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Contemporary History in Hessen - Data · Facts · Backgrounds

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Novemberrevolution / Rätebildung

  1. Überblick
  2. Rätebildung in Hessen
  3. Der Arbeiter- und Soldatenrat in Frankfurt
  4. Der Arbeiter- und Soldatenrat in Kassel
  5. Der Arbeiter- und Soldatenrat in Darmstadt
  6. Rätebildung in Hanau
  7. Bauern- und Bürgerräte
  8. Arbeiter- und Soldatenräte in Hessen als Machtinhaber

1. Überblick

Anfang November 1918 überschlugen sich die Ereignisse in Deutschland. Während der Erste Weltkrieg durch das deutsche Waffenstillstandsgesuch vom 3. Oktober in Begriff war, ein Ende zu finden, brach das Kaiserreich zusammen. Initialzündung für die kommenden Tage der Novemberrevolution waren meuternde Matrosen in Wilhelmshaven Ende Oktober und der „Matrosenaufstand“ am 3. November in Kiel.1 Dort bildete sich ein Arbeiter- und Soldatenrat, der die Macht übernahm und revolutionäre Umstürze im ganzen Kaiserreich auslöste.2 Bereits zwei Tage später rief Kurt Eisner in München den „Freistaat Bayern“ als Revolutionsregierung aus und am 9. November wurde auch im Berlin die Regierung gestürzt. Der Kaiser dankte ab und übergab dem SPD-Politiker Friedrich Ebert die Regierungsmacht. Am gleichen Tag rief Philipp Scheidemann die „Deutsche Republik“ aus, nur kurze Zeit später wurde von Karl Liebknecht die „Sozialistische Republik“ proklamiert.3 Einen Tag später bildete sich eine provisorische Regierung als Rat der Volksbeauftragten, bestehend aus Mitgliedern der SPD und USPD.4

Die Novemberrevolution schaffte die preußische Monarchie ab und ersetzte diese durch eine Volksrepublik. Schließlich wurde mit der ersten verfassungsgebenden Nationalversammlung in Weimar die parlamentarische Monarchie in Deutschland offiziell aus der Phase der Übergangsregierung hinaus von einer parlamentarischen Demokratie abgelöst.5 Voraussetzung für diesen gesellschaftlichen und politischen Wandel war die revolutionäre Machtergreifung in ganz Deutschland durch Arbeiter- und Soldatenräte, die sich in den Tagen ab dem 3. November 1918 bis zur Ausrufung der Republik gebildet hatten.6 Als Arbeiter- und Soldatenräte bezeichnet man Zusammenschlüsse von Vertretern aus Arbeitern und/oder Soldaten die sich spontan formieren und organisieren, um die bestehende Regierung zu stürzen. In den „Hochburgen“ der Novemberrevolution, zu denen Wilhelmshaven, Kiel, München und Köln zählen, konnten die Räte schnell und effektiv die Macht übernehmen und begannen in den folgenden Tagen von dort aus in ganz Deutschland Arbeiter und Soldaten zu agitieren und zur Bildung lokaler Räte zu animieren.7

Beweggründe für die Rätebildung und die anschließenden revolutionären Aufstände in Deutschland finden sich einige: Forderungen nach einer grundsätzlichen Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, Kriegsverdrossenheit, der Wunsch nach einem schnellen Friedensschluss und nicht zuletzt auch Lebensmittelknappheit führten zu einer Radikalisierung der Arbeiterschaft und der Soldaten.8 Die Politik des Kaiserreichs in Deutschland steckte in einer tiefen Krise, Sozialdemokraten und Gewerkschaften hatten schon in den vorangegangenen Jahren breite Massen der Gesellschaft für ihre Forderungen gewinnen können. Mit der Kapitulation Deutschlands im Ersten Weltkrieg kollabierte letztendlich das bestehende politische System.9

2. Rätebildung in Hessen

Als direkte Reaktion auf die Ausrufung der Republik am 9. November in Berlin wurde der hessische Großherzog Ernst Ludwig (1868–1937) in Darmstadt vom dortigen Arbeiter- und Soldatenrat am gleichen Tag für abgesetzt erklärt.10 Der Rat, der ab dem 9. November also auch im Großherzogtum Hessen die faktische Macht innehatte, beauftragte daraufhin den Sozialdemokraten Carl Ulrich (1853–1933) mit der Bildung einer hessischen Übergangsregierung. Diese erhielt am 14. November Regierungsmacht und setzte sich aus Sozialdemokraten, aber auch Mitgliedern der Fortschrittspartei und der Zentrumspartei zusammen. Sie setzte die ersten freien Wahlen in der just proklamierten hessischen Volksrepublik für Ende Januar 1919 an.11 Das gesamte hessische Gebiet zählte nicht zu den Hochburgen der Revolution, die Tage der Novemberrevolution verliefen weitgehend friedlich, geradezu verhalten. Tatsächlicher Wille zum Umsturz der bestehenden Verhältnisse in Kombination mit sozialistischen Forderungen, ein „Revolutionspotenzial“, kann sowohl im früheren Großherzogtum Hessen wie auch in der preußischen Provinz Hessen-Nassau nur bedingt festgestellt werden, trotzdem fand eine relativ flächendeckende Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten statt. Allerdings verliefen die ersten Tage des Novembers 1918 nicht überall gleich, zu unterschiedlich waren die örtlichen Bedingungen, die Situation der Bevölkerung und die konkreten Auslöser.

