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Klöster und Orden

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Messtischblatt
5424 Fulda
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Ortskennziffer
63100901053

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Kloster Neuenberg/Andreasberg (Fulda)

252 m über NN
Gemarkung Neuenberg, Gemeinde Fulda, Landkreis Fulda
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Andreasberg/ Neuenburg wird als die wichtigste der vier großen Propsteien der Fuldaer Reichsabtei angesehen mit ihren weitreichenden Beziehungen bis nach Nordeuropa und der Bedeutung als Reformkloster. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts ist der Propst gleichzeitig Dekan im Stiftskapitel. In der Krypta der Klosterkirche aus dem 11. Jahrhundert finden sich einzigartige frühromanische Malereien.

Orden:

Benediktiner

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz/Bistum Würzburg (strittig); seit 1752: Bistum Fulda

Heutige Diözesanzugehörigkeit:

Bistum Fulda, Dekanat Fulda, Pfarrei St. Andreas

Typ:

Männerkloster

Territorium:

  • 8. Jahrhundert: Reichsabtei Fulda
  • 12. Jahrhundert: Reichsfürstentum, später Fürstabtei Fulda

Historische Namensformen:

Lagebezug:

Westlich von Fulda

Lage:

Die Propstei steht am westlichen Ufer der Fulda in hochwasserfreier Lage in der Nähe der Langen Brücke, wo die alte Reichsstraße Antsanvia den Fluss überquert.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3546960, 5602050
UTM: 32 U 546867 5600249
WGS84: 50.552289° N, 9.661564° O

Geschichte

Geschichte:

Die Propstei Neuenberg/Andreasberg wird in der Zeit Heinrichs II. durch Abt Richard 1021-1025 gegründet, den der Kaiser nach Fulda holt. Erster Propst wird Bardo, der spätere Erzbischof von Mainz (1031 bis 1051). Ausgestattet wird die Gründung durch Schenkungen des Grafen Hartmann und der Übergabe von Gerechtsamen der Abtei Fulda. Ein bedeutendes Propstei- und Konventsgut bestanden nebeneinander. Als ein Musterkloster soll es die benediktinischen Ideale der Armut und Gleichheit umsetzen. Die Konventsmitglieder kommen vorwiegend aus dem Bürgertum im Gegensatz zur Besetzung des Mutterklosters. Das Kloster erwirbt sich hohes Ansehen, bleibt seiner Reformverpflichtung treu; seit 1405 wählen die Konventualen ihren Propst selbst. Das Kloster unterhält weitverzweigte Verbindungen bis nach Schweden (Wastena), entsendet Mitglieder u.a. nach Nürnberg und Münsterschwarzach zur Unterstützung von Reformen.

1441 zerstört ein Brand das Kirchendach und Klostergebäude, Streitigkeiten um Rechte, Verlust von Besitz nehmen zu, der Bauernkrieg 1525 verursacht Schäden. 1631 holt Fürstabt Johann Bernhard Schenck zu Schweinsberg von Fulda (1623 - 1632) Mönche aus St. Gallen ins Kloster, um Reformen umzusetzen

1802 wird die Propstei säkularisiert, die Ländereien werden Staatsdomäne.

Seit dem 20. Jahrhundert befindet sich das Rektorat der Gesellschaft vom katholischen Apostolat (Pallottiner) in Fulda-Andreasberg 5 8Pallottiner St.Andreas.

Gründungsjahr:

1021-1025

Gründer:

Abt Richard von Fulda (1018-1039)

Organisation:

In der Entstehungszeit leben 20 - 25 Mönche im Kloster, über die Anzahl der Klosterinsassen später gibt es keine Informationen.

Pfarrrechte:

Florenberg (bis 1510); Herolz (bis 1546); Ulmbach; Niederflanstadt (ab 1449)

Patrozinien:

St. Andreas

Archivgeschichte:

Archiv im Staatsarchiv Marburg.

Besitz

Besitz:

An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen; Propstei- und Konventsgut sind getrennt.:

Florstadt, Schönberg, Abenheim (bei Worms), Bodenheim (bei Mainz), Somborn, Herolz, Ulmbach, Seeba (bei Meiningen), Bahra (Thüringen), Branthoheslah, Binginheim, Binegarten, Bruchenbrücken, Bonames, Gommersheim (bei Alzey), Issigheim, Neuenberg, Pilgerzell, Tiefengruben, Waten, Heisterolfes, Wargastes, Hermannshusen, Ibeteshusen, Assenheim, Klettstedt (bei Langensalza), Düdelsheim, Hundsrück, Langd, Leustadt

Abhängigkeitsverhältnis:

Die Propstei ist ein Tochterkloster von Fulda, Benediktinerkloster.

Ausstattung

Gebäude:

Die Kirche wird nach dem Brand von 1440 erneuert, das barocke Langschiff 1750 erbaut. Von den mittelalterlichen Propsteigebäuden haben sich der östliche und der nördliche Flügel erhalten. Die Krypta enthält früh-romanische Malereien aus dem 11. Jahrhundert und das Grabmal des Klostergründers, Abt Richard.

Nachweise

Quellen:

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30276

GND-Nummer:

4540819-1

Zitierweise
„Kloster Neuenberg/Andreasberg (Fulda), Gemeinde Fulda“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/7773> (Stand: 29.11.2021)
Indizes

Personen:

Richart, Abt

Schenk zu Schweinsberg, Johann Bernhard

Sachbegriffe: