Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1423 Februar 22

Revers des Schmalkaldener Rates

Regest-Nr. 8892

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Hennebergisches Urkundenbuch 6, S. 123 f. Nr. 159.
Regest
Revers des Rathes zu Schmalkalden und Urkunde des Grafen Wilhelm von Henneberg, wonach jener für diesen bezüglich dessen Schuld bei dem Erfurter Bürger Heinrich Dressel im Betrag von 1000 fl. Rhein. Capital und 80 fl. Zinsen als Selbstschuldner eintritt.
Originaltext
Wir Ratismeister, Rad und gancz gemeynde der Stad Smalkalden Bekennen vnd tun kunt fur vns vnde vnser nachkumen mit diesem briffe allirmenclichen, als der hochgeborn furste vn herre herre Wilhelm, Grave vnd herre zu Hennenberg, vnser gnediger lieber herre, vns eynen briff geben hat von der Tusent gulden heubtgeldes vnd achtzig gulden czinses wegen Heinrichen Dressel, burger zu Erfford, unde sinen erben anrurende, der von worte tzu worte hernach geschriben stet, also:
Wir Wilhelm, von gotis gnaden Graue vnd herre zü Hennenberg, Bekennen für vns vnde vnser erben offentlichen jn diesem briue vor allen luten, die yn sehen adir horen lesen, als vnsere lieben getruwen Ratismeistere, Rate vnd gancze gemeynde zu Smalkalden von vnser wegen vnde für vns selpschuldigen worden sint gein Heinczen Dressel, burger zu Erffurd, vnde sinen erben fur Thusent gute Rynnische gulden heubtgeldes vnd achczig gulden daruff zu geben uff sant Walpurgtag nach lute ihres briues, daruber geben, das sie dieselben achczig gulden gulte geben sollen von solichen dryenhundert gulden, als sie vns igliches iars diese funff iar nach geben sollen, nach dem der hochgeborn furste her Ludwig, langgraue zu Hessen, vnser lieber oheim, vnd wir dann mit yn uberkomen sin, soliche achczig gulden yn iglichs iares an denselben driehundert gulden abgehen sollen, der wie sie vnde irre nachkommen also auch fur vns vnde vnser erben quid, ledig vnde losz sagen jn diesem vnsern offen briue, vnde wann die vorgenanten funff iare vmbe vnde vorlauffen sind, Sullen vnd wollen wir vnd vnser Erben die obgenanten vnser lieben getruwen der vorgenanten Thusend gulden heubtgeldis vnde achcziggulden daruff, wasz der nach uszgehen der funff jare daruff gegangen vnde vorfallen weren vnd yn jren brieff daruber gegeben, von dem obgenanten Heinczen Dressel vnde sine erben ledigen vnde entkruden an iren schaden angeuerde. Geschee des nicht, So ensullen noch enwollen wir nach vnser Erben von den vorgenanten vnsern lieben getruwen nach iren nachkomen keynerley sture adir bete heischen, mutende sin adir usnemen jn keynerwisz, wir haben sie vnd jrre nachkomen dann der Thusent gulden heubtgeldis vnd achczig gulden daruff, wasz der nach uszgehen der funff iare daruff gegangen vnd vorfallen weren, als vorgeschrieben stet vnd iren briff daruber gegeben, erste gancz vnd zumal von dem obgenanten Heinczen Dressel vnd sinen Erben gelediget yn aller masze als vorgeschriben sted, an allerley geverde vnd arglist, doch vnschedelichen dem obgenanten vnserm Oheyme, dem langgrauen, vnd sinen erben an yren rechten, die alsdann zu uszgehen der funff iare glichwol jrre sture vnd bete hinder vns vnd vnser erben von denselben vnsern lieben getruwen, den von Smalkalden, nach allem herkomen fordern vnd uffnemen mogen, daran wie sie alsdann auch yn keinewysz hindern sollen noch enwollen, ab wir anders die Thusent gulden nicht beczalten an alle geuerde. Wann wir auch die vorgenanten vnser lieben getruwen der vorgenanten Thusend gulden heubtgeldis vnd achczig gulden czinses, wasz der nach uszgehen der funff iare daruff gegangen vnd vorfallen weren, als vorgeschriben sted, vnd iren briff daruff gein dem egenanten Heinczen Dressel vnd sinen Erben gancz getediget han, So sollen wir vnd vnser erben alsdann mit dem obgenantenvnserm oheymen, dem langgrauen, vnd sinen erben auch wider vmbe stehen zu allen vnsern rechten, bete vnd sture, als daz herkomen ist, daran vnser Oheim obgenand vnd sin erben vns vnd vnser erben auch nicht hindern nach irren sullen jn keyne wise an allesz geuerde, doch vns vnd vnsern erben sust vnschedelich an andern vnsern rechten, jerlichen czinsen vnd gefellen, als vnser eldern die off vns bracht haben an geuerde.
des zu vrkunde ist vnser jnsigel fur vns vnd vnser erben an diessen brieff gehangen, der geben ist an send Peterstag Cathedra genand nach Cristi geburd vierczehenhundert iare vnd darnach jn dem dry vnd czwenczigisten jare.
Als reden vnd globen wir vorgenanten Ratismeister, Rate vnd gancze gemeynde fur vns vnd vnser nachkumen, sulchen obgeschriben briff yn Reuerse wise stete vnd vnuorbrachen zu halden vnd auch wann der obgenante vnser gnediger lieber herre adir sin erben sulche uszrichtunge, als derselbe brieff jnneheldit gethan haben, sulchen sinen briff an allen yntrag vnd hindernisse wider zu geben, der dann furder kein crafft noch macht haben sal an allesz geuerde.
Dez zu vrkunde ist vnser Stad Smalkalden jnsigel fur vns vnd vnser nachkumen an diessen briff gehangen. Der gegeben ist jn dem jare vnd an dem tage, als vorgeschriben stehid.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Henneberg-Schleusingen, Grafen, Wilhelm I. · Dressel, Heinrich, Bürger in Erfurt · Hessen, Landgrafen, Ludwig I.

Weitere Orte

Schmalkalden · Erfurt, Bürger

Sachbegriffe

Reverse · Bürger · Darlehen · Selbstschuldner · Bürgschaften · Grafen · Schulden · Währungen, Rheinische Gulden · Gulden, Rheinische · Zinsen · Bede · Steuern, Befreien von

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Hennebergisches UB 6

Original

Hennebergisches UB 6

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 8892 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/8892> (Stand: 02.05.2024)