Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Wiedereröffnung der Alten Oper Frankfurt, 28. August 1981
Die ursprünglich am 20. Oktober 1880 eingeweihte und 1944 bei Luftangriffen zerstörte Alte Oper in Frankfurt am Main, deren Wiedererrichtung abgeschlossen ist, wird mit einem Staatsakt und einem Festprogramm feierlich eröffnet. Ab 11 Uhr reden vor rund 2.500 geladenen Gästen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens der Frankfurter Oberbürgermeister Walter Wallmann (1932–2013; CDU), Bundespräsident Karl Carstens (1914–1992; CDU), der hessische Ministerpräsident Holger Börner (1931–2006; SPD) und der Gründer der maßgeblich am Wiederaufbau des Opernhauses beteiligten Aktionsgemeinschaft, Fritz Dietz (1909–1984). Der 1979 als „Generalmanager“ zum künstlerisch und kaufmännisch alleinverantwortlichen Gründungsgeschäftsführer der Alten Oper berufene Jurist und Theaterleiter Ulrich Schwab (geb. 1941) erhält während der Feier einen Schlüssel als Symbol seiner Funktion als Hausherr.
Um 20 Uhr beginnt ein festliches Eröffnungskonzert. Unter der Leitung von Michael Gielen (1927–2019) intonieren das Frankfurter Opernhaus- und Museumsorchester, der Figuralchor des Hessischen Rundfunks, die Frankfurter Kantorei, die Frankfurter Singakademie und die Limburger Dom-Singknaben Gustav Mahlers 8. Sinfonie in Es-Dur („Sinfonie der Tausend“).
Die Alte Oper, die im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden war (die letzte Fliegerbombe fiel am 23. März 1944 auf das Gebäude), stand nach Kriegsende zeitweise zur Disposition und sollte durch einen an ihrer Stelle errichteten modernen Verwaltungsbau ersetzt werden. Eine 1964 unter Beteiligung von Frankfurter Bürgern und hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Gewerkschaften gegründete Bürgerinitiative („Aktionsgemeinschaft Opernhaus Frankfurt am Main e. V.“) sammelte jedoch Spendergelder, aus denen bereits nach zwei Jahren rund sieben Millionen DM für die Erhaltung und Sanierung der Ruine aufgebracht werden konnten.1 Bis zur Wiedereröffnung der Alten Oper sammelten die am Wiederaufbau interessierten Kreise insgesamt 15 Millionen DM, die zur Instandsetzung des nunmehr als reine Konzert- und Kongress-Veranstaltungsstätte konzipierten Opernhauses eingesetzt werden konnten.
(KU)
- Der Zusammenschluss „Aktionsgemeinschaft Opernhaus“ ist die bislang größte sich auf kulturellem Gebiet engagierende Bürgerinitiative der Bundesrepublik. Sie löst sich am 15. März 1982 auf. ↑
- Belege
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 488 f.
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.8.1981, S. 45: Heute wird die Alte Oper eröffnet: Staatsakt und festliches Konzert / Keine Buden am Opernplatz
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.8.1981, S. 23: Die wiederbelebte Ruine: Die alte Frankfurter Oper – Inspektion vor der Neueröffnung: Viel Technik in kostbarer Schale
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.8.1981, S. 45: Neue Alte Oper
- Weiterführende Informationen
- Frankfurt baut auf – Serie zur Nachkriegszeit: Wiederaufbau der Alten Oper (abgerufen am 15.2.2013)
- Wikipedia: Alte Oper (abgerufen am 15.2.2013)
- Empfohlene Zitierweise
- „Wiedereröffnung der Alten Oper Frankfurt, 28. August 1981“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1449> (Stand: 26.11.2022)
- Ereignisse im Juli 1981 | August 1981 | September 1981
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