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Regesten der Landgrafen von Hessen

1497

Landgraf Wilhelm III. heiratet Pfalzgräfin Anna

Regest-Nr. 11934

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Nuhn, Hessische Chronik, S. 479-481, Cap. 65.
Regest
Landgraf Wilhelm III., eigentlich Markgraf Friedrichs von Brandenburg Tochter versprochen, löst auf Anraten Hans von Dörnbergs diese Verlobung und heiratet Anna, Tochter Pfalzgraf Philipps.
Originaltext
Wie Landgraf Wilhelm an der Löhne verkebischt die Marggräfin, und nam ein Pfaltzgräfin: und vom Verbündniß.
Zu mercken auch von Landgraf Heinrichs Sohn, auch Wilhelm, und der reiche Landgraf genandt, der ward vertrauet recht und auffrichtig, Marggraf Friderichs von Brandenburg tochter, und der Heurath ward verpflichtiget und verponet bei einer Summa, und die Freundtschafft stund ein langwürige Zeit, dass man nit anders gedachte, die Ehe und Freyheit sollte einen Fortgang haben unverhindert; Aber Hans von Dornberg sein Hofmeister was gehass, und hatte ein Rott vor Landgraf Wilhelmen der in Schwaben erzogen was, in Meinung, so Er zur Macht griffe, und der Land gewaltig würde, möchte Er gegen Ihn gedencken der manigfaltigen Wiederwartigkeit, die Er gegen Seinen Vatter Landgraf Ludwigen, wie auch gegen Ihn und Seinen Bruder vielmahl und dick geübet hatte, mit Fehde erregen im Land zu Hessen, einmahl mit zuschuben und Beystand verschafft dem Bischoff zu Paderborn, Herr Simon genandt, geborn von der Lipp, der dem Land viel Feindschafft mit Beschädigen erzeigt, zum andern dem Apt von Fulda Herr Reinhard von Wilnawe genant, und sonsten wer wieder die alte Hessen was, dem thete Er Vorschub und heimliche Hülf, dann der Herr den Nahmen allein hatte, und Er das Regiment, das was ein Ursach, die ander war die Girheyt und schenckes hofen das Ihm ward, darum füget Er, dass Sein Herr verkebischt, die obgemelte Marggräfin, und verliess sie, und nahm des Pfaltzgrafen Hertzog Philipsen tochter, genant Frau Anna, die höre ich mannigfaltig loben, und Sie in Ihrer tugend pressen, dass also, dass der Fürst nie gesunde tage bey Ihr hatte, dieweil Er lebet. Anno 1497 hielt er hoff und hochzeitmit der genannten Pfaltzgräfin zu Frankfurt mit aller Herrlichkeit, stechen und rennen, tantzen und springen &c. und da machten sie ein Conspiration, das ist zusammen verbunden im argen undereinander; das Verbundnus geschahe durch den Pfaltzgrafen, Hertzog Erichen, von Braunschweig, dem Brüutigam und seinem Hofmeister, Hansen von Dornberg, wieder Landgraf Wilhelm obgenant, der lage in Mitten der Verbündnuss, und der Feind Land die Ihm offenbar wiedersetzet hatten in Schrifften, grentzen an allen Orthen an sein Fürstenthum, noch erwehrt Er Sich Ihrer aller mit Ehren, und pleib dannoch von Ihnen ohne grosse Beschädigung, und Sie forchten Sich mehr vor Ihme, dann Er Sich, wieviel Ihrer was, vor Ihnen entsetzte, und rachte sich darnach an Ihnen allen füglich.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Wilhelm III. · Brandenburg-Ansbach, Markgrafen, Friedrich V. · Dörnberg, Hans d.Ä. von · Baden, Markgrafen, Elisabeth, Frau Philipps I., verw. Landgräfin von Hessen, geb. Pfalzgräfin bei Rhein · Paderborn, Fürstbischöfe, Simon III. zur Lippe · Fulda, Fürstäbte, Reinhard Graf von Weilnau · Pfalz, Kurfürsten, Philipp der Aufrichtige · Braunschweig-Calenberg-Göttingen, Herzöge, Erich I. · Hessen, Landgrafen, Wilhelm II. · Hessen, Landgrafen, Ludwig II.

Weitere Orte

Brandenburg, Markgrafen · Paderborn, Bischöfe · Fulda, Äbte · Pfalz, Kurfürsten · Frankfurt · Schwaben

Sachbegriffe

Ehepolitik, Hessische · Verlobungen, Lösen von · Äbte · Bischöfe · Markgrafen · Herzöge · Töchter · Hofmeister

Textgrundlage

Regest

SH

Stückangaben

Nuhn, Hessische Chronik

Original

Nuhn, Hessische Chronik

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11934 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11934> (Stand: 27.04.2024)