Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

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  1. 15. April 1933: Umbenennung von Straßen in Marburg
    Wie vom Stadtparlament beschlossen, werden Marburger Straßen und Plätze umbenannt. Der Friedrichsplatz im Südviertel erhält den Namen „Adolf-Hitler-Platz“.(OV) ... »Details
  2. 18. April 1933: Versuch zur Wiederaufnahme eines Viehmarktes in Frankenberg
    Mit dem Boykott jüdischer Geschäfte seit dem 1. April und der Propaganda gegen jüdische Händler wird in Frankenberg versucht, „zur Verbesserung der Wirtschaftsverhältnisse“ in der Stadt wieder einen (von Juden nicht beeinflussten) Viehmarkt abzuhalten. Am 18. April werden dabei 27 Pferde, vier Fohlen, 87 Rinder und zwei Ochsen zu Markt aufgetrieben. Für Pfingsten wird ein weiterer ... »Details
  3. 18. April 1933: Bekanntgabe der Zusammensetzung des Hessischen Landtags
    Es wird bekanntgegeben, wie sich Landtage und Bürgerschaften nach dem Gleichschaltungsgesetz zusammensetzen. Danach gehören dem auf 45 Mitglieder verkleinerten Hessischen Landtag die Parteien mit folgender Anzahl an Sitzen an:NSDAP 26 (32)Deutschnationale 1 (1)Volkspartei 0 (1)Mittelparteien 0 (1)Zentrumspartei 7 (10)SPD 11 (17)KPD 5 (8) nicht zugeteilt ... »Details
  4. 27. April 1933: Selbstmord des Sprachwissenschaftlers Hermann Jacobsohn in Marburg
    Der Marburger Sprachwissenschaftler und Direktor der Zentralstelle für den Sprachatlas des Deutschen Reiches und der Deutschen Mundartforschung, Prof. Dr. Hermann Jacobsohn (geb. 1879), begeht Selbstmord. Er wirft sich am Marburger Südbahnhof vor einen Zug, nachdem ihm am 25. April aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 seiner jüdischen Herkunft ... »Details
  5. 29. April 1933: Liberales „Hessisches Tageblatt“ muss sein Erscheinen einstellen
    Das in Marburg erscheinende und von Hermann Bauer (1897–1986) herausgegebene demokratisch-liberale Hessische Tageblatt muss dem geistigen und wirtschaftlichen Druck weichend sein Erscheinen einstellen. ... »Details
  6. 1. Mai 1933: Schutzhaftlager Osthofen wird hessisches Konzentrationslager
    In einer ehemaligen Papierfabrik wird das „Schutzhaftlager“ Osthofen in Rheinhessen wird von Staatskommissar Werner Best (1903–1989) zum hessischen Konzentrationslager erklärt. In der Zeit bis 1935 werden zahlreiche in Schutzhaft genommene Personen aus dem Volksstaat Hessen in Osthofen in Haft gehalten und gequält.(OV) ... »Details
  7. 1. Mai 1933: 1. Mai als „Tag der nationalen Erhebung“ gefeiert
    Im Deutschen Reich wird nach starker propagandistischer Vorbereitung der 1. Mai als „Feiertag der nationalen Erhebung“ begangen.(OV) ... »Details
  8. 1. Mai 1933: Großer Aufmarsch der Marburger NS-Verbände zum Maifeiertag
    In Marburg findet am Spätnachmittag ein Aufmarsch statt, wie ihn nach einem Bericht der „Oberhessischen Zeitung“ Marburg noch nicht gesehen hatte. An dem großen Aufmarsch auf dem Marburger Kämpfrasen beteiligen sich die SA, der Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand, die Betriebszellen-Organisationen, die NS-Beamtenarbeitsgemeinschaft, der Stahlhelm, die Krieger- und Militärvereine, ... »Details
  9. Anfang Mai 1933: Schandpfahl für „Literatur undeutschen Geistes“ an der Universität Marburg
    An der Universität Marburg wird die Verbrennung von „undeutschen Büchern“ (am 10. Mai) vorbereitet. Es wird in der Universität ein „Schandpfahl“ errichtet, an den die Studenten Bücher „undeutschen Geistes“ annageln sollen.(OV) ... »Details
  10. 2. Mai 1933: Verhaftung zahlreicher Gewerkschafter bei Besetzung der Gewerkschaftshäuser
    Wie von der NSDAP geplant, besetzen SS und SA am Tag nach dem „Tag der Arbeit“ in ganz Deutschland alle Häuser des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbunds (ADGB), der Einzelgewerkschaften, die Redaktionen der Gewerkschaftszeitungen sowie die Büros der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten. Dabei werden zahlreiche Gewerkschafter auch aus der Führungsspitze der deutschen Gewerkschaften ... »Details
