Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1419 April 3

Grafen von Hohenstein bestätigen den Empfang eines Briefes Ludwigs I.

Regest-Nr. 8830

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Regesten: Armbrust, Göttingens Beziehungen , S. 96 f. Nr. 112.
Regest
Allerburg (bei Bockelnhagen im eichsfeldischen Kreise Worbis). - Drei Grafen von Hohenstein bestätige dem Herzog Otto von Braunschweig den Empfang eines Briefes mit dem eingelegten Schreiben des Landgrafen Ludwig [I.] von Hessen. Der letztere glaube, den Grafen zu nichts verpflichtet zu sein. Der Herzog und der Rat von Göttingen wüßten, daß sie sich mit den Herren von Plesse geeinigt, und der (1416) verstorbene Herzog Heinrich zwischen dem Landgrafen und den Grafen eine Übereinkunft vermittelt hatte, sich gegenseitig nicht zu schädigen, es sei denn mit Ehren. Trotzdem hätten die landgräflichen Vögte zu Ludwigstein, Bilstein (unterhalb und oberhalb Allendorfs an der Werra) und Grevenstein (Greifenstein im südwestlichen Kreise Heiligenstadt), Wolmerkhusen und andere das gräfliche Dorf Wernrode (zwischen Bleicherode und Sondershausen) beschädigt, die Amtleute zu Treffurt aber gräfliche Leibeigene auf Reichsstraßen mißhandelt, und zwar ohne Verwahrung, wie die Grafen dem Herzoge und den Göttingern schon geschrieben hätten. Von dem Erbe und Gute auf und um Allerburg habe der jetzige Landgraf und sein verstorbener Vater der Grafen verstoßen, in gütlicher Einung, in welcher der verstorbene Vater der Grafen zusammen mit dem Landgrafen, Herzoge Otto und anderen den Erzbischof von Mainz bekämpfte. Über den erlittenen Schaden hätten die Grafen dem Herzoge Otto, dessen Gemahlin, unserm oheme Grafen Johann von Ziegenhain, Eckhard von Rornfurde, den Bürgern von Göttingen und Duderstadt oft geschrieben, damit sie durch ihre Fürbitte den Grafen zu ihrem Rechte verhülfen. Sowohl ihr Vater wie zwei von ihnen (Ernst und Günther) seien deshalb auch zum Landgrafen Hermann nach Kassel gereist, nach Hermanns Tode zu dessen Räten nach Northeim. Da alles nichts half, hätten sie Fehde angesagt. Sie bitten um des Herzogs Vermittlung, damit sie wieder zu dem Ihrigen kommen; der Herzog möge sie nicht befehden und ihnen schriftlich Antwort schicken.
Datum castro nostro Allerbech secunda post dominicam Iudica m ccccxviiii.
Henrik, Ernst und Gunther graven to Honstein hern to Lare.
Nachweise

Weitere Personen

Hohnstein, Grafen, Heinrich [V.] · Hohnstein, Grafen, Ernst [I.] · Hohnstein, Grafen, Günther · Hessen, Landgrafen, Ludwig I. · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Otto der Einäugige · Plesse, die von · Braunschweig-Lüneburg, Herzöge, Heinrich der Milde · Ziegenhain, Grafen, Johann II. · Mainz, Erzbischöfe, Johann II. von Nassau · Röhrenfurth, Eckhard [II.] von

Weitere Orte

Allerburg (Gem. Bockelnhagen/Thüringen) · Bockelnhagen · Worbis, Kreis · Hohenstein, Grafen · Braunschweig, Herzöge · Göttingen, Rat · Ludwigstein · Bilstein · Allendorf (Gem. Bad Sooden-Allendorf) · Grevenstein · Heiligenstadt · Wolmerkhusen · Wernrode, Dorf · Bleicherode · Sondershausen · Treffurt · Kassel · Mainz, Erzbischöfe · Duderstadt · Northeim

Sachbegriffe

Grafen · Fehden, Ansagen von · Briefe · Fehden, Bitte um Vermittlung · Räte · Vögte, landgräfliche · Dörfer · Amtleute · Leibeigene, Übergriffe auf · Straßen, Sicherheit auf · Reichsstraßen · Verwahrungsbriefe · Güter · Erbe · Ehefrauen · Bürger · Rechte, Verhelfen zu

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Armbrust, Göttingens Beziehungen

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 8830 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/8830> (Stand: 26.04.2024)