3. Der Arbeiter- und Soldatenrat in Frankfurt

Frankfurt am Main zählte zu denjenigen Städten, die Teil des Gebietes des XVIII. preußischen Armeekorps waren. Somit gehörte Frankfurt nicht nur zum Großherzogtum Hessen, sondern war im November 1918 faktisch sowohl hessisches als auch preußisches Staatsgebiet. Zudem befand sich der Sitz des stellvertretenden Generalkommandos in Frankfurt am Main, von wo aus nicht nur die militärische Befehlsgewalt ausgeübt, sondern auch die Lebensmittelversorgung für das Gebiet des XVIII. Armeekorps geregelt wurde.12 Während die in Frankfurt anwesenden Garnisonen schon von aufständischen Bewegungen ergriffen wurden, reisten revolutionäre Matrosen aus dem Norden gezielt an, um planmäßig die wichtigsten militärischen und industriellen Zentren in Deutschland zu erreichen.13

Am 5. November trafen in Frankfurt die ersten Nachrichten über Matrosenaufstände in Norddeutschland ein, kurz darauf bereiteten sich die Stadtverwaltung und das Generalkommando auf möglicherweise notwendige Abwehrmaßnahmen vor. Schon am 7. November kam es zu einem Aufruhr am Frankfurter Bahnsteig, als einige Soldaten als Zeichen des Protests gegen die geplante Verlegung in ein belgisches Rekrutenlager begannen, in die Luft zu schießen.14 Noch am gleichen Tag erreichten die ersten Matrosen Frankfurt. Sie wurden von einem 40 Mann starken Bereitschaftskommando der der Polizei und einer etwa Menschenmenge am Bahnhof erwartet.15 Sofort brachen Tumulte aus, die personell unterbesetzte Polizei und das Generalkommando waren wenig handlungsfähig, außer vereinzelten Verhaftungen von Matrosen, Soldaten und Werftarbeitern wurde kaum Widerstand geleistet.16 Auf Initiative der USPD gründete sich als Reaktion auf den Umsturz ein Arbeiterrat, in der Nacht vom 8. auf den 9. November kam es zu großen Kundgebungen, die eine demokratische Volksrepublik forderten und durch die Stadt zogen.17 Die Frankfurter Zeitung veröffentlicht in ihrer Sonntagsausgabe einen Aufruf des Arbeiter- und Soldatenrates, am darauffolgenden Tag, einem Montag, die Arbeit niederzulegen: „Arbeiter! Die Morgenröte der Freiheit zu feiern, die endlich auch über deutsche Lande aufgegangen ist, (…) ruht morgen, dem 11. November die Arbeit in allen Frankfurter Betrieben. (…) Es lebe Deutschlands Zukunft! Es lebe die soziale Republik!“18

Die Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten und die Machtübernahme liefen dabei sehr friedlich ab. Scheinbar galt auf beiden Seiten der Grundsatz, möglichst keine Eskalation herbeizuführen; es gab weder Straßenkämpfe, noch andere nennenswerte gewaltsame Ausschreitungen.19 Der Frankfurter Arbeiter- und Soldatenrat übernahm während der Novemberrevolution eine verwaltende und vermittelnde Rolle. In seiner Funktion gab er am 9. November bekannt, die Zentralgewalt über alle Betriebe und öffentliche Anstalten im Großraum Frankfurt innezuhaben, einzig die Anordnungen des Rates seien gültig.20 Zugleich räumte der Arbeiter- und Soldatenrat aber ein, nur die Funktion der Übergangsverwaltung zu haben, bis sich eine neue Regierung gebildet habe.21 Die mehrheitlich eingeforderte Regierungsform war eine „soziale Republik“, das politische Ziel also keine „sozialistische Republik“ oder gar die Errichtung einer Räterepublik.22

