Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Weide1

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Deutung
Zu ahd. weida, weide ‚Fang, Futter, Weide‘, mhd. weide, weid st. F. ‚Futter, Speise, Viehweide, Weideplatz‘. Es lässt sich nicht immer entscheiden, ob die Namen tatsächlich auf Viehweiden oder gelegentlich eher auf den Weidenbaum (Salix) zurückgehen. Soweit nicht der mhd. Diphthong deie oder die Mundartform /ɑː/ für ‚Viehweide‘ entscheiden, bleiben die Namenzusammensetzungen relativ zuverlässige Indikatoren. Ambivalent ist dagegen die mundartliche Form /ɑɪ/, da sie auch eine verhochdeutschte Form widerspiegeln kann. Da bei den Namen mit sicherer Zuordnung stets Weid-Formen für ‚Viehweide‘ und Weiden-Formen für ‚Salix‘ geschieden sind, werden nach diesem Verfahren auch die eher unsicheren Belege verteilt. In Lützelbach haftet der Name an einer kleinen Wiesenflur am Waldrand; nach dem Grundbuch handelt es sich um zwei getrennte Flurteile1. Esel kann sich hier der Lage nach auf eine frühere Landwehr beziehen.
Literatur
Schützeichel 313, Lexer 3, 737 f., Baufeld 244; Kluge/Seebold 881; DWB 14, 1, 1, 545; HessNassWb 4, 587 f., PfälzWb 6, 1167; Bach 2, § 367; Dittmaier (1963), S. 335, Ramge (1979), S. 293, Zernecke (1991), S. 557 f., Vielsmeier (1995), S. 517. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Weide (1); HNWB: → Weide2; DWB: → weide; Lexer: → weide; PfälzWb: → weide; Wörterbuchnetz: → Weide1
Anmerkung zu den Belegen
Mündlich: /vA:d/; extrem gekürzte Auswahl: frühe historische Formen, aa-Schreibung, Sonderformen.
Referenz
Vgl. Esel · Weihwesel.

1 Sauerwein (1986), S. 347.