Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1368 März 3

Vergleich zwischen dem Bischof von Paderborn und den Herren von Schonenberg

Regest-Nr. 11630

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, S. 214 f. Nr. 264.
Regesten: Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, S. 214 Nr. 264; Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB, S. 438, Nr. 413 Anm. (mit Datum 1469 Februar 23).
Regest
Bischof Heinrich von Paderborn vergleicht sich mit Curde, Heinrich und Burckard Herrn von Schonenberg über mancherlei Streitigkeiten.

Wortlaut der Datierung

Der gegeben ist zu der Drindenburg noch Christi geburt Drißtenn hundert Jahr darnach in deme Achtin undt Seßzitgesten Jahre an deme nehisten Fritage vor deme Suntage in der Vastin als man singet Reminiscere.

Originaltext
Wir Heinrich vonn Gots gnadenn Bischoff zu Paderborn vor uns unser nach kommen undt unse Stiffte unde wir Heinrich vonn denselbin gnadin Landtgraw zur Hessen unde Herrman sin bruder vor uns undt unsir erbin bekennen uffentlich an diesem briefe allin denn die en sehin horenn oder lesenn daz Zuschenn uns unserme Stiffte undt erbenn uf eine sit, undt den Edeln Curde Heinrich undt Burghardt von Schonenberg unndt Irenn Erbinn uf die ander siten ein ganz einnunge undt richtung gered ist, ume erbezal undt schelunge da wir beieter sit biz an diese Zit zu teidingenn ume kommen sin, daz wir der erplich undt gruntlich mit einander gescheiden sin sullen in alle der wis als hier noch geschrieben stedt, Also Daz die vonn Schonenberg behalden sullen Oberntunhusen, Wustentalhusen undt Brunsen, wer ez daz die Dorffer besazt wordenn, so sullenn wir unsir nachkommen undt erben obir die Dorffir undt gud behalten gerichte undt notdige und die Lude in denselben Dorfferen sullen Ir achtwarte behaltenn in denn holzenn die zu den Dorfferen gehoren, auch sollen sich die vonn Schonenberg der holzmarke gebruchen zu buwende und zu bornende in Ir Huse zu Irer nod, und sie ensullen des Holztis nicht verkolin, vorkoyffin oder vergebin, Ist ez ouch Daz Die vonn Schenenberg waz gudes habenn odir en noch ledig worde vonn Iren Mannen zue Stolzenhain undt zu Buschinhain daz sullen sie behalden zu Irme rechtenn, andirs ensullen sie an dem Wald kein recht oder Ansprache haben. Dan wir sullen en gunnen Daz sie Jagenn mogen uf dem walde vierzehn tage vor Ostern, Vierzen tage vor Pfingstenn, Vierztenn tage vor unsir frouwintage Assumptien, Viertzen tage vor Weinachten unndt Vierzten tage vor Vaßnacht undt sullen die Jaget tun bescheidenlich ane geferde, Ouch mugen sie uf den Waltwazzern an deme Reicharstwaldt einen knecht haben, der einen Knecht under Ime habe, die en Vischin uf die Vesteltage bescheidenlich in Ir huse biz uf unsir frouwen tage der lesten so sullen sie des Vischins Ufhorn und dan nicht mehr Vischin biz in die Vastin, Undt sie ensullen da vorder nimanden in weren, auch sullen die von Schonenberg behalden ir gud daz sie habin uf der Dimele undwaz en vorledigen mag vom iren mannen da wir gerichte und Voydige obir haben, Daz sullen wir behalden, waz auch die vonn Schonenberg gutes haben uf der Dimele undt uf der Ese, daz sol fri blibene undt sullen y uf ein gud einen Meyger undt uf ein Kustede einen Kotter sezen undt nicht me, und die sullen der freihiet gebruchen, ouch sullen die von Schonenberg Ir muhlen und Ir alden muhlen stede uf der Dimele behalden undt buwen, wir engunnen en dan daz sie die nuwen mulen wider buwen, Ouch sullen die von Schonenberg unser burgmanne, burgere undt Lude die uns zu vorteidingen sten, by allen Irme alten rechte lazin, Deßelbin glich sullen wir die vonn Schonenberg undt die irenn ouch bi rechte lazin, ocuh sullen die aldenn Brieffe, die uns der vonn Schonenberg Elderen gegeben und besigelt habenn, mit diesem Brieffe bi alle irer macht blibenn, alle diese vorgeschriebenn stucke und Artikel und Ir yclichenn besundern haben uns unsern nachkommen undt erbin die vorgenanten von Schonenberg vor sich und Ir erben entruwen gelobet an eides stadt stede und veste zu haltenn, ane argelist undt geverde, Dis zu urkundt habenn wir Heinrich Bischoff zue Paderborne vor uns unndt unsern Stifft undt wir Heinrich Landgrauw zue Hessen undt Herman sin Bruder vorgenannt vor uns undt unser erbin unser yclich sin ingesigel an diesenn brieff lazenn hengen, Der gegeben ist zu der Drindenburg noch Christi geburt Drißtenn hundert Jahr darnach in deme Achtin undt Seßzitgesten Jahre an deme nehisten Fritage vor deme Suntage in der Vastin als man singet Reminiscere.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Aussteller

Paderborn, Fürstbischöfe, Heinrich III. von Spiegel zum Desenberg

Empfänger

Schönberg, Kurt von · Schönberg, Heinrich von · Schönberg, Burkhard von

Siegler

Paderborn, Fürstbischöfe, Heinrich III. von Spiegel zum Desenberg

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Hessen, Landgrafen, Hermann I.

Weitere Orte

Paderborn, Bischöfe · Oberthonhausen · Thalhausen · Brunessen · Stolzenhagen · Buschenhain · Reinhardswald · Trendelburg

Sachbegriffe

Streitigkeiten, Vermitteln in · Bischöfe · Dörfer · Wälder, Nutzungsrechte an · Holz, verkohlen von · Holzkohle · Jagdrechte, Aufteilen von · Fischereirechte

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, UB

Original

Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, UB

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11630 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11630> (Stand: 26.04.2024)