4. Der Arbeiter- und Soldatenrat in Kassel

In Kassel wurde die Novemberrevolution weitaus mehr durch Arbeiter*innen getragen. Die Stadt Kassel verfügte über eine aktive Arbeiterschaft, die schon im Vorfeld an großangelegten Streiks teilgenommen hatte.23 Hinzu kam, dass bereits am 4. November in Niederzwehren stationierte Soldaten die Befehle verweigert hatten.24 Als am 9. November in der Früh etwa 200 Matrosen aus Köln in Kassel ankamen, wurde die 80 Mann starke Militärbesatzung des Kasseler Bahnhofs in Windeseile entwaffnet. Ein hessisches Wachregiment schloss sich den Matrosen an und innerhalb weniger Stunden konnte die komplette Kasseler Garnison von der Revolution ergriffen werden.25 In einer Resolution legten die Soldaten die schnellstmögliche Umwandlung Deutschlands in eine demokratische Republik als eines ihrer Hauptziele fest.26 Nachdem die Soldaten alle politischen Gefangenen aus Militärgefängnis und Landgericht befreit hatten, verständigten sie sich mit der Kasseler Arbeiterschaft und es wurde gemeinsam im Rathaus ein Arbeiter- und Soldatenrat gegründet.27 Der neu gebildete Rat bestand aus drei Gewerkschaftsführern, zwei Mitgliedern der USPD und zwei Soldaten. Als der Arbeiter- und Soldatenrat die Machtübernahme verkündete, wurde keinerlei Gegenwehr geleistet. Stattdessen solidarisierte sich Oberbürgermeister Erich Koch (1875–1944) mit dem Arbeiter- und Soldatenrat und stellte Räumlichkeiten für die gewählten Vertreter des Rates zur Verfügung, als Gegenleistung wurde er im Amt belassen.28 Vom Oberbürgermeister und dem Polizeipräsidenten wurde verlangt, offiziell zu verkünden, dass sie sich den Weisungen des Arbeiter- und Soldatenrates unterstellen, der von nun an den öffentlichen Sicherheitsdienst ausübe.29 Am Mittag des 9. Novembers wurde in der Volksstimme eine öffentliche Erklärung des Arbeiter- und Soldatenrates veröffentlicht, die zum einen über dessen spontane Zusammenkunft und Machtübernahme informierte, und zum anderen festlegte, dass die öffentliche Ordnung und Sicherheit durch den Rat gewährleistet werde.30 Mit den Worten „Arbeiter und Soldaten! Ungeheure Umwälzungen vollziehen sich! (…) Die Abdankung des Kaisers ist stündlich zu erwarten! Die Casseler Arbeiter und Soldaten werden sofort zu der gesamten neugeschaffenen Situation Stellung nehmen. Der heutige Sonnabend ist der Casseler Demonstrationstag! Um 2 Uhr nachmittags versammeln sich die Arbeiter und Soldaten auf dem Friedrichsplatz, um ihre Forderungen zu stellen. Arbeiter und Soldaten! Wir fordern euch auf, in Waffen zu erscheinen und inzwischen aber eiserne Ruhe zu bewahren und unseren Anordnungen unbedingt Folge zu leisten“31, rief am gleichen Abend ein Bund aus Sozialdemokraten und Gewerkschaftsvorständen zur Volksversammlung auf, die den Arbeiter- und Soldatenrat in seiner Machtausübung bestätigen sollte.

5. Der Arbeiter- und Soldatenrat in Darmstadt

Die Rätebewegung in Darmstadt als Regierungssitz des hessischen Großherzogs hatte die tragende Rolle bei dem Sturz der Monarchie im Großherzogtum Hessen. Hier ereignete sich die Rätebildung jedoch ohne Zutun durch angereiste Matrosen,32 stattdessen brachten in Griesheim stationierte Soldaten die Revolution ins Rollen. Während in der hessischen Regierungsstadt Pläne zur Umgestaltung der Verfassung geschmiedet wurden, um eine parlamentarische Staatsverfassung zu gestalten, erreichte am Abend des 8. Novembers Darmstadt die Nachricht, dass im Griesheimer Lager Soldatenräte gewählt worden waren.33 Noch in der Nacht zogen die revolutionären Soldaten nach Darmstadt, die dort anwesende Garnison schloss sich an. Eine Gruppe von etwa 5000 Soldaten versammelte sich schließlich vor dem neuen Palais, forderte lautstark den Rücktritt des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und versuchte, den Palais zu stürmen.34 Dem Gewerkschaftssekretär des Bauarbeiterverbandes, Heinrich Delp (1878–1945), gelang es, die Menge zu beruhigen. Am nächsten Tag fand auf dessen Initiative hin eine von den Unternehmen geduldete Kundgebung der Darmstädter Arbeiterschaft statt, es bildete sich spontan ein Arbeiter- und Soldatenrat, bestehend aus vier SPD-Abgeordneten und einem Mitglied der bürgerlichen Demokraten, den Vorsitz erhielt der Redakteur Wilhelm Knoblauch (1874–1939).35 Am selben Tag veröffentlichte der neu gegründete Arbeiter- und Soldatenrat einen Aufruf im Hessischen Volksfreund, der neben der Proklamation Hessen-Darmstadts als freie sozialistische Republik verkündete, dass die Regierungsgewalt übernommen wurde und gleichzeitig an die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung appellierte.36

