Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Niederorke

Ortsteil · 263 m über NN
Gemeinde Vöhl, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

9,5 km nördlich von Frankenberg (Eder)

Lage und Verkehrslage:

Siedlung mit einfachem Grundriß und geringer Siedlungsdichte am südlichen Ufer in einer Schleife der Orke gelegen. Verbindungsstraßen führen nach Oberorke, Sachsenberg, Buchenberg und über Ederbringhausen zur B 252.

Siedlungsentwicklung:

Die Entstehung der Siedlung wird mit der Errichtung einer Mühle bei Orken 1383 in Verbindung gebracht.

Anfang des 16. Jahrhunderts wüst.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Vgl. Oberorke, wo die älteren Belege eingestellt wurden.

Historische Namensformen:

Umlegung der Flur:

1939, 1945, 1946, 1948

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3489263, 5667316
UTM: 32 U 489193 5665489
WGS84: 51.140757° N, 8.845523° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635019100

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 1250, davon 243 Acker, 184 Wiesen, 640 Wald
  • 1885 (Hektar): 312, davon 66 Acker (= 21.15 %), 40 Wiesen (= 12.82 %), 160 Holzungen (= 51.28 %)
  • 1961 (Hektar): 311, davon 169 Wald (= 54.34 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1585: 28 Haushaltungen
  • 1629: 16 Haushaltungen
  • 1742: 10 Haushaltungen
  • 1885: 130, davon 130 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 107, davon 100 evangelisch (= 93.46 %), 7 katholisch (= 6.54 %)

Diagramme:

Niederorke: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1587: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Herrschaft Itter
  • 1604: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Herrschaft Itter
  • 1648/50: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Herrschaft Itter
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Herrschaft Itter
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Itter
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Herrschaft Itter
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vöhl
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vöhl
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg (bis 1886 noch als Amtsbezirk/Verwaltungsamt Vöhl)
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Frankenberg

Gericht:

  • 1821: Landgericht Vöhl
  • 1867: Amtsgericht Vöhl
  • 1932: Amtsgericht Frankenberg
  • 1933: Amtsgericht Korbach

Herrschaft:

Dorf der Herrschaft Itter; vgl. Itterburg, Dorfitter und Thalitter

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 schlossen sich die Gemeinden Buchenberg, Ederbringhausen, Harbshausen, Kirchlotheim, Niederorke, Oberorke und Schmittlotheim zur Großgemeinde Hessenstein zusammen.

Am 1.1.1974 Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Vöhl.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1383 übergeben der Wäppner Werner Nymmes, seine Frau und seine Söhne dem Kloster Haina ihr Gut zu Orke bei der Mühle, das Dippel Gerlachis derzeti bebaut und innehat.
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1585 Filial von Oberorke der Pfarrei Viermünden.

Bekenntniswechsel:

Wurde zum Zeitpunkt der ersten Erwähnung 1585 als Filial von Oberorke von der Pfarrei Viermünden versehen.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

1383 wird hier eine Mühle errichtet. Ohne erkennbare Anknüpfung wird im 17. Jahrhundert eine neue herrschaftliche Mühle, die Niederorker Mühle, am linken Ufer der Orke errichtet und bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zur Erbleihe ausgetan. Einstellung des Betriebs in den 1960er Jahren.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Niederorke, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1355> (Stand: 8.7.2020)