Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessian World War I Primary Sources