Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessian World War I Primary Sources

↑ Carl Hoos, Schulchronik von Niederaula

Abschnitt 9: Notizen über Verwundete aus Niederaula (2)

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Nr. 21 Johannes Stiebing wurde verwundet bei Augustower. Die Verwundung war schwer. Ein Maschinen-gewehrgeschoß drang an der linken Seite das Halses ein durch die rechte Schulter, also durch Hals und Schulter. Der rechte Arm bleibt steif. Nach seiner Verwundung befand er sich 3 Wochen im Lazarett zu Suwalki, später war er in Bernburg an der Saale. Er kämpfte im lnf. Reg.Nr.252.

Nr. 22 Adam Sauer Inf. Reg. Nr. 234 wurde am 23.April durch einen Gewehrschuß leicht verwundet. Das Geschoß ging durch den Arm und Unterleib. Er mußte während des Gefechts liegen bleiben. Ein französischer Hauptmann hat in mit seinem Mantel zugedeckt. Am 24. April wurde er von den deutschen geholt und kam in das Feldlazarett Nr. 88. Hier blieb er 5 Wochen. Später kam er nach Neuß am Rhein. Die Wunde heilte schnell. Er ist wieder felddienstfähig und einem Ersatzbatt. des Reg. Nr. 167 in Eisenach zugeteilt.

Nr. 23 Reinhard Herwig am 24. Mai ausgerückt, und wurde schon am 24. Mai bei Schaulen in Kurland durch einen Schrappnellschuß am Kopf, Schulter und Gesäß verwundet. Er lag 9 Tage zu Tilsit und kam dann nach Hamburg ins Marinelazarett.

Nr. 25 Heinrich Schmidt ist am 18. April nach Rußland ausgerückt. Bei einem Sturmangriff wurde er zwischen Daumen und Zeigefinger an der rechten Hand verletzt. Er kam zurück nach Königsberg und später nach Hersfeld ins Laz.

Nr. 26 Wiegand Schuch wurde am 7. Juni in den Kämpfen Ostniki verwundet. Schuß durch den rechten Oberschenkel. Er befand sich 4 Wochen in einem westrußischen Lazarett und kam später nach Hersfeld.

Nr. 27 Johannes Hartwig wurde am 25. Juni bei Lemberg verwundet durch Schrappnellschuß in den rechten Oberarm. Er liegt in einem Lazarett in Österreich. Die Wunde ist noch nicht geheilt.

Nr. 6 Alfred Mahr wurde am 24. August bei Sedan durch einen Granatsplitter am rechten Unterarm schwer verwundet. Nachdem ihm der Zugführer den Arm abgebunden hatte lief er durchs feindliche Feuer bis zur Hauptverbandsstelle, wo der Unterarm entfernt werden mußte. Noch am selben Abend kam er in das Feldlazarett zu Plaurenville. Am 26. August kam er mit einem Verwundetentransport ins Lazarett nach Mainz. Am 20. August hatte er an dem Gefecht bei Langeville und am 22. August an der Schlacht bei Neufchateau teilgenommen. Nach seiner Wiederherstellung wurde er als Militärinvalide entlassen und wohnt z. Z. hier. Alfred Mahr wurde von den Kriegsteilnehmern unseres Heimatortes zuerst verwundet.

Nr. 29 Lehrer Leutnant Bähr wurde bei dem Durchbruchsversuch in der Champagne, der 2. Champagneschlacht, im Sept.- Okt. 15 am rechten Oberarm verwundet. Sein Bataillon III ,71 löste die Truppe ab, welche die 10stündige Beschießung durch die französische Artillerie hatte aushalten müssen. Die Franzosen waren an einer Stelle in den deutschen Graben eingedrungen und hatten sich festgesetzt in einem so genanntem Nest. Dieses Franzosennest befand sich grade in der Mitte des Grabens, den 2 Comp. der Batt. III 71 einnehmen mußten. Es lagen also links die W. und rechts die 12 Comps., dazwischen in dem selben Graben die Franzosen. Durch Handgranatenkampf von beiden Seiten geführt, sollten die Franzosen, nachdem ihre Stellung anderthalb Std. unter deutschem Artilleriefeuer gelegen hatte wieder vertrieben werden. Hierbei wurde von den 4 Zugführern der 2 Comp. 71 einer getötet, einer schwer und unser lieber Kollege leicht verletzt am rechten Oberarm. Er kam ins Lazarett nach Kaiserslautern, von wo er zum Ersatz Batt. nach Greiz entlassen wurde.

Briefträger Jägerhornist H. Bickhardt wurde am 6. März 1916 bei Erstürmung einer Höhe bei Verdun durch einen Schuß in die linke Nierengegend verwundet. Eis. Kreuz II Kl.
Peter Großenbach wurde am 25. August 1915 bei Bialostock durch Arm- und Lungenschuß verwundet.
Hermann Apt, Matrosentod Abt. Auf Wangeroog.
Jakob Apt wurde am 8. August 1915 bei Osterlenka verwundet.


Recommended Citation: „Carl Hoos, Schulchronik von Niederaula, Abschnitt 9: Notizen über Verwundete aus Niederaula (2)“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/qhg/id/40-9> (aufgerufen am 19.04.2024)