  11. 3. Mai 1933: Einrichtung einer Gestapostelle in Kassel
    In Kassel wird eine Dienststelle der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) eingerichtet. Dafür bezieht die Gestapo Räume im Kasseler Polizeipräsidium in der Königstraße 31. Die Dienststelle ist für den Regierungsbezirk Kassel zuständig und hat bald eine Außenstelle in Hanau, später auch in Fulda und Marburg. Im Jahr 1933 arbeiten in der Dienststelle 65 Personen.(OV) ... »Details
  12. 5. Mai 1933: NSDAP-Gauleiter Jakob Sprenger wird Reichsstatthalter in Hessen
    Reichspräsident Paul von Hindenburg (1847–1934) ernennt den früheren Gauleiter der NSDAP in Hessen, Fraktionsvorsitzenden im preußischen Staatsrat und Führer des Deutschen Beamtenbundes, Jakob Sprenger (1884–1945), zum Reichsstatthalter in Hessen.(OV) ... »Details
  13. 8. Mai 1933: Erste Bücherverbrennung „undeutscher Literatur“ in Gießen
    In der Universitätsstadt Gießen verbrennen mit dem nationalsozialistischen Regime sympathisierende Hochschulangehörige öffentlich Werke der von ihnen verfemten Autoren sowie sozialdemokratische und kommunistische Zeitungen. Die Verbrennung „zersetzenden Schrifttums“ ist Höhepunkt eines Aufmarschs der Gießener Korporationen und NS-Studenten.0=Vgl. Peter Chroust, Die bürokratische ... »Details
  14. 10. Mai 1933: Bücherverbrennung auf dem Marburger Kämpfrasen
    Auf dem Marburger Kämpfrasen findet eine Bücherverbrennung statt. Die Oberhessische Zeitung berichtet unter der Überschrift: Scheiterhaufen auf dem Kämpfrasen – Wider den undeutschen Geist!, dass am Vortrag, wie an allen Hochschulen im Reich, auch in Marburg Kundgebungen wider den undeutschen Geist stattgefunden haben, die mit großen Fackelzügen eingeleitet worden seien:  ... »Details
  15. 13. Mai 1933: Aufbau von Arbeitsdienst-Stammabteilungen im Regierungsbezirk Kassel
    Es wird bekanntgegeben, dass bis zum 1. Januar 1934 im Regierungsbezirk Kassel insgesamt 27 Stammabteilungen des Arbeitsdienstes zu je 218 Mann aufgebaut werden sollen. Dafür geeignete Orte liegen eher auf dem Land, während größere Städte nicht in Frage kommen. „Die Unterbringung muß kasernenmäßig erfolgen um die Geschlossenheit des Stammes zu gewährleisten“ (Wissemann). Die 27 ... »Details
  16. 16. Mai 1933: Einziges Zusammentreten des neu gebildeten 7. Hessischen Landtags
    Der nach dem Gleichschaltungsgesetz neu gebildete 7. Landtag des Volksstaats Hessen tritt zu seiner einzigen Sitzung zusammen. Von einer freien Sitzung eines demokratisch gewählten Parlaments kann nicht mehr die Rede sein. Die Parlamentssitzung gerät zu einer von den Nationalsozialisten inszenierten politischen Farce.(OV) ... »Details
  17. 19. Mai 1933: Bücherverbrennung auf dem Friedrichsplatz in Kassel
    Auf dem Friedrichsplatz in Kassel verbrennen nationalsozialistische Studenten „undeutsche“ Bücher.(OV) ... »Details
  18. 22. Mai 1933: Erste Musterungen nach dem neuen Wehrgesetz
    Nach dem am Vortag von Reichskabinett beschlossenen Wehrgesetz,0=Wehrgesetz vom 21. Mai 1935, veröffentlicht in: Reichsgesetzblatt, Teil I, Jahrgang 1935, Berlin 1935, S. 609-614. das die Wehrpflicht offiziell wieder einführt, werden die jungen Männer der Geburtsjahrgänge 1914 und 1915 zur Musterung aufgerufen. Dies gilt reichsweit, also auch in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und im ... »Details
  19. 23. Mai 1933: Starke Zunahme der Belegschaft bei den Opel-Werken
    Nach Mitteilung der Adam Opel AG wurde die Belegschaft allein des Rüsselsheimer Werks um 46 % erhöht. Dazu hat man 2.767 Arbeitslose eingestellt.(OV) ... »Details
  20. 23. Mai 1933: Frankfurter Universitäts-Rektor fordert gleichgeschaltete Dozentenakademie
    Der neu eingesetzte Rektor der Universität in Frankfurt am Main, Professor Ernst Krieck (1882–1947), fordert in seiner Rektoratsrede eine Dozentenakademie zu schaffen, die die Dozenten und den Nachwuchs auf Form und gemeinsame Richtung zu bringen vermag. Ernst Krieck wurde 1928 an die Pädagogische Akademie Frankfurt berufen, seit 1931 war er Mitglied des völkisch gesinnten antisemitischen ... »Details