Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1478 Mai 16

Kaiser Friedrich III. bestätigt die Privilegien der Ganerben von Buseck

Regest-Nr. 9906

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Darmstadt, A 3 Busecker Tal, 1478 Mai 16. Vidimus des Kuno Riedesel von Bellersheim und des Wolf Schenk von Schweinsberg von 1516 Dezember 28. Pergament, Siegel des Ausstellers ehedem an Pergamentschnur ab und verloren; Staatsarchiv Darmstadt, E 12 Nr. 21/15, Bl. 8v-12v (17. Jahrhundert) Abschrift der ebenfalls abschriftlichen, beglaubigten, überlieferten Bestätigung dieses Privilegs durch Kaiser Maximilian von 1495 April 2. Papier; Staatsarchiv Darmstadt, E 12 Nr. 20/7, Bl. 1r-4r (17. Jahrhundert). Mit Datum Mai 17.
Drucke: Wettermann, Wetteravia illustrata, S. 60-62 (mit Mai 15); Lünig, Reichsarchiv 12/3, S. 173 Nr. 128 (mit Mai 15).
Regesten: Chmel, Regesten, Nr. 7206 (mit Mai 15 nach Lünig); Scriba, Regesten Urkunden Hessen 2, Nr. 2507; Regesten Kaiser Friedrichs III., 8, S. 265 Nr. 404.
Literatur: Lindenstruth, Streit 1, S. 99.
Regest
Kaiser Friedrich bestätigt den Ganerben im Busecker Tal, den Geschlechtern von Buseck und von Trohe, alle Gnaden, Freiheiten, Briefe, Privilegien, Verschreibungen, Rechte, Burgfrieden, Ordnungen, Satzungen etc., die sie von römischen Kaisern und Königen, von ihm und dem Reich erworben und selbst untereinander abgeschlossen haben, und bekräftigt, daß diese Privilegien und Rechte ewig gelten und von den Ganerben überall, in und außer gerichts, gebraucht werden sollen. Er hebt im besonderen hervor, daß die vier aus ihrer Mitte Gekorenen nach altem Herkommen und gemäß ihrer eidlichen Verpflichtung im Busecker Tal ungehindert ihre Rechte wahrnehmen können, kein Ganerbe aufgenommen werden soll, der nicht mindestens vier Ahnen edel zum schylde geboren aufweist, und daß, wer den Geboten der vier Gekorenen zuwiderhandelt, seine Rechte und seinen Teil am Busecker Tal verliert. Um die Ganerben bei sich und dem Reich zu behalten, hebt er alle ohne seine Erlaubnis im Busecker Tal vorgenommenen Neuerungen, Beschwernisse und Zölle auf und gestattet den Ganerben, zwei Dörfer ihrer Wahl wehrhaft zu befestigen, all dies jedoch unbeschadet seiner und des Reichs Obrigkeit und Herrlichkeit. Der Kaiser gebietet allen Kurfürsten, Fürsten etc. und Reichsuntertanen, insbesondere dem Landgrafen Heinrich (III.) von Hessen, die Beachtung dieser Privilegien bei seiner und des Reichs schweren Ungnade und einer halb der kaiserlichen Kammer, halb den Geschädigten zufallenden Pön von 50 Mark Gold.
Am sechzehenden tag des monets may.
Nachweise

Weitere Personen

Friedrich III., Kaiser · Buseck, die von · Trohe, die von · Hessen, Landgrafen, Heinrich III.

Weitere Orte

Busecker Tal

Sachbegriffe

Kaiser · Ganerben · Geschlechter · Freiheiten · Privilegien, Bestätigung der · Verschreibungen · Rechte · Burgfrieden · Ordnungen · Adlige, schildgeborene · Kurfürsten · Reichsuntertanen · Dörfer, Befestigen von · Zölle · Kammer, kaiserliche · Strafen · Gold · Währungen, Gold

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Regesten Kaiser Friedrich III., 8

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 9906 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9906> (Stand: 26.04.2024)