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Regesten der Landgrafen von Hessen

1407 April 11

Vertrag mit dem Mainzer Erzbischof und Landgraf Friedrich von Thüringen

Regest-Nr. 8257

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 3478 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 46, Nr. 51⟩.
Stückbeschreibung: Pergament, Membran und Schrift gut erhalten (lt. Findbuch).
Siegel: Die drei Siegel an Pergamentstreifen fehlen.
Abschriften: Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Ingrossaturbuch 14, fol. 151v, gleichzeitig.
Drucke: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 3, S. 11-13 Nr. 12.
Regesten: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 3, S. 11 Nr. 12.
Regest
Niederhone. - Vertrag Landgraf Hermanns II. mit Erzbischof Johann von Mainz und Landgraf Friedrich d.J. von Thüringen. Sie schließen einen Frieden bis Pfingsten 1408.

Wortlaut der Datierung

der gegeben ist czu Hoende in dem dorffe noch Christi geburt vierczen hundert iar darnoch in den sebinden iare am nesten monetag noch dem sontag alzo man singet misericordia domini.

Originaltext
Wir von gotis gnaten Johann des heiligen stueleß czu Moncze erczebischoff des heiligen Romeschen riches in Duczschen landen erczekanceler, Herman lantgrave czu Heßen und Friderich der iunger lantgrave in Doringen und marggrave czu Mißen bekennen, daz wir mit wolbedachtem mute und gutem vorrate unser rete und frunt besunnen, bedochte und angesehen han groß gebrechlichkeit, nottorfft und unfrede der lande, darumme unde auch daz man furdir moge gedencken und gethun der lande bestes und czu beßern freden und eynesammekeit kommen, und han eyn gutlich stehn gemacht und uffgenummen von datum dießis briffis an biß uff den nesten phingestag und von demselbin heiligen phingestage vorbasßir uber eyn gancz iar und den tag allen czuschin uns selben, allen unsern landen, luten mannen unde underthanen in aller maß, alzo hernoch geschriben steit. (1) Zum ersten sullin und wullin wir under eynandir daz gutlich stehn haben unde halden und unser iglicher will und sal mit allen synen mannen, undirtanen, steten, landen und luten bestellen und sie vormogen, daz sie diit gutlich stehnt ouch mit uns halden dieße vorgeschriben cziit gancz uß, also daz unser dheiner czu den andern, czu synen sloßin, steten, landen und luten, die her in had unde besiczet, nicht griffen noch beschedigen sal und ouch mit den synen bestellen, daz sie daz ouch alzo halden unde den ouch nicht gestaten noch vorhengen, daz sie czu unser dheimen noch czu den synen griffen noch beschedigen in dheyne wise an alle geverde und ane argelist. (2) Wulden abir unser dheines manne addir undertanen hirubir hoemutigen und des nicht haldin, so sullin und wullin wir mit eynander, alzo baled unser eyner des von dem andern gemanet wirdet, unvorczuglich und czu stunt dem andern, deme des not ist, getruwelichen mit landen und luten und mit ganczer macht wedir den adir die behulffen sin und des addir der und aller der ,die sich darin mengen, fynt werden und on fintlichen thun und den adder die darczu, biß daz der adder die syme herren gehorsam werden daz gutlich stehn czu halden glich uns selbins in aller maße, alzo vor und noch geschriben sted, alzo dick des not ist, ane alle geverde und argelist. (3) Ouch wullin noch sullin wir dem adder den, die diit gutlich stehn mit uns nicht hidden, alzo vor geschriben stet, keynerlande czulegunge noch vorderniß thun adder thun laßin mit spise, mit trancke, mit geschucze noch mit keynen andern sachen, wy man die herdencken mag, und daz ouch alzo bestellen unser iglicher mit allen synen steten, sloßin, landen und luten, daz ouch in derselbin maße czu halden by iren eyden, alzo dick des not ist, ane geverde. (4) were ouch, daz unser dheynes manne, stete addir undertanen eyner adir mee, die dem addir den, die diit gutlich stehn mit uns nicht hilden addir halden wulden, dheyne czulegunge addir vorderniße theten, des addir der und wer sich czu den mengitth, sullin und wuldin wir von stunt vynt werden, wanne unser eyner des von dem andern vormanet wirdet, und dem addir den fyntlich thun myt landen, luten und mit ganczer macht unde noch aller syner vormogede, und unser keyner sal sich des hinder den andern freden, sunen, vorworten noch undirreden in dheine wise, und sal daz alliz geschehen und gehalden werden, alzo dicke des not ist, ane geverde. (5) Ouch sullin unser iglichs manne und underthanen, die diit gutlich stehn nicht hilden, und alle, die on daczu bestunden, czulegunge, addir vordirniße thete, kein geleite noch frede han in allen unser iglich steten, sloßin und landen, sundern unser iglicher mag den addir die angriffin und angriffen laßin in unser iglichis sloßin, landen, gerichten und dorffern, wo man die ankommet darczu unser iglichs amtlute, manne stete, burgere und gebure dem andern getruwelich helffen sullin, alzo dick des not geschehit, ane alle geverde und ane argelist. (6) Ouch sullin alle briffe, die wir vorgenanten herren unser iglicher dem andern von datum dießis briffs gegeben had, by allen eren krefften und mechten bliben und mit dießen briffe nicht vorbrochen sin noch werden und sullin und wullin myt dießeme gutlich stehn unser dheine geyn den andern sich in keyne fehede czihen. (7) Ouch sullin und wullin wir unser straßen in unser iglichs landen getruwelich schuren und schirmen, so wir vorderst mogen und sullin uff alle siten allen koufftluten gestaten die straßin czu buen, alzo daz dieselbin koufftlute irn czolle und geleid geben alzo gewonlich ist. (8) Ouch ensollin noch enwullin unser dheyner den andern in dießeme vorgeschriben gutlich stehn noch sin sloßin stehn ane geverde. (9) In diit gutlich stehn vorgeschriben czihen und nehmen wir Johann erczbischoff vorgnant den erberdigen yn gote vater herren Gunther erczebischoff czu Magdeburg unsern lieben ohemen, wir lantgrave Herman den hochgeborn fursten herren Otthen herczugen czu Bruneswig unsern lieben son und wir marggraven Friderich vorgnant die hochgeborn fursten herren Friderich und herren Wilhelme gebruder lantgraven in Doringen und marggraven czu mißen unsere lieben fettern, alzo verre der vorgenanten dheyner darin sin wir, und willicher darin sin will, der sal uns syne briffe geben und wir eme widdir czuschin hie und dem nesten sontage noch unsers herren lichams tage nest kumend diit vorgeschriben gutlich stehn czu haldin und gehaldin nehmen, alzo dießir briff ußwiset, ane argelist und ane geverde. Daz alle vorgeschriben rede, stucke, puncte und artikel und iglicher besundern gehaldin sullin werden ane alle argelist und ane geverde, daz had unser iglicher den andern by synen furstlichen eren, wirden und truwen an eydes stad geredt und globet, reden und geloben daz auch geinwertlich in crafft dießis briffis. Und habin des czu orekunde unser aller ingesigill wißentlich an dießen briff thun hengen, der gegeben ist czu Hoende in dem dorffe noch Christi geburt vierczen hundert iar darnoch in den sebinden iare am nesten monetag noch dem sontag alzo man singet misericordia domini.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Ausstellungsort

Niederhone

Aussteller

Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Mainz, Erzbischöfe, Johann II. von Nassau · Thüringen, Landgrafen, Friedrich IV. der Friedfertige

Siegler

Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Mainz, Erzbischöfe, Johann II. von Nassau · Thüringen, Landgrafen, Friedrich IV. der Friedfertige

Weitere Personen

Magdeburg, Erzbischöfe, Günther II. Graf von Schwarzburg · Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Otto der Einäugige · Sachsen, Kurfürsten, Friedrich I. der Streitbare · Meißen, Markgrafen, Wilhelm II. der Reiche

Weitere Orte

Thüringen, Landgrafen · Meißen, Markgrafen · Magdeburg, Erzbischöfe

Sachbegriffe

Verträge · Frieden · Frieden, lebenslänglicher · Straßen, Sicherheit auf · Erzbischöfe · Räte · Kaufleute · Zölle · Geleitswesen

Textgrundlage

Regest

Nachlass Uhlhorn im Hessischen Landesamt

Stückangaben

Nachlass Uhlhorn im Hessischen Landesamt/UB Markgrafen von Meißen 3

Original

UB Markgrafen von Meißen 3

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 8257 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/8257> (Stand: 30.04.2024)