Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Herzogtum Nassau 1819 – 45. Hochheim
Weitere Informationen
Diedenbergen
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Stadtteil · 187 m über NN
Gemeinde Hofheim am Taunus, Main-Taunus-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
3,5 km südwestlich von Hofheim am Taunus
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Lage und Verkehrslage:
Der Ort liegt nordwestlich von Weilbach
Diedenbergen liegt an einer durch die Ausläufer des Eppsteiner Horstes umgebenen Stelle des Main-Taunus-Vorlandes.
An der B 519 und der L 3264 gelegen.
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Siedlungsentwicklung:
Der Ort entsteht in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Nachfolgesiedelung der drei wüsten Ortschaften Kassern, Hartbach und Oberweilbach. Auf die späte Gründung Diedenbergens verweist dabei die freie Lage an einem Hang nahe der alten Straße.
Der Kartäuser Orden in Mainz soll schon vor 1360 hier eine Kornrente von 7,5 Morgen Ackerland erworben haben. Als ertser Einwohner wird 1450 ein Madern von Dydenbergen genannt.
Während des Schmalkaldischen Kriegs 1546/47 und des Dreißigjährigen Kriegs 1635 wird der Ort gebrandschatzt und zerstört.
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Historische Namensformen:
- Diedenberger Weg (1366) [Nassauisches Urkundenbuch 1,3, S. 365-366, Nr. 3201]
- Dydenbergen (1450) (Colmar, Gerichtsbuch 1 80)
- Diedenbergen (1451) (WI 331:219)
- Didenbergen (1592) (Salbücher der Herrschaft Eppstein 1592 f. 227)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Vor 1977: Kassernstraße
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Burgen und Befestigungen:
- Der Ort entsteht in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Nachfolgesiedelung der drei wüsten Ortschaften Kassern, Hartbach und Oberweilbach. Auf die späte Gründung Diedenbergens verweist dabei die freie Lage an einem Hang nahe der alten Straße.
- Der Kartäuser Orden in Mainz soll schon vor 1360 hier eine Kornrente von 7,5 Morgen Ackerland erworben haben. Als ertser Einwohner wird 1450 ein Madern von Dydenbergen genannt.
- Während des Schmalkaldischen Kriegs 1546/47 und des Dreißigjährigen Kriegs 1635 wird der Ort gebrandschatzt und zerstört.
- Der Ort wird am 01.04.1972 nach Hofheim eingemeindet.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3458534, 5547446
UTM: 32 U 458476 5545667
WGS84: 50.061834° N, 8.419847° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
436007010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1843: 2723 Morgen
- 1885 (Hektar): 712, davon 415 Acker (= 58.29 %), 42 Wiesen (= 5.90 %), 188 Holzungen (= 26.40 %)
- 1895: 712 ha
- 1961 (Hektar): 717, davon 200 Wald (= 27.89 %)
- 1967: 717 ha
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Einwohnerstatistik:
- 1457: 23 Häuser
- 1492: 32 Häuser
- 1564: 54 Familien
- 1592: 51 Hausgesessene
- 1610: 64 Haushalte
- 1630: 39Männer, 4 Witwen und 4 Vormundschaften
- 1636: 19 Haushalte
- 1637: 11 Haushalte
- 1656: 26 Steuerpflichtige
- 1699: 235 Einwohner ohne nicht-konfirmierte Kinder
- 1758: 92 Hofbesitzer
- 1775: 437 Einwohner
- 1817: 551 Einwohner
- 1885: 811, davon 758 evangelisch (= 93.46 %), 35 katholisch (= 4.32 %), 18 Juden (= 2.22 %)
- 1961: 1780, davon 1305 evangelisch (= 73.31 %), 457 katholisch (= 25.67 %)
- 1970: 2504 Einwohner
- 1987: 3026 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Ende 12. Jahrhundert : Herrschaft Eppstein, Amt Eppstein
- 1492: Landgrafschaft Hessen, Amt Eppstein
- 1643: Landgrafschaft Hessen, Amt Wallau
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Herrschaft Eppstein, Amt Wallau
- 1806: Herzogtum Nassau, Amt Hochheim
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk IX (Kreisamt Höchst)
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wiesbaden
- 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Main-Taunus-Kreis
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis
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Altkreis:
Main-Taunus-Kreis
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Gericht:
- Zum Landgericht Mechtildshausen gehörig.