Als der sozialdemokratische Abgeordnete Carl Ulrich am Vormittag des 9. Novembers in Darmstadt ankam, erhielt er den Auftrag, als Ministerpräsident die Staatsgeschäfte zu übernehmen und den Großherzog offiziell abzusetzen.37 In einer konstituierenden Sitzung des Arbeiter- und Soldatenrats wurde die Wahl Knoblauchs als Vorsitzendem bestätigt, außerdem wählten sowohl Arbeiterschaft als auch Soldaten ihre Vertreter und bildeten Ausschüsse für zivile und militärische Belange. Anschließend beauftragte der Arbeiter- und Soldatenrat Carl Ulrich mit der Bildung einer sozialdemokratischen Regierung, nachdem er sich einstimmig gegen ein bolschewistisches Regierungsmodell ausgesprochen hatte.38 Im Gießener Anzeiger findet sich eine offizielle Proklamation Ulrichs, die verkündet: „Volksgenossen, das Programm der neuen Regierung heißt kurz: Volkswohlfahrt! Demokratie!“39 Am 13. November entließ Carl Ulrich als neuer Ministerpräsident die großherzoglichen Minister und bildete am folgenden Tag ein neues Staatsministerium, bestehend aus Sozialdemokraten, Vertretern der Demokratischen Partei und der Zentrumspartei.40

6. Rätebildung in Hanau

Während in Frankfurt, Kassel und Darmstadt der Machtwechsel friedlich vonstattenging, kam es in Hanau zu „klassenkampfgeladenen“41 Ausschreitungen nach der Stadtverordnetenversammlung am 7. November.42 Die Oberhessische Volkszeitung sprach von Plünderungen und gewaltsamen Aufeinandertreffen mit der Polizei: „Sehr lebhaft ging es auf dem Marktplatz zu. Unverantwortliche Personen stürmten den Lossoschen Laden auf dem Marktplatz, schlugen alles kurz und klein und warfen die Lebensmittel, die heute zur Verteilung gelangen sollten, zum Fenster hinaus, wo sie willige Abnehmer fanden. Durch das Herbeiholen der Polizei gab es dann eine Anzahl Verletzungen.“43 Ausgelöst wurden die Aufstände nicht von angereisten Matrosen oder Soldaten. Sie ergaben sich vielmehr aus den Voraussetzungen in Hanau selbst: Die Bevölkerung der Stadt setzte sich zum Großteil aus Arbeiter*innen zusammen, Demonstrationen und Kundgebungen, die für das Ende des Krieges plädierten, fanden schon seit Oktober 1918 statt, die USPD konnte gegenüber den Mehrheitssozialdemokraten einen deutlichen Aufschwung an Popularität verzeichnen und Forderungen nach einer sozialistischen Republik wurden schon länger laut.44 Die Arbeiterbewegung Hanaus bestand schon seit den 1830er Jahren und galt als sehr aktiv.45 Initialzündung für die Bildung von Arbeiterräten, die die Macht auch in Hanau übernehmen konnten, stellte besagte Stadtverordnetenversammlung dar, die das Thema der anstehenden Stadtverordnetenwahlen diskutieren sollte. Bis dato fanden die Wahlen jeweils an Werktagen statt, wodurch die arbeitende Bevölkerung maßgeblich benachteiligt war, da es großen Teilen der Arbeiterschaft dadurch nicht möglich war, an den Stadtverordnetenwahlen teilzunehmen.46 Als Friedrich Schnellbacher (1884–1947), Vorsitzender der USPD, den Antrag formulierte, den Wahltag auf einen Sonntag zu verlegen, war die Stimmung bereits derart aufgeheizt, dass die Verhandlungen durch lautstarke Zwischenrufe gestört wurden. Außerhalb des Sitzungssaales der Stadtverordneten fand gleichzeitig eine große Kundgebung statt, an der mehrere tausend Bewohner Hanaus teilnahmen. Schließlich artete die Sitzung in einen Tumult aus, der in einen großen Demonstrationszug durch die Stadt mündete.47 Dabei kam es zu Plünderungen und 25 Verwundeten aus der Reihe der Arbeiterschaft, als der kommissarische Landrat Georg Wagner (1867–1935) versuchte, die Proteste mit Waffengewalt aufzulösen. Am darauffolgenden Tag herrschte in Hanau Ausnahmezustand. Die Arbeit war niedergelegt worden, die umliegenden Bäckereien wurden geplündert und auf den Straßen wurden die Geschehnisse des vergangenen Tages diskutiert.48 Ein Treffen mit allen Vertretern der Arbeiterparteien USPD und MSPD wurde angesetzt, nachdem der Regierungsrat erkannt hatte, dass die herkömmlichen Machtverhältnisse ins Wanken gebracht worden waren.49 Indes hatte sich bereits in den Reihen der USPD ein Arbeiterrat gegründet, der sich schließlich mit fünf Mitgliedern der MSPD zu einem zentralen Hanauer Arbeiterrat zusammenfand.50

