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Deutschlandpremiere eines Arthur-Schnitzler-Schauspiels in Gießen und Frankfurt, 4. April 1931

Am selben Tag wird am Stadttheater in Gießen und am Neuen Theater in Frankfurt am Main das Schauspiel „Im Spiel der Sommerlüfte“ des österreichischen Erzählers und Dramatikers Arthur Schnitzler (1862–1931) erstmals in Deutschland aufgeführt. Die Uraufführung des dramatischen Stückes erfolgte am 21. Dezember 1929 am Deutschen Volkstheater in Wien.

Schnitzlers letztes vollendetes Drama

Die dramatische Skizze lässt die von Schnitzler bekannten Themen erneut aufleben. Die Protagonisten, ein Künstlerehepaar mit seinem heranwachsender Sohn, ein junger Arzt, eine angehende Schauspielerin und ein Zwillingsbruderpaar (der eine Kaplan, der andere Leutnant) begegnen sich während heißer Sommertage auf dem Land. Zwischen ihnen entfaltet sich ein Geflecht aus unausgesprochenen Gefühlen, aus Eifersucht, Verdächtigungen und der Melancholie des Verzichts. „Im Spiel der Sommerlüfte“ geht auf frühe Entwürfe Arthur Schnitzlers zurück, wurde aber erst in einer der düstersten Phasen seines Lebens abgeschlossen und ist das letzte vollendete Drama des Autors. Im Hintergrund des motivreichen Stückes, das an einigen Stellen lustspielhaften Charakter aufweist, steht der Selbstmord seiner Tochter Lili, die sich 19-jährig am 26. Juli 1928 in Venedig aus ungeklärten Gründen erschoss.
(KU)

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„Deutschlandpremiere eines Arthur-Schnitzler-Schauspiels in Gießen und Frankfurt, 4. April 1931“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/683> (Stand: 4.4.2022)
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