- 1451: Schultheiß
- 1550: Gerichtsbuch
- 1816: Amt Wallau
- 1817: Amt Hochheim
- 1849: Justizamt Hochheim
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Hochheim
- 1867: Amtsgericht Hochheim
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Herrschaft:
12. Jahrhundert: über das Landgericht Mechthildhausen zur Herrschaft Eppstein
1433: Herrschaft Eppstein-Münzenberg
1457: an verschiedene Herren verpfändet
1480: für 500 Gulden an den Hofmeister des Bischofs von Würzburg verpfändet
1492: zunächst durch Gottfried IX. von Eppstein-Münzenberg an die Landgrafschaft Hessen verpfändet und später verkauft
1492: Landgrafschaft Hessen
1604: Hessen-Kassel
1624: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt
1806: Großherzogtum Hessen
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Gemeindeentwicklung:
Der Ort wird am 01.04.1972 nach Hofheim eingemeindet.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1451 hat Gottfried von Eppstein-Münzenberg einen Hof und 7 Hufe Land.
- 1453 erwirbt der Kartäuserorden in Mainz hier Wiesen.
- 1486 hat das Kloster Retters Güter in Diedenbergen.
- 1492 befindet sich ein Hof im Besitz des Mainzer Mariagredenstifts.
- Um 1550 sind das Kloster Retters sowie St. Leonard und die Dominikaner in Frankfurt hier begütert.
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Zehntverhältnisse:
1365 besitzen die Mainzer Kartäuser 1/6 des großen Zehnten.
1592-1630 gehört der große Zehnte den Herren von Wallenstein.
1592 haben Marigreden, die Frei von Dern, die Herren von Schönborn und der Wallauer Pfarrer Anteil am Zehnten.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1469: Liebfrauenkirche
- 1557: Kirchenbrand, Wiederaufbau, Verschuldung der Kirche
- 1582: Pfarrherr
- 1637: durch Brand zerstörte Kirche
- 1686: Wiederaufbau
- 1725: Umbau
- 1754-1756: Kirchenneubau
- 1984/85: Bau des kath. Gemeindezentrums
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Patrozinien:
- Maria
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Pfarrzugehörigkeit:
Vor der Reformation gehörte Diedenbergen als Filial Marxheim.
1557 ist Marxheim Filial von Diedenbergen.
1591 wird der letzte gemeinsame Pastor in Marxheim beigesetzt.
1592 wird die Kirche vom Wallauer Schulmeister versehen.
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Patronat:
1557 ist der Landgraf von Hessen Collator von Diedenbergen.
1592 hat der Junker von Wallenstein das Patronat inne.
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Diakonische Einrichtung:
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954eine Schwesternstation mit 1 Arbeitskraft
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Martin Fabri bis 1559
Von 1591 bis 1685 von Massenheim und den Oberschulmeistern aus Wallau versehen, daher von 1609-1624 vermutlich reformierter Bekenntniswechsel.
Seit 1818 unierte Pfarrei.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Seit 1107 zum Dekanat Eschborn, Archidiakonat St. Peter in Mainz gehörig.
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Juden:
1782: 11, 1794: 11, 1843: 21 Juden
- Kultur ↑
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Schulen:
Ende des 16. Jahrhunderts Schule errichtet.
1605: Schule
1657: Lehrer
1768: Schulneubau
1869-1871: Schulneubau (genutzt bis 1958, von 1922-1978 auch als Rathaus genutzt)
1957/58: Bau der heutigen Philipp-Keim-Grundschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Zoll:
1451 und 1457 gehört die Bede Gottfried von Eppstein-Münzenberg.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Diedenbergen, Main-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11307> (Stand: 29.4.2024)