Hessian World War I Primary Sources

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↑ Fritz Sames, Das Landwehr-Infanterie-Regiment 81 in den Vogesen, 1914

Abschnitt 2: Eintreffen der Reservisten und Mannschaften, 2.-6. August 1914

◀ [2-3] Am 2. August trafen die ersten Reservisten in Frankfurt am Main ein. Selbst voller kriegerischer Freude, blumengeschmückt, entzündeten sie auch in der sie begrüßenden Menge eine warme Begeisterung. Die ängstlichen Herzen beruhigten sich, als sie so viel rüstige Kraft mit voller Lust zu den Waffen eilen sahen. So wurde die Stimmung in Frankfurt trotz der Telegramme, daß Frankreich mobil gemacht, und der Russe bereits die deutsche Grenze überschritten habe, immer zuversichtlicher. Dann erging das Kaiserwort: „Wir ziehen als Angegriffene in den Krieg — unser Schwert ist rein, wir stecken es nicht eher in die Scheide, als bis ein ehrenvoller Friede für unser Vaterland erkämpft ist." Als das Schlußwort dieser Rede umher drang: „Ich kenne keine Parteien mehr", — da stand das geeinte deutsche Volk da, mit einer Waffe in der Hand, deren Stoßkraft unwiderstehlich sein mußte.

Am 4. August begann der Werdegang des Landwehr-Infanterie- Regiments 81. Seine Offiziere versammelten sich aus dem Kasernenhofe des Infanterie-Regiments 81 in der Gutleutstraße. Elastisch, schlank, das Haar leicht ergraut, näherte sich rasch ein Offizier der Gruppe. Es war der Regiments-Kommandeur Oberstleutnant Vogel, der die Meldung der Herren entgegen nahm, sie kurz begrüßte. […] [S. 3] […]

Regiments-Adjutant wurde Oberleutnant Gudden; die Adjutanten der Bataillone waren Leutnant Saberski, Oberleutnant Göbel und Oberleutnant Woike. Bataillonsärzte waren die Stabsärzte Dr. Platz, Kling und Sames; erstgenannter wurde Regimentsarzt.

Am 6. August trafen die Mannschaften ein. Gestellungsort war die Festhalle. Ein Meer von Menschen wogte dort. Die meisten eingezogenen Wehrleute waren verheiratet und Frankfurter Bürger. Die Frauen hingen ihnen am Arm, den Blick voller Sorge. Die Kinder aber trippelten fröhlich mit und Jedes wollte des Vaters Bündel tragen. ▶