Regesten der Landgrafen von Hessen

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1462 Januar 16

Ludwig II. erinnert Philipp von Katzenelnbogen an seine Mannschaftsverpflichtung

Regest-Nr. 9419

Überlieferung

Abschriften:	Staatsarchiv Marburg, Abt 2b, Mainzer Stiftsfehde (gleichzeitig).
Drucke:	Gundlach, Mainzer Stiftsfehde, S. 116.
Regesten:	Demandt, Regesten Katzenelnbogen 2, S. 1448 Nr. 5153.

Regest

Wiesbaden. - Landgraf Ludwig von Hessen schreibt an Graf Philipp von Katzenelnbogen, er (Ludwig) verhalte sich gemäß der Mandate und Gebote des Papstes und des Kaisers, die wegen des Aufruhrs im Mainzer Stift erlassen worden seien, und forderte ihn daher auf, sich gleichfalls danach zu richten, zumal er (Philipp) ihm durch Mannschaftsverpflichtungen verbunden sei. Er (Philipp) solle daher seine Parteinahme für die andere Seite aufgeben und ihn unterstützen. Glaube er das nicht tun zu können, dann solle er wenigstens still sitzen und auch der anderen Partei nicht helfen. Er (Ludwig) bitte um seine mündliche Antwort am kommenden Montag um 10 Uhr vormittags im Kloster Bleidenstadt, wohin er ihm (Philipp) gegenüber Erzbischof Adolf von Mainz, Markgraf Karl von Baden, Graf Johann von Nassau, Eberhard von Eppstein, Herrn zu Königstein, und ihren Parteigängern Geleitschutz hin und zurück zusage.
D. Wiesebaden am sonnabinde vor Anthonii a. etc. 62.

Originaltext

Von gotis gnaden Ludewig etc.
Unser fruntlicher dinst und was wir liebs und guts vermogen zcuvor. Wolgeborner und edeler lieber neve und swager. Nach billichem gehorsam und loblicher gewonheit der heiligen kirchen und des romischen richs mandaten und gebotden unsers heiligsten vaters des babsts und unsers allergnedigsten herrn des romischen keysers ußgegangen und an uns gethain, der uffrure entsponnen im stifft zcu Mencz, haben wir angnummen und sint der gefolgig, der inhalt uns nicht czwifelt habt ir wol verstanden, des auch an uch gelangt, als wirß versteen, darumb erfordern und bitden wir uwer liebe mit ganczem flyeß und ernste wol gutlichen angesehen, wie ir uns von mansnchafft wegen gewant siit und wir uns ye nicht anders dann alles guden zcu uch versehin und eß auch ungern anders witderumb suchen und halden wulten. Ab ir uch nu als eynche parth uff ihene siiten begeben hettet, daz ir uch des entslahen und abestellen wulln und uns hulfflich und bystendig zcu sin, angesehen got und das recht, alle billicheit und fruntschafft wie vorgerurt ist. Ab ir nu ye vermeyntet des nicht zcu thun, des wir uns doch zcu uch nicht vertroisten, so wullet stille siczen und keyne zculegung, bystant, oder eynchen kriegk ihener parth gewarten, das woln wir fruntlichen in allem gude verschulden, und bitden des uwer muntliche antwert uff nehstkomenden Montag zcu czehin uhren vor mittage zcu Blidenstat in dem cloister by und zcu sin, und schreiben uwer liebe des eyn gute sicher selichkeit zcu, vor dem erwirdigen in got vater hern Adolffe, erwelten und bestetigten zcu Mencz und kurfursten etc., unserm lieben hern und neven, dem hochgebornnen fursten hern Carlle marggrafen zcu Baden, unserm lieben ohmen, dene edeln Johann graven zcu Nassauwe, Ebberharde von Eppesteyn, herrn zcu Konigsteyn, unsern lieben getruwen, und alle den ihenen, die der sache uff die parth mit ine zcu thun haben zcu und abe ungeverlich, so daz ir uns desglichen von der witderparth auch zcuschribet uwer meynung da zcu horen des uwer beschriben antwert by dissem unßerm botden. Dat. Wiesebaden am sonnabint vor Anthonii anno etc. lxii.
Dem wolgebornnen und edeln hern Philipsen graven zcu Kaczenellenboden und zcu Diecze, unßerm lieben neven und swager.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Reg. Katzenelnbogen 2

Original

Gundlach, Mainzer Stiftsfehde

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 9419 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9419> (Stand: 27.04.2024)