Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessian World War I Primary Sources

↑ Carl Hoos, Schulchronik von Niederaula

Abschnitt 8: Notizen über Verwundete aus Niederaula

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Nr. 4 Heinrich Kehres1wurde verwundet am 10.September 1914 bei Verdun. Schulterschuß durch ein Granatgeschoß. Während der Dauer der Schlacht lag er auf dem Kampffelde. Es regnete stark. Durch ein Sanitätsauto wurde er geholt. Später kam er in das Lazarett nach Hersfeld. Die Wunde ist gut geheilt. Er befindet sich zur Zeit wieder an der Front. H. Kehres war der 1. Verwundete, welcher nach Niederaula kam.

Nr. 1 Valentin Grenzebach2 wurde am 15. September bei Nonoron in Nordfrankreich verwundet auf einem Patrouillengang. Eine Gewehrkugel durchschlug ihm beide Oberschenkel. Das Geschoß berührte die Oberschenkelknochen nicht. Valentin Hellwig brachte den Verwundeten zurück in den Schützengraben. Dort wurde er verbunden und abends ins Feldlazarett gebracht. Später kam er nach Waldbröhl und dann ins Lazarett nach Hersfeld. Zur Zeit ist er garnisondienstfähig. (1.1.15) Wieder felddienstfähig 1.7.15.

Nr. 9 Der Gardepionier Heinrich Steinberg3 nahm an verschiedenen Geschehen in Belgien teil. In der Nähe von Ipern sollte ein Haus gesprengt werden. Dabei fielen die meisten seiner Kameraden, während er eine Verwundung an der Zehe davon trug. Wieder felddienstfähig.

Nr. 8 Heinrich Steinberg4 wurde in der Schlacht bei Tannenberg durch einen Granatsplitter am Kopfe verwundet. Er kam ins Lazarett nach Kolberg. Später kam er zur 5. Comp, des 4. Garderegimentes zu Fuß nach Frankreich. Seit dem 4. März 15 wird er vermißt.

Nr. 2 Unteroffizier Heinrich Hofmann5 wurde verwundet am 13. September 1914 bei Nonoron in Frankreich. Durch einen Granatsplitter wurde der linke Oberarm verletzt. Er befindet sich im Laz. zu Hersfeld und ist z. Z. am 1. Mai 15 noch nicht garnisondienstfähig.

Nr. 10 Unteroffizier Ph. Gischler6 wurde am 12. Oktober 1914 durch einen Granatschuß am rechten Oberschenkel bei Nonoron in Frankreich verwundet. Befindet sich auf Erholungsurlaub in Niederaula. (16.07.15)

Nr. 17 Georg Hartwig wurde am 3. März 1914 in der Champange verwundet. Er erhielt einen Schrappnellschuß in die linke Seite. Nachdem er einige Wochen im Feldlazarett gelegen hatte, kam er in das Lazarett nach Dresden. Jetzt ist die Wunde fast wieder geheilt.


  1. Heinrich Kehres gehörte zur 12. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 98.
  2. Angehöriger der 9. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 71.
  3. Angehöriger der 2. Kompanie des Garde-Pionier-Bataillons.
  4. Gemeint ist Johannes Steinberg von der 1. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 71.
  5. Hofmann gehörte zur 9. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 71.
  6. Angehöriger der 9. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 71.

Recommended Citation: „Carl Hoos, Schulchronik von Niederaula, Abschnitt 8: Notizen über Verwundete aus Niederaula“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/qhg/id/40-8> (aufgerufen am 20.04.2024)