Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

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  1. 30. März 1933: SPD-Stadtverordnete müssen vor NSDAP-Mehrheit in Eschwege kapitulieren
    In der zweiten Sitzung der Stadtverordneten in Eschwege gibt der sozialdemokratische Stadtverordnete Friedrich Hoßbach (1877–1971) die Erklärung ab, dass sich die Mitglieder seiner Fraktion „nicht mehr parteigebunden fühlten, sondern als Vertreter der Gewerkschaften anwesend seien. Er sagte ferner, daß sich diese Stadtverordneten hinter die vom Reichspräsidenten beauftragte und von der ... »Details
  2. 30. März 1933: Eröffnung der neugewählten Stadtverordnetenversammlung in Kassel
    In Kassel konstituiert sich die am 12. März neu gewählte Stadtverordnetenversammlung. Den gewählten Abgeordneten der SPD und der KPD wird die Teilnahme verwehrt. Die vier Vertretern der KPD hat man ihre Mandate entzogen, ebenso dem Sprecher der SPD-Fraktion Christian Wittrock (1882–1967). Die anderen 16 sozialdemokratischen Stadtverordneten werden massiv eingeschüchtert und so an der ... »Details
  3. 31. März 1933: Weitgehendes Berufsverbot für jüdische Richter, Anwälte und Notare in Preußen
    Der am 27. März 1933 zum kommissarischen preußischen Justizminister ernannte Hanns Kerrl (1887–1941) erlässt eine Anordnung, mit der die beruflich in der Rechtspflege tätigen Personen jüdischer Abstammung zum größten Teil aus ihren Positionen entfernt werden. Dies betrifft die staatlich angestellten jüdischen Richter, denen nahezulegen sei „sofort ihr Urlaubsgesuch einzureichen“, ... »Details
  4. 31. März 1933: Gesetz zur Gleichschaltung der Länder und Gemeinden wird erlassen
    Wie von Reichskanzler Adolf Hitler (1889–1945) angekündigt (vgl. 29. März 1933) wird ein Vorläufiges Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich erlassen, mit dem eine Neubildung oder Umbildung aller Landtage und Gemeindevertretungen nach dem Ergebnis der Reichstagswahl vom 5. März 1933 vorgenommen wird. Durch das Gesetz wird auch der 1932 demokratisch gewählte Landtag des ... »Details
  5. 31. März 1933: Säuberung der Verwaltung in Kassel von missliebigen Beamten und Richtern
    Der führende Kasseler Nationalsozialist Roland Freisler (1893–1945) drängt die jüdischen Richter am Oberlandesgericht Kassel, Richard Neukirch und Heinz Arnthal, ein „Urlaubsgesuch“ einzureichen. Auch die Oberschulräte Heinrich Deiters und Dr. Käthe Heinemann (1889–1972), die der SPD angehören oder nahestehen, werden durch eine „Beurlaubung“ aus dem Dienst entfernt.(OV) ... »Details
  6. 31. März 1933: Ernennung Adolf Hitlers zum Ehrenbürger der Stadt Wiesbaden
    Die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung ernennt Reichskanzler Adolf Hitler (1889–1945) zum Ehrenbürger. Nur die sozialdemokratische Fraktion und der Zentrumsabgeordnete Ferdinand Grün (1886–1968) stimmen der Ernennung nicht zu.(OV) ... »Details
  7. April 1933: Boykott jüdischer Geschäfte in Eschwege
    Wie in anderen Städten laufen auch in Eschwege die Maßnahmen zum Boykott jüdischer Geschäfte. Jüdische Geschäfte bleiben geschlossen, vor den Läden ziehen SA-Wachen und unterstützende Hilfspolizisten auf, um mögliche Kunden vom Einkauf in den Geschäften abzuhalten. Auf dem Marktplatz wird ein mit Stacheldraht umzäunter sogenannter Judenpferch eingerichtet, in die alle gesteckt werden ... »Details
  8. 1. April 1933: Boykott jüdischer Geschäfte, Anwälte und Ärzte
    Trotz ausländischer Proteste beginnt überall im Reich um 10 Uhr der von der NSDAP, vor allem von der SA organisierte Boykott gegen jüdische Geschäfte, Anwälte und Ärzte. Propagandaminister Joseph Goebbels (1897–1945) kündigt vor der Presse an, dass dieser Boykott am Abend bis zum 5. April 10 Uhr ausgesetzt werde. Der preußische Justizminister legt allen jüdischen Richtern das Einreichen ... »Details
  9. 1. April 1933: Boykott jüdischer Geschäfte auch in Frankenberg
    Die Frankenberger Zeitung veröffentlicht einen Aufruf der NSDAP Ortsgruppe in Frankenberg zum Boykott der jüdischen Geschäfte: ... »Details
  10. 3. April 1933: Konstituierung des Marburger Stadtparlaments
