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Hessische Biografie

Portrait

Christine Herzogin von Schleswig-Holstein-Gottorf
(1543–1604)

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GND-Nummer

115819363

Schleswig-Holstein-Gottorf, Christine Herzogin von [ID = 5719]

* 29.6.1543 Kassel, † 13.5.1604 Kiel, Begräbnisort: Schleswig Dom, evangelisch
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Hessen, Christine Landgräfin von

Familie

Vater:

Hessen, Philipp Landgraf von, * Marburg 13.11.1504, † Kassel 31.3.1567

Mutter:

Sachsen, Christina Herzogin von, 1505–1549

Partner:

  • Schleswig-Holstein-Gottorf, Adolf Herzog zu, GND, * Duburg in Flensburg 25.1.1526, † Schloss Gottorf 1.10.1586, Heirat Gottorp (Beilager) am 16.12.1564), Verlobung Kassel 6.5.1564, Sohn von König Friedrich I. von Dänemark, Herzog von Schleswig-Holstein (1471-1533) und der Sophie Herzogin von Pommern (1498-1568)

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Ölbild, Schwedisches Nationalmuseum/Sammlung Schloss Gripsholm, in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 74

Leben

Um Landgraf Philipps Tochter Christine hatte sich 1563 zunächst König Erik XIV. von Schweden (1533–1577), der älteste Sohn und Nachfolger Gustav Wasas, beworben, der damals gerade einen „nordischen Krieg“ gegen Dänemark vom Zaun gebrochen hatte und bald darauf wegen Geisteskrankheit abgesetzt wurde. Christine wurde stattdessen Ende 1564 die Frau des zur dänischen Königs-Familie zählenden Herzogs Adolf von Schleswig-Holstein, der vier Jugendjahre am Kasseler Hof verbracht hatte. Er zählte vorher (wie übrigens auch König Erik) zu den Bewerbern um die jungfräuliche englische Königin Elisabeth. Da in Kassel die Pest ausgebrochen war, wurde die Hochzeit in Schloss Gottorp gefeiert, das 14 Tage später, in der Neujahrsnacht 1564/65, abbrannte und von Herzog Adolf als Hauptsitz der von ihm begründeten Linie des Hauses neu aufgebaut wurde. Der tatkräftige Herzog tat viel für die Entwicklung seines Landes, engagierte sich aber auch wiederholt in auswärtigen Konflikten, wobei ihm die Einmischung in die sogen. „Grumbach’schen Händel“ weniger geschadet hat als seinem sächsischen Ex-Schwager Johann Friedrich. Von den zehn Kindern des Herzogspaars starben zwei im Kindesalter, die beiden ältesten Söhne kurz nach dem Vater, so dass eigentlicher Nachfolger der schon vorher zum Fürstbischof von Lübeck ernannte dritte Sohn Johann Adolf (1575–1616) wurde. Herzogin Christine überlebte ihren Mann um fast zwei Jahrzehnte. Ihre gleichnamige zweite Tochter (1573–1625) wurde 1592 die zweite Frau des Schweden-Königs Karl IX. und damit Mutter des nachmaligen Königs Gustav II. Adolf, der im Dreißigjährigen Krieg zum „Löwen aus Mitternacht“ werden sollte.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 74 f.)

Zitierweise
„Schleswig-Holstein-Gottorf, Christine Herzogin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/115819363> (Stand: 25.3.2024)