Die exekutive Macht lag nun in den Händen des Arbeiterrates, der in den folgenden Tagen für die Bewahrung der öffentlichen Ordnung zuständig war und die Errichtung einer sozialistischen Volksrepublik anstrebte. Durch einen offiziellen Aufruf an die Landbevölkerung versuchte der Hanauer Arbeiterrat zudem, die Bauern für ihre Bestrebungen zu gewinnen.51 Am nächsten Tag wurde in den Reihen der Soldaten agitiert, die sich daraufhin mit dem Arbeiterrat zu einem Arbeiter- und Soldatenrat zusammenschlossen.52 Er wappnete sich unter der Leitung Friedrich Schnellbachers für den Fall eines bewaffneten Kampfes gegen konterrevolutionäre Kräfte, jedoch blieben gewaltsame Zusammenstöße aus.53 Stattdessen gelang es dem Rat, Ruhe und Ordnung in der Stadt wiederherzustellen und alle nötigen Regierungsbelange zu verwalten.54 Am 10. November fand eine große Massenkundgebung unter dem Motto „Weltfrieden und Arbeiterklasse“ statt.55

7. Bauern- und Bürgerräte

Wie der Aufruf des Hanauer Arbeiterrates zeigt, galt es während der Novemberrevolution auch, die ländliche Bevölkerung zu erreichen. Verfolgtes Ziel dabei war die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung: Die pflichtgemäße Abgabe der Lebensmittel, auf die die Städte angewiesen waren, sollte auch unter den neuen Machtverhältnissen einer Überwachung unterliegen.56 So bildeten sich nach und nach auch in den ländlichen Regionen Hessens sogenannte Bauernräte. Sinn und Zweck stellte für diese vorrangig die Sicherung einer selbstständigen Interessenvertretung der Arbeiter im landwirtschaftlichen Sektor dar. Zu einer Bildung von Bauernräten (oft auch ein Zusammenschluss aus Bürger- und Bauernräten oder Arbeiter- und Bauernräten) kam es unter anderem in Gießen, Darmstadt, Alsfeld und Herborn, es finden sich viele Berichte über die Bildung von Räten in Dörfern, Vororten, Gemeinden und Landkreisen.57 Weniger erfolgreich waren die Aufrufe zur Bildung von Räten auf dem Land in Nordhessen, im Regierungsbezirk Kassel etwa entstanden Bauernräte sehr vereinzelt und erst ab Januar 1919.58

Die zumeist konservativen Vertretungsinstanzen der Landwirte gliederten sich jedoch programmatisch keineswegs an die Forderung der sozialistischen und sozialdemokratischen Arbeiter- und Soldatenräte in den Städten an.59 Ihre Anliegen bezogen sich vor allem auf Fragen der Nahrungsmittelproduktion und deren Preise sowie der Organisation und Verbreitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Über Interessen und Arbeit der Bauernräte gibt auch die Oberhessische Volkszeitung in einem Artikel über den Gießener Kreisbauernrat Aufschluss: "In Gießen hatte sich am 12. November ein vorläufiger Kreisbauernrat gebildet. Nachdem nun in fast allen Gemeinden des Kreises Bauernräte gewählt sind, war die Möglichkeit gegeben, den Kreisbauernrat endgültig zu konstituieren. [...] Hauptaufgabe jedes einzelnen in dieser schweren Zeit ist es, dazu beizutragen, dass in erster Linie die Ernährung der Bevölkerung sichergestellt wird und Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten bleibt. Die Landwirtschaft hat also große Pflichten zu erfüllen ihr müssen aber auch Rechte zugebilligt werden. Die Bauern müssen wissen, was mit den von ihnen abgelieferten Erzeugnissen geschieht und müssen Einfluss haben auf die Preisgestaltung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Deswegen ist der Zusammenschluss der ländlichen Bevölkerung dringend notwendig gewesen um Hand in Hand mit den Arbeiter- und Soldatenräten diese Fragen zu regeln."60