    In Marburg konstituiert sich das am 12. März neugewählte Stadtparlament. Von den Stadtverordneten bleiben die vier SPD-Vertreter der Sitzung fern. Der gewählte KPD-Abgeordnete ist zuvor in „Schutzhaft“ genommen worden. Der demokratisch-liberale Zeitungsverleger Hermann Bauer (1897–1986) erhält als Pressevertreter keinen Zutritt zur Sitzung. Die NSDAP- und DNVP-Vertreter im Stadtparlament ... »Details
  11. 3. April 1933: Hindenburg und Hitler werden Ehrenbürger von Frankenberg
    Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankenberg beschließt, Reichspräsident Paul von Hindenburg (1847–1934) und Reichskanzler Adolf Hitler (1889–1945) die Ehrenbürgerwürde ihrer Stadt zu verleihen und ihnen die Ehrenurkunden zu übergeben.(Frankenberger Zeitung vom 5.4.1933)(OV) ... »Details
  12. 3. April 1933: Umbenennungen von Straßen in Frankenberg
    Auf Beschluss der Frankenberger Stadtverordnetenversammlung werden mehrere Straßen in der Stadt umbenannt. Die Steingasse wird künftig „Adolf Hitler-Straße“ heißen, die Röddenauer Straße erhält den Namen „Hermann Göring-Straße“ und der Untermarkt wird in „Hindenburg-Platz“ umbenannt. Am 21. April wird auf Antrag der Nationalsozialisten die Hainstraße in „Horst ... »Details
  13. 4. April 1933: Tagung des 70. Kommunallandtages des Regierungsbezirkes Wiesbaden
    Im Kommunallandtagssitzungssaal des Landeshauses in Wiesbaden wird um 10:30 Uhr der 70. (und letzte) Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden durch eine Ansprache des Oberpräsidenten Ernst von Hülsen (1875–1950) eröffnet: ... »Details
  14. 5. April 1933: Letztmaliger Zusammentritt des Kommunallandtages des Regierungsbezirks Kassel
    In Kassel tritt um 10 Uhr der 65. Kommunallandtag des Regierungsbezirkes Kassel zusammen. Es ist die letzte Zusammenkunft des Kommunallandtages vor der Auflösung desselben durch die Nationalsozialisten. Zum Präsidenten wird in derselben Sitzung Karl Party gewählt, die Sitzung endet bereits 11:58 Ihr. Der Kommunallandtag wurde zunächst auf unbestimmte Zeit vertagt, aber nicht erneut einberufen. ... »Details
  15. 6. April 1933: Verbot studentischer Mensuren aufgehoben
    Nach einem Bericht des „Hessischen Tageblatts“ (Marburg) sind studentische Mensuren (Fechtkämpfe mit scharfen Waffen) nicht mehr strafbar, da in Zukunft der Kampfgeist in der akademischen Jugend nicht gehemmt, sondern gefördert werden müsse.(OV) ... »Details
  16. 7. April 1933: 2. Gesetz zur Gleichschaltung der Länder tritt in Kraft
    Nach dem „2. Gesetz zur Gleichschaltung mit dem Reich“ (Reichstatthaltergesetz) ernennt der Reichspräsident auf Vorschlag des Reichskanzlers für alle Länder mit Ausnahme Preußens einen Reichstatthalter. Für den bisherigen Volksstaat Hessen ernennt Reichspräsident von Hindenburg dementsprechend am 5. Mai den nationalsozialistischen Gauleiter Jakob Sprenger (1884–1945) zum ... »Details
  17. 7. April 1933: Gesetz über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums erlassen
    Die Reichsregierung unter Adolf Hitler (1889–1945) erlässt das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, mit dem die Säuberung der Beamtenschaft und die „Entfernung“ von „Nicht-Ariern“ aus dem Dienst durchgesetzt wird.(OV) ... »Details
  18. 10. April 1933: Eröffnung des 22. Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
    Im Sitzungssaal des Kasseler Ständehauses wird der 22. Provinziallandtag der preußischen Provinz Hessen-Nassau mit einer Ansprache des Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau Ernst von Hülsen (1875–1950) eröffnet: ... »Details
  19. 12. April 1933: Tod des früheren hessischen Staatspräsidenten Carl Ulrich
    Der frühere sozialdemokratische Staatspräsident des Volksstaats Hessens, Carl Ulrich, stirbt in Offenbach am Main im Alter von 80 Jahren. Ulrich hat dem Deutschen Reichstag von 1890 bis 1930, also vierzig Jahre, fast ununterbrochen als Abgeordneter angehört.(OV) ... »Details
  20. 12. April 1933: Rektorenkonferenz in Wiesbaden beschließt Gleichschaltung der Hochschulen
    Die Rektorenkonferenz der deutschen Hochschulen in Wiesbaden beschließt die Gleichschaltung des deutschen Hochschulwesens. Es wird beschlossen, dass Studenten in Zukunft bei ihren Immatrikulation an einer Hochschule unter Ehrenwort ihre arische Abstammung darlegen müssen.(OV) ... »Details