban · Uttershuasen, Pleban

Sachbegriffe

Prozesse · Besitzstreitigkeiten · Konvente · Nonnen · Klöster · Äbtissinnen · Kapellen · Dörfer · Äbte · Plebane · Zeugen, Verhör von · Priester · Väter · Schwäger · Priester · Großmütter · Lehen · Kollationsrechte · Silber · Verkäufe · Pfandschaften · Erinnerungen, lang zurückreichende

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 734 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/734> (Stand: 26.04.2024)