Im Gegensatz zu den Soldaten- und Arbeiterräten stellten die Bauernräte in Hessen eine reine Vertretungsinstanz der Landwirte dar und verfolgen keine dezidiert revolutionären Ziele. Es sollte lediglich das Mitspracherecht gesichert werden, von umfangreichen Forderungen nach einem Umsturz wurde abgesehen. Die Bildung von Bauernräten ist als eine Reaktionshandlung der Landwirte auf die vorausgegangenen Gründungen von Arbeiter- und Soldatenräten in den hessischen Städten zu werten.61

8. Arbeiter- und Soldatenräte in Hessen als Machtinhaber

Die Hauptaufgabe der Arbeiter- und Soldatenräte bestand darin, exekutive Gewalt auszuüben, um das geregelte Alltagsgeschehen fortbestehen zu lassen. Auf Verwaltungsbehörden wurde in der Regel kein Einfluss und auch keine Kontrolle ausgeübt, stattdessen wurde der Verwaltungsapparat aufrechterhalten, um sich auf die bereits bestehenden Strukturen stützen zu können.62

Insgesamt hatte die Rätebewegung in Hessen von Beginn an eine sozialdemokratische Ausrichtung, auch wenn einige Kräfte der USPD statt einer Nationalversammlung die Errichtung einer durch die Arbeiterräte getragene Räterepublik anstrebten. Nach den Tumulten der Novembertage sollte sich jedoch schnell herausstellen, dass diese radikal antiparlamentarisch eingestellten Fraktionen in der Minderheit waren, während ein Großteil der Bewegung langfristig kein Rätesystem präferierte.63 Entsprechend war die Regierungsmacht der Arbeiter- und Soldatenräte auf die Monate November und Dezember 1918 beschränkt. Spätestens nach den Wahlen zur Nationalversammlung übten sie keine Regierungsmacht mehr aus, ihre Präsenz und Rolle in der exekutiven Gewaltausübung wurde überflüssig. Durch entsprechende Restriktionen und Erlasse wurden nach und nach ihre Befugnisse aufgehoben,64 gleichzeitig wurde die Stellung der Arbeiter- und Soldatenräte durch umfassende Diffamierungen untergraben. Anteil daran hatten Pressekampagnen sowie öffentliche Äußerungen aus dem politisch rechten Spektrum, die in der „Dolchstoßlegende“ mündeten. Jedoch verlor die Rätebewegung auch intern an Zusammenhalt, da viele Mitglieder ihre revolutionären Ziele nach Inkrafttreten der Weimarer Verfassung als erreicht ansahen.65

