Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1404 Dezember 10

Beschwerdebrief Erzbischof Johanns von Mainz an den Frankfurter Rat

Regest-Nr. 11266

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Stadtarchiv Frankfurt, Reichssachen Nr. 828, fol. 12. Papier, das Siegel auf der Rückseite aufgedrückt, abgefallen.
Drucke: Fichard, Briefwechsel, S. 177 (mit falschem Datum Dezember 12); Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 416-419 Nr. 606.
Regesten: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 416 Nr. 606.
Regest
Erzbischof Johann II. von Mainz an den Rat zu Frankfurt/M.: antwortet auf die von den Land- und Markgrafen Balthasar, Wilhelm I., Friedrich IV. und Friedrich d.J. in [UB Markgrafen von Meißen 2] Nr. 599 erhobenen Beschuldigungen und erbietet sich zu Verhandlungen über die Streitpunkte.
Originaltext
Iohann erczbischoff zu Mencze.
Unsern gruß zuvor. [...] Und under andern iren umbewegelichen schrifften nympt uns sunderlichen wunder, daz die vorgenanten marggraven Balthazar, Wilhelm und Friderich der elter soliche manschafft und huldunge, die sie von uns lyplichen in angesicht vil erbar lute zu Forcheim und zu Nu^erinberg mit zusammengelachten henden in unsere hende und mit kussen an unsern backen emphangen han, verdecken wollen, da sie uns Iohann erczbischoffe lyplichen in rechter huldunge wyse mit truwen an eynes rechten eydes stat globten und sich des in vorgeschriebener maße verbunden, uns und unserme stiffte getruwe und holt zu sin, unsern schaden zu verwaren und zu thun, als manne irem rechten herren mogelichen thun sollen. Hant sie daz gehalten, mogent ir wol merken uß unsern ersten clagen, wann sy unser fyend wurden sin und uns mit iren sloßen, landen und luden fyentschaff zugefuget han ungeoffgesageter lehen, manschafft oder huldunge, daz bidderbe fursten mogelich gethan sollten han und sie mit eren binnen solicher verbunteniße nit gelaßen mochten, nach deme alß sie sloße, lande und lude von uns zu lehen und die auch in vorgeschriebener maße von uns emphangen han. Und soliche sachen laßen sie aber in der feddern unverantwurtet und schreiben, sie sin der heiligen manne umme sterkunge des cristenglauben. Daz sie uns huldunge gedan han, ist uns, viel fursten, graven, herren, ritteren, knechten und erbarn lu^eten wol wißentlich; habent sie aber umbe sante Mertin icht emphangen oder umbe eynen andern heiligen, da wißen wir nit von und sin dabie nit gewest und mag auch wol eyne offenberliche lugen sin. Ist yn auch der cristenglaube also liep, als sie scriben, deme sie mit den werken doch verre sin, mogent ir sie fragen, warumbe sie dann des lantgraven von Hessen und der herczogen von Brunßwig fyende nit wu^erden, dich doch me kirchen, kirchofe, clostere und clusen, da ir eins teyls selbs by gewesen sin, gesto^eret, gebrand und geschindt und daz von erste und ee erhaben han dann die unsern. [...]

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Mainz, Erzbischöfe, Johann II. von Nassau · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Thüringen, Landgrafen, Balthasar · Meißen, Markgrafen, Wilhelm I. der Einäugige · Thüringen, Landgrafen, Friedrich IV. der Friedfertige · Sachsen, Kurfürsten, Friedrich I. der Streitbare · Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Otto der Einäugige

Weitere Orte

Eschwege, Sontra · Mainz, Erzbischöfe · Frankfurt, Rat · Thüringen, Landgrafen · Meißen, Markgrafen · Braunschweig, Herzöge

Sachbegriffe

Friedensverhandlungen · Streitigkeiten, Vermitteln in · Erzbischöfe · Räte · Markgrafen · Lehenseide, Bruch von · Fehden

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

UB Markgrafen von Meißen 2

Original

UB Markgrafen von Meißen 2

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11266 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11266> (Stand: 27.04.2024)