Regesten der Landgrafen von Hessen

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1335 Juli 23

Besitzrecht im Wald bei Heimertshausen

Regest-Nr. 10683

Überlieferung

Abschriften:	Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, Marburger Kopialbuch, Nr. 802 (816).
Drucke:	Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2, Neudruck, S. 450-452 Nr. 622.
Regesten:	Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2, Neudruck, S. 450 Nr. 622.

Regest

Die Bauern zu Heimertshausen bekennen, dass sie kein Recht haben an dem Wald bei Heimertshausen genannt der Hahnenberg, der dem Deutschen Haus bei Marburg gehört.

Originaltext

Wir Rudůlf genant Hummele, Henrich Brůn, Conrad Schele, Sifrid Schefere, Heinklo Hůstedere, Mecza genant Molinerin, Henrich Groze, Heilwig genant Peffirsag, Ludewig min bruder, Gerlach Kaufman, Johan vern Zcisin son, Lůdewig genant Gruninger, Eckarth Smyth, Gůnthir genant Wirzeburger, Dile Heidelbach, Herman genant Wenyge, Berthuld Zcimmerman, Demůd Kaufmennen, Ludewig Zcymmerman, Henrich Furstein, Wigant Zcymmerman, Conrad Heigerere, Henrich Schuchworte und Friderich genant Habirman, gebůr von Heymirshůsin, bekennen uffinliche in disin geinwortigen briebin und důn kůnt allin den, die sie sehint odir horint lesin, vor uns und allir unsir erbin und nachkummelinge, die zu dirre zcit lebint odir nach deme laufhe der zcit geborin werdint, das wir wieder gemeynliche noch sundern diekeynir hande recht in han noch bis here inhattin odir her nach habin insullin odir inwollin an deme walde bie Heimmirshůsin, der da heizit der Haninberg, da ane wir woldin wenin, das wir eczwaz rechtis hettin; wande he istr eygin, fri und ledig der erben geistlichin herrin und brůdere unsir herrin des comendůres und der brůdere des Tůczin hůsis bie Marthpůrg un irs hůsis, als der hochgeborne fůrste unsir jůnchere lantgrabe Heinrich und herre Hessin landis unde die allir edeliste vraůwe unser vraůwe Alheith sin můter die alde lantgrabinen uns underwisit hant in erin briebin, wande sie der herrin und brudere recht briebe und hantfestin gesehin und gelesin hant, da sie inne fůndin hant, daz wir an deme selbin walde diekeinir leige recht in hant; sůndern were daz sache, daz unsir dorf Heimmershůsin verbrant worde odir verherit dir andirs von redelichin dingen un nodin wir bůwis bedorfthin, so sulde eyn pleger zů Siboldesdorfh unsir herrin von Martpůrg, wer der were, uns holz zu deme selbin walde gebin zů bůwene von gnadin und von frůntschafht nach siner bescheidenheit und nach unsir noddůrfht; dar umme sůllin wir in odir wer es bedarfh, fleliche bedin. Der nach me kennyn wir, ob unser egenanter herrin des Důczschin hůsis bi Marthpůrg keynir leige hůlz odir bůmme hene gebin odir zů irme nůcze selbir heisin haůwin, odir důrre baube von geschithe filin, die důrrin banbe und zele sůllin wir undir uns deilin frůntliche und gůtliche mit gu^nst un willin eynis plegers zu Siboldesdorf, also dicke als des nod geschehe. Dar umme sůllin wir undir uns den vorgenanten wald fůrstin und behůdin mit flize drůweliche, als wir biz her hant gedan, glichir wiz, als ab he unsir eigin were. Und was wir pande begrifhin odir genemen in deme egescribin walde, is sie von uns odir von uzlůdin, wer die werin, die panth sůllin wir halp verdrinkin und daz ander halbe deil sal nehmen eyn pleger zů sibůldesdorfh, dar nach daz dan unsir einworte stet. Were auch daz sache, das unsir herrin der commendůr, herrin und brůdere des dicke egenanten hůsis bi Marhtpurg irn eigin ludin keynir leige hůlz gebin zu deme Haninberge durch frůnthschafth, wie daz geschehe, die selbin frunthschafth zu gebene sůllint sie uns andirn auch důn glichir wiz als in, ob wir is bedorfthin. In keynir hande wis in sullin wir uns samit nach sůndern zu keyme rechte zcihin oder keynis rechtis annenemen in deme allir dickistin genanten walde deme Haninberge eweliche, wedir wir nach unsir erbin odir nachkůmelinge, dan von gnadin unde von frunthschafth, als hie vor gescribin ist. Dar nach durch noddůrfth des dorfhis zu Heymmershůsin und durch unsir frunthschaft inwollint unsir herrin commedůr und brůdere des Du^zschen husis bie Marthpůrg den wald, der megenant ist, grůntliche noth verkaůfin, rodin, abhaůwin odir kolin důrch daz, daz und sin desde baz lůste zu hůdene und zů fůrstene. Und das diese vorgezaltin ding alle czit eweliche stede, gancz unde feste sin und blibin, dar umme gebin wir unsern herrin deme commedůre und brůdern und irme hůs den megenanten diese briebe besigelit uffinliche mit ingesigelin der stat zu Hohinburg und des erbern strengin ritters her Hermannis von Rumerode ammitmannis alda zů Hohinburg durch unser bede. Und wir die Scheffenen und Herman von Rumerode amptman zu hohinburg die vorgenanten bekennen, daz wir unsir ingesigele důrch bede dirre vorgescriebenin gebůre von Heimmershůsen gehangin han an diese briebe zu eyme ganczin gezůgnisse. Dirre gar dicke genantin dinge sint gezůge: die strengin bescheidin man Johan Kesselring, Mengoz und Werner von Hirzinhein, wolgeborne knechte, bůrgman; Heinrich genant Sumer, Wernher von Iringeshůsin, Heinrich genant Finke, Gerlach von Laupbach, scheffenen zu Hohinburg, und andirs fil gůdir lude.
Dirre brieb wart gegebin dů man zalte nach goddis gebůrte druzehin hůndirt jar in deme fůnfh und drizigistin jare, des nehistin sůntdagis vor sancti Jacobi dag des heligen aposteln.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Weitere Orte

Heimertshausen, Bauern · Heimertshausen, Wald Hahnenberg · Marburg, Deutscher Orden · Siboldesdorf, Pfleger · Hohenburg, Stadt · Hohenburg, Amtmänner · Hohenburg, Schöffen

Sachbegriffe

Weistume · Wälder, Rechte an · Besitzrechte, Streit um · Bauern · Flurnamen · Deutscher Orden · Wälder, Aufsicht über · Bauholz · Pfleger · Köhlereien · Rodungen · Ritter · Amtmänner · Schöffen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Wyss, UB Deutscher Orden 2

Original

Wyss, UB Deutscher Orden 2

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 10683 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/10683> (Stand: 28.04.2024)