Nora Theml


  1. Vgl. Groß, Gerhard: Das Ende des Ersten Weltkriegs und die Dolchstoßlegende, Stuttgart 2018, S. 150.
  2. Vgl. Hirschfeld, Gerhard/Gerd Krumeich/Irina Renz (Hrsg.): 1918: Die Deutschen zwischen Weltkrieg und Revolution, Berlin 2018, S. 193.
  3. Vgl. ebd.
  4. Vgl. ebd., S. 193 f.
  5. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 222.
  6. Vgl. ebd., S. 51 f.
  7. Vgl. ebd., S. 50 f.
  8. Vgl. Höpken, Jürgen: Die Geschichte der Kasseler Arbeiterbewegung 1914 bis 1922 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 49), Darmstadt/Marburg 1983, S. 167 f.
  9. Vgl. Berding, Helmut: Demokratische Traditionen in Hessen, in: Bernd Heidenreich/Klaus Böhme (Hrsg.): Hessen. Land und Politik, Stuttgart 2003, S. 131-153, hier S. 147.
  10. Vgl. Friedel, Mathias: Politische Presse und Parlamentarismus in Hessen. Vom Kaiserreich zum Land Hessen (1868/71–1946), Wiesbaden 2016, S. 228.
  11. Vgl. ebd.
  12. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 56.
  13. Vgl. ebd., S. 58 f.
  14. Vgl. ebd., S. 59.
  15. Vgl. Kramer, Waldemar (Hrsg.): Frankfurt Chronik, 3. Auflage, Frankfurt am Main 1987, S. 400.
  16. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 60.
  17. Vgl. ebd., S. 62-64.
  18. Frankfurter Zeitung und Handelsblatt, Nr. 313 Morgenblatt, 11.11.1918, S. 1: Bekanntmachungen, Online-Ausgabe: Der Erste Weltkrieg im Spiegel hessischer Regionalzeitungen.
  19. Vgl. Beier, Gerhard: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984), Frankfurt am Main 1984, S. 240.
  20. Vgl. ebd.
  21. Vgl. ebd.
  22. Vgl. ebd., S. 236.
  23. Vgl. ebd., S. 236.
  24. Vgl. ebd.
  25. Vgl. ebd., S. 236-238.
  26. Petter, Dirk: Gemäßigte Revolution in Kassel, in: Andreas Hedwig (Hrsg.): Zeitenwende in Hessen. Revolutionärer Aufbruch 1918/1919 in die Demokratie, Marburg 2019, S. 27.
  27. Vgl. Beier, Gerhard: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984), Frankfurt am Main 1984, S. 238-240.
  28. Vgl. Höpken, Jürgen: Die Geschichte der Kasseler Arbeiterbewegung 1914 bis 1922 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte, Bd. 49), Darmstadt/Marburg 1983, S. 173.
  29. Vgl. ebd., S. 172.
  30. Vgl. ebd., S. 173.
  31. Vgl. Petter, Dirk: Gemäßigte Revolution in Kassel, in: Andreas Hedwig (Hrsg.): Zeitenwende in Hessen. Revolutionärer Aufbruch 1918/1919 in die Demokratie, Marburg 2019, S. 27.
  32. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 89.
  33. Vgl. Beier, Gerhard: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984), Frankfurt am Main 1984, S. 246 f.
  34. Ebd.
  35. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 93.
  36. Vgl. Hessischer Volksfreund. Organ für die Interessen des werktätigen Volkes, Nr. 264, 9.11.1918, S. 1: Hessen sozialistische Republik, Online-Ausgabe: Der Erste Weltkrieg im Spiegel hessischer Regionalzeitungen.
  37. Vgl. Beier, Gerhard: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984), Frankfurt am Main 1984, S. 251.
  38. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 98.
  39. Gießener Anzeiger, General-Anzeiger für Oberhessen, 12.11.1918: Eine Proklamation Ulrichs, Online-Ausgabe: Der Erste Weltkrieg im Spiegel hessischer Regionalzeitungen.
  40. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 102.
  41. Ebd., S. 75.
  42. Vgl. Krause, Hartfrid: Revolution und Konterrevolution 1918/19 am Beispiel Hanau, Kronberg 1974, S. 20 f.
  43. Vgl. Oberhessische Volkszeitung, 9.11.1918: Über Unruhen in Hanau, Online-Ausgabe: Der Erste Weltkrieg im Spiegel hessischer Regionalzeitungen.
  44. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 74.
  45. Vgl. Krause, Hartfrid: Revolution und Konterrevolution 1918/19 am Beispiel Hanau, Kronberg 1974, S. 4 f.
  46. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 74.
  47. Vgl. ebd., S. 74 f.
  48. Vgl. Krause, Hartfrid: Revolution und Konterrevolution 1918/19 am Beispiel Hanau, Kronberg 1974, S. 20.
  49. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 75.
  50. Vgl. ebd.
  51. Vgl. Krause, Hartfrid: Revolution und Konterrevolution 1918/19 am Beispiel Hanau, Kronberg 1974, S. 23 f.
  52. Vgl. ebd., S. 24.
  53. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 75 f.
  54. Vgl. Krause, Hartfrid: Revolution und Konterrevolution 1918/19 am Beispiel Hanau, Kronberg 1974, S. 25.
  55. Vgl. ebd.
  56. Vgl. Petter, Dirk: Revolution in den ländlichen Regionen, in: Andreas Hedwig (Hrsg.): Zeitwende in Hessen. Revolutionärer Aufbruch 1918/1919 in die Demokratie, Marburg 2019, S. 39.
