Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1470 Dezember 14

Heinrich III. verkauft eine Gülte über 12 fl.

Regest-Nr. 9645

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Darmstadt, A 3 Alsfeld, ICV 21 (davor gestrichen 19). Pergament, 2 Rundsiegel anhängend, 1. Des Landgrafen, stark beschädigt, rotes Wachs in nat. Schüssel, von den Schilden nur noch der linke mit dem Niddaer Wappen (geteilt, oben zwei achtstrahlige Sterne) erhalten, auf Spangenhelm Büffelhörner mit Lindenzweigen besteckt. Umschrift: S':hinrici:d:gr(...). 2. Der Stadt Marburg, leicht beschädigt, 4,5 cm, auf Stechhelm mit Lindenzweigen besteckte Büffelhörner, Umschrift: sigillum:minus:civium:in:marpurg. Rückvermerk (16. Jahrhundert): Landtgraff Henrichs verschreibung uber 12 fl., so jarlichs auß der cemmerey Marpurgk in die vogtey Alsfelt geliffert werden.
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Depos. Stadtarchiv Marburg, Großes Stadtbuch, Bl. 108 f..
Regesten: Becker, Alsfelder Urkunden des Staatsarchivs zu Darmstadt, S. 157 Nr. 62; Wagner, Die geistlichen Stifte 1, S. 24; Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1, S. 48 f. Nr. 79.
Regest
Landgraf Heinrich (III.) von Hessen verkauft für bezahlte 200 rheinische Gulden Frankfurter Währung an Prior und Konventsbrüder des Augustinerordens in seiner Stadt Alsfeld (Alßvelt) wiederkäuflich von dem ihm jährlich auf dem Rathaus und aus dem Ungeld in seiner Stadt Marburg zustehenden Erbe, den Zinsen und Gefällen 12 rheinische Gulden Frankfurter Währung, die von Bürgermeister, Schöffen und Rat jeweils zu Martini an die Empfänger ohne Verhinderung durch weltliches oder geistliches Gericht zu liefern sind. Bei Säumnis soll Schadensersatz geleistet werden. Er setzt sie in den Besitz und gelobt Währschaft. Bürgermeister, Rat und ganze Gemeinde zu Marburg verpflichten sich zur Zahlung.
Siegler: der Landgraf und die Stadt Marburg (mit dem kleinen Stadtsiegel).
Geben uff fritag nach sent Lucien tag a.d. 1470.
Die Zahlung an die Augustiner ist in den Stadtrechnungen regelmäßig vermerkt. [...] 1524 August 17 sind Bürgermeister Johann Blanckenheim und Stadtknecht Andreas auf Befehl des Rats nach Alsfeld geritten, um dort von den Augustinerherren zu erfahren, ob sie denen von Marburg von der rückständigen Pension, wenn man ihnen das Hauptgeld gäbe, etwas nachlassen wollten. Sind 2 Tage ausgewesen und haben verzehrt 1 Pfund 3 Schilling, Pferdesold 6 Schilling, 2 Mesten Hafer 3 Schilling. Küch, Rechtsquellen Marburg 2, S. 514. (Dieser Vermerk bezieht sich wohl auf eine zweite Gült, die die Stadt Marburg selbst gemäß einer Schuldverschreibung entrichten mußte und die zuerst 1511 April 13 eingetragen ist). [...] 1468 wurde dem Prior von Alsfeld, als der den von Marpurg, so die im herczoge gein Elßfelt kommen gewest, sine ere und geschengke gethan, im widder geschengkt 1 Viertel Weins zu 16 Hellern.
Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich III. · Blanckenheim, Johann, Bürgermeister in Marburg · Andreas, Stadtknecht in Marburg

Weitere Orte

Frankfurt, Währung · Alsfeld, Augustinereremitenkloster zum Erlöser · Marburg, Rathaus · Marburg, Ungeld · Frankfurt, Währung · Marburg, Bürgermeister · Marburg, Stadtknechte

Sachbegriffe

Verkäufe · Gülten · Währungen, Rheinische Gulden · Gulden, Rheinische · Währungen, Frankfurter · Erben · Zinsen · Gefälle · Bürgermeister · Schöffen · Räte · Schadensersatzleistungen · Gerichte, geistliche · Gerichte, weltliche · Bürgen · Stadtrechnungen · Stadtknechte

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Eckhardt, Klosterarchive 7

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 9645 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9645> (Stand: 30.04.2024)