Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesta of the Landgraves of Hessen

1449 Februar 20

Ludwig I. schlichtet einen Streit zwischen Konrad Volghard und Eckel Karls

Regest-Nr. 9212

Tradition | Regestum | Original Text | References | Text Basis | Citation
Tradition
Engrossment: Kaufungen. Papier, auf der Rückseite von gleicher Hand Couffungen obir das huß Eckeln Carls, sowie an anderer Stelle: Altare beate Marie virginis.
Prints: UB Kaufungen, S. 41-44 Nr. 454.
Regestum
Kassel. - Landgraf Ludwig I. zu Hessen schlichtet einen Streit zwischen seinem Schreiber Konrad Volghard und Eckel Karls zu Ober-Kaufungen über den Besitz eines Hauses daselbst zu Gunsten des ersteren.
Original Text
Czu wisßin, daz wir Ludewigk van Gots gnaden langrave zu Hessen mit bywesen etzlicher unser rethe virhert han gebrechen zuschen hern Conrad Folgharde unserm schriber uff eyne, Egkeln Karls zu Ubern Kouffungen wanhafftigk, siner husfrauwen und kindern uff die andern sijden van eyns huses wegen daselbs zu Kouffungen, daz unser lieben frauwen altare zustehen solle nach innehalde etzlicher versigelten brieffe und auch instauracien daruber gegeben, die derselbe her Conrad uns gewiset und auch in geinwurtikeid etzlichir unser rethe horen und lesen lassen haid, daruff dann derselbe Egkel doch sinen vorsprechen antwurten haid lassen, dasselbe huß schesße und diene uns lantgraven Ludewigen obgenant und sie siner husfrauwen und kinder, und habe her Mathias Jodde seliger, siner kinder eldervatter, dasselbe huß hern Syferde Oremus seligen, der etzwanne desselben altares eyn besitzer gewest ist, abegekoufft vor funffczehin Rinsche gulden, dieselben funffczehin gulden, die egenant her Mathias dem obgenanten altar und sinen besitzern zu gude uff drie phund geldes ferliches czinses an stedden und gudern, da dasselbe lehin und sine besitzer des wal virwart und virwesset sin, bestalt und angelet habe, des er danne bij sich gude versigelte brieffe habe, damide der altar und sine besitzer wol virwart sin sollen, und er habe auch alles die gulde uffgehaben und die den besitzern desselben lehins bracht und virandelagt etc. Daz wir nu die egenanten beyde parthie mit irem willen und wisßen umbe solicher gebrechen gutlich vireynet und gesatzt han, also und inmasßen hernach geschrebin stehet: Diewile daz egenante huß uns schosßet und dienet, als Egkel saget, so sal derselbe Egkel, sine husfrauwe und kinder solich huß haben und behalden, darbij sie auch der egenante her Conrad und sine nachkommen lassen sollen. Darumbe und als dasselbe huß des egenanten altars eigen gewest ist, sollen der genante Egkel, sine husfrauwe und kinder und alle diejhene, die solich huß innehaben und besitzen, nu ferter dem egenanten altar und alle sinen besitzern uß den egenanten huse, grunde und sinen zubehorungen poben die drie phund geldes jerlichs czinses, die uff die funffczehin gulden, davor daz huß virkoufft ist, verschrebin und gemacht sin, allejerlichen uff sent Michels tagk ane allen uffczogk und intragk sundern iren muglichen schaden geben und beczaln zwey phu^endt geldes Casselscher werunge und in des in virsigelten brieff in der besten forme, daranne der altar und sine besiczer des virwart sin, geben, derselben zcweyer phunde eyn der egenante her Conradt Egkeln, sine husfrauwen und kinder umbe Goddes und unser willen ubersehen und virlassen haid, uff daz er im daz eyne phund mit den andern drehin phunden deste gutlicher gebe, ußrichte und betzale. Dasselbe eyne phund geldes auch Egkel, sine Husfrauwe und kinder allejerlich gein dem egenanten altar und sine besiczer widderumbe abekouffen mugen mit funffczehin phunden der egenanten werunge, doch also daz sie (alle) virseßin und virhurte czinse und gulde zuvornt eher dem kouffe dem altar und sinen besitzern vor fol ußgericht und beczalt haben, Und sunderlich han wir beredt, diewiele der egenante Egkel die versiegelten brieffe, (die) uber die drey phund ruren und sprechen, under sich gehabt und auch den czinß van den luden uffgehaben, als er selbs bekand had, waz virsesßen czinse und gulde dann dem egenanten hern Conrad unser mschriber, indem als er solich lehin innegehabt had, von der dryer phunde wegen jerlicher czinse ußestehen und nicht beczalt sin, die sollen derselbe Egkel, sine husfrauwe und kinder demselben unserm schriber zu stund und ane virczogk ußrichten, geben und beczaln und auch die virsigelten brieffe uber die dry phund sprechende, davor daz huß virkoufft sal sin, demselben unserm schriber geben und virandelagen und auch die lute, die soliche drie phund jerlich geben sollen, an en bringen, daz im die des bekennen und der czinse gutlich zcu beczaln antheisße werden, inmasßen die virschreben sollen sin, und daz auch also ußrichten und bestellen, daz der egenante altar und sine besiczer soliches egenantes houbtgeldes und jerliches czinses wol virwart sin, daz uns auch der egenante Egkel geredt und zugesaget had. Wer es auch, daz der egenante Egkel, sine husfrauwe und kinder daz egenante huß virkouffen wolden werntlichen luden zu Kouffungen, daz mugen sie wal thun sundern hinder des egenanten hern Curdes und siner nachkommen, doch mit dem underscheide daz der egenante altar und sine besiczer des phund geldes jerliches czinses daruß fallende virsichert und virwaret werden, alles ane geverde und ane arglist. Und des zu orkunde sin diesser czedeln zwo ußeynander gesnedden. Gebin zu Cassel uff donnerstagk nach sent Valentini tagk, anno etc. quadragesimo nono.

Language of the Original Text

deutsch

References

Other Persons

Hessen, Landgrafen, Ludwig I. · Volkhard, Konrad [I.] · Karls, Eckel · Jodde, Mathias · Oremus, Syferde

Other Places

Kassel · Ober-Kaufungen · Ober-Kaufungen, Haus · Kassel, Währung

Keywords

Streitigkeiten, Vermitteln in · Schreiber · Häuser · Besitzstreitigkeiten · Räte · Hausfrauen · Ehefrauen · Großväter · Verwandte · Währungen, Rheinische Gulden · Gulden, Rheinische · Altäre · Zinsen · Zahltermine · Währungen, Kasseler

Text Basis

Document Particulars, Regestum

UB Kaufungen 2

Original

UB Kaufungen 2

Citation
Landgrafen-Regesten online Nr. 9212 <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/lgr/id/9212> (Stand: 28.04.2024)