  57. Vgl. Herborner Tageblatt, 14.11.1918: Bildet Bauernräte, Online-Ausgabe: Der Erste Weltkrieg im Spiegel hessischer Regionalzeitungen; Wiesbadener Zeitung, Morgen-Ausgabe, 16.11.1918: Aus den Vororten, Online-Ausgabe: Der Erste Weltkrieg im Spiegel hessischer Regionalzeitungen; Oberhessische Volkszeitung, Neue Tageszeitung, 21.11.1918: Aus der Heimat, Online-Ausgabe: Der Erste Weltkrieg im Spiegel hessischer Regionalzeitungen.
  58. Vgl. Petter, Dirk: Revolution in den ländlichen Regionen, in: Andreas Hedwig (Hrsg.): Zeitwende in Hessen. Revolutionärer Aufbruch 1918/1919 in die Demokratie, Marburg 2019, S. 37.
  59. Vgl. Petter, Dirk: Revolution in den ländlichen Regionen, in: Andreas Hedwig (Hrsg.): Zeitenwende in Hessen. Revolutionärer Aufbruch 1918/1919 in die Demokratie, Marburg 2019, S. 39.
  60. Oberhessische Volkszeitung, Neue Tageszeitung, 3.12.1918: Aus der Heimat, Online-Ausgabe: Der Erste Weltkrieg im Spiegel hessischer Regionalzeitungen.
  61. Vgl. Haren, Tobias: Der Volksstaat Hessen 1918/1919. Hessens Weg zur Demokratie (Zeitgeschichtliche Forschungen Bd. 19), Berlin 2003, S. 137-141.
  62. Vgl. ebd., S. 51 f.
  63. Vgl. ebd., S. 52.
  64. Vgl. ebd., S. 52 f.
  65. Vgl. ebd., S. 55 f.
Keywords
Arbeiter- und Soldatenräte · Novemberrevolution
Entries
  1. Der Hamburger Reeder Albert Ballin unterrichtet Kaiser Wilhelm II. auf Schloss Wilhelmshöhe vom drohenden Zusammenbruch Deutschlands, 5. September 1918
  2. Meuterei von Mannschaften der Flotte in Wilhelmshaven, 29. Oktober 1918
  3. Arbeiter- und Soldatenrat übernimmt die Kontrolle in Kiel, 4. November 1918
  4. Ausschreitungen in Hanau nach Stadtverordnetensitzung, 7. November 1918
  5. Eintreffen von revolutionären Matrosen und Werftarbeitern in Frankfurt, 7. November 1918
  6. Aufruf der Wiesbadener Stadtverordneten an die Bürgerschaft, 8. November 1918
  7. Bildung eines Soldatenrats in Darmstadt und Absetzung des Großherzogs, 8.-9. November 1918
  8. Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates in Frankfurt, 8.-9. November 1918
  9. Große Demonstration in Offenbach, 8. November 1918
  10. Kaiser Wilhelm II. dankt ab und geht ins Exil in die Niederlande, 9.-10. November 1918
  11. Ausrufung der Republik in Berlin durch Philipp Scheidemann, 9. November 1918
  12. Ausrufung der Republik in Darmstadt, 9. November 1918
  13. Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrats in Offenbach, 9. November 1918
  14. Machtübernahme durch den Arbeiter- und Soldatenrat in Wiesbaden, 10. November 1918
  15. Proklamation der Hessischen Republik, 10. November 1918
  16. Revolution in Marburg durch den Soldatenrat, 10.-11. November 1918
  17. Bekanntmachungen und Aufrufe des Frankfurter Arbeiter- und Soldatenrats, 10. November 1918
  18. Aufruf des Frankfurter Arbeiter- und Soldatenrats an die ländliche Bevölkerung, 10. November 1918
  19. Aufruf zur großer Demonstrationsversammlung im Frankfurter Ostpark, 10. November 1918
  20. Bildung eines Arbeiter- und Bauernrats in Erbenheim, 11. November 1918
  21. Frankfurter Arbeiter- und Soldatenrat fordert Auflösung von Studentenverbindungen, 11. November 1918
  22. Aufruf des Hessischen Arbeiter- und Soldatenrates, 11. November 1918
  23. Hanauer Arbeiter- und Soldatenrat übernimmt die Macht, 11. November 1918
  24. Regierungsbildung durch Sozialdemokraten in Darmstadt, 11. November 1918
  25. Die hessische Regierung verkündet ihren Rücktritt, 12. November 1918
  26. Einführung des Achtstundentages, Mitte November 1918
  27. Absetzung des Fürsten Friedrich von Waldeck-Pyrmont, 13. November 1918
  28. „Hanauer Anzeiger“ wird offizielles Publikationsorgan des Arbeiter- und Soldatenrates Hanau, 14. November 1918
  29. Bildung von Bauernräten im hessischen Umland, Mitte November 1918
  30. Bildung einer Arbeitsgemeinschaft anstelle eines Arbeiterrates in Wetzlar, 15. November 1918
  31. Oberste Heeresleitung unter Feldmarschall von Hindenburg von Spa nach Kassel-Wilhelmshöhe verlegt, 15. November 1918
  32. Das preußische Kultusministerium erlässt Maßnahmen gegen Kriegsverherrlichung im Schulunterricht, 16. November 1918
  33. Aufruf zur Bildung einer Bürgerwehr in Offenbach, 18. November 1918
  34. Offenbacher Oberbürgermeister unterstellt Stadtverwaltung der provisorischen Regierung, 21. November 1918
  35. Arbeiter- und Soldatenräte lehnen Diktatur ab, 23. November 1918
  36. Verordnung über die Wahlen zur verfassunggebenden Volkskammer der Republik Hessen, 3. Dezember 1918
  37. Der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrat in Darmstadt wird in Volksrat umbenannt, 9. Dezember 1918
  38. Erster Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin, 16. Dezember 1918
  39. Zweiter Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin, April 1919
  40. Reichskonferenz der Eisenbahn-Arbeiterräte in Frankfurt, 3. April 1919
  41. Kommunistischer Karfreitagsputsch in Offenbach fordert Tote und Verletzte, 18. April 1919