Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1461 Dezember 8

Landgraf Ludwig II. erhält Schöneberg, Geismar und andere Städte als Pfand

Regest-Nr. 11958

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Akten Abteilung Mainz (Mainzer Bischofsstreit).
Drucke: Gundlach, Mainzer Stiftsfehde, S. 63-65 Nr. 1.
Regesten: Gundlach, Mainzer Stiftsfehde, S. 63 Nr. 1.
Regest
Eltville. - Erzbischof Adolf von Mainz verpfändet dem Landgrafen Ludwig für dessen zu leistende Kriegshilfe gegen Diether von Isenburg die Schlösser und Städte Schöneberg, Geismar, Duderstadt und Giboldehausen für 14000 rheinische Gulden wiederlöslich.
Originaltext
Wir Adolff von gotis gnaden erwelter und bestetigter zcu Mencz, des hilgen romischen richs durch Germanien erczcanczler und kurfurst, bekenen und thun kunt uffintlich, nachdem wir von versehung unsers allirheyligsten vaters des babestes mit verwilligung unsers allirgnedigsten hern des romischen keysers zcu dem stifte von Meincz komen und von den wirdigen und ersamen unsern lieben andechtigen techant und capittel unsers thumbstifts zcu Meincz ufgnomen sin, und nu der von Ysenburg, der sich etlich czit des gnanten stifts underwunden hat und von unserm heyligsten vater dem babeste mit rade der erwirdigen der hilgen romischen kirchen cardinale ensaczt ist, mit sinen zculegern understehit uns des gnanten unsers stifts zcugehorung gewaltiglich vorzcuhalten, und wir mit hulffe gotis unßers hern und frunde understehin wullin ime zcu widderstehen, und des gnanten unsers stifts zcugehorung zcu unsern henden zcu bringen, und habin uns dorumb mit gutem rade und vorbedachten mude mit wissen, willen und volborte der gnanten unßer lieben andechtigen techant und capittel unsers thumbstiffts zcu Meincz mit dem hochgebornnen fursten und hern hern Ludwigen lantgraven zcu Hessen, fraven zcu Czigenhain und zcu Nidde, unserm besundern liebin hern und neven vertragen und ubirkomen, so das der selb unßer herre und neve sich zcu uns getan und in hulfe gegebin hat wieder den von Ysenburg und sinen zculegern zcu helffen, dorumb wir ime dan gered und verspruchin habin, geredden und versprechin geinwertiglich incraft dieses vierczehintusint guter rinscher gulden gutlich zcu gebin und zcu beczalen. Uf das er nu sulcher beczalung desta sicherer und gewiß sin muge, so han wir ime diese naichgeschr. unsere und unßers stifts sloße und stette, nemlich Schonenberg, Geysmar, Duderstadt und Gebildehusen darvor zcu underpfande ingegebin, sich der zcu gebruchen mit allen iren renten, gefellin und zcugehorungen, ußgescheyden unsers stifts oberkeyd in der geystlichkeyd, wie die eynem stift zcu Meincz und unsern vorfaren bißher innegahbt, gebrucht und gnoßen habin, biß so lange das wir, unßer nachkomen und stifte ime adir sinen erbin die obgenanten summe vierzehintusint gulden an eyner summe gutlich beczalt und vergnuget habin, doch also das er adir sine erben die gnanten unser stede und undersassin bie allen irer frieheyd und alder herkomender gewonheyd bliben lasßen, und sie nit hoer betrange adir benotige dan als sie bißher von unserm vorfarn und stiffte gehabt und blebin sin. Was auch der obgnant unßer herr und neve in sulcher hulfe kuntlichs mugelichs schadens nehmen wurde, dorumb sullin wir uns mit ime vertragen; wie vile des dan nach mogelicher achtung were, das sulte er uf die benanten slosße und stedde slagen und so sullin wir ime das mit der obgnanten summe auch gutlich ußrichten und beczalen. Wir sullin auch doran sin, das unßer heyligster vater der babest sulch vertracht und verpfemmygung bewillige und bestetige uns und unserm stifte zcu unßer erbschaft und ime zcu synem gelde zcu gewarten, wie vorne stet. Auch ist bered umb den Weydelberg, die Schonenbergschin gutere und das gauwegericht, das wir uns des mit dem gnanten unserm neven dorumb gutlich vertragen sullin nach ußwisung der czedeln er uns und wir ime ubirsant habin. Alle vorgeschr. stucke puncte und artikele gereddin und versprechin wir Adolffe obgnant bie unsern furstlichin eren und wirden und in guten waren truwen zcu thunde und zcu halten und zcu volnczyhen, ußgescheyden hirinn argeliste und geverde. Des zcu orkund han wir unßer ingesigel an disen briff wissintlich thun hencken und wirch techant und capittel des thunbstiffts zcu Meincz bekennen in disem selbin briffe das diese verschribung und vertrachte mit unserm guten willin und wißen geschen ist, und habin des zcu merer sicherheyd unsers capittels ingesigel an disen briff wissintlich bie des obgenanten unsers gnedigen hern ingesigel auch gehangen. Datum Etvil uf dinstag concepcionis Marie virginis anno domini millesimo quadringentesimo sexagesimo primo.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Ludwig II. · Mainz, Erzbischöfe, Adolf II. von Nassau · Mainz, Erzbischöfe, Diether von Isenburg

Weitere Orte

Schöneberg (Landkreis Kassel) · Schöneberg (Burg) · Hofgeismar · Hofgeismar, Burg · Duderstadt, Burg · Duderstadt · Gieboldehausen, Burg · Gieboldehausen · Mainz, Stift · Eltville

Sachbegriffe

Burgen · Schlösser · Pfandschaften · Soldzahlungen · Hilfe, militärische · Währungen, Rheinische Gulden · Erzbischöfe · Pfänder, Einlösungsrecht an · Päpste · Dekane · Mainzer Stiftsfehde

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Gundlach, Mainzer Stiftsfehde

Original

Gundlach, Mainzer Stiftsfehde

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11958 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11958> (Stand: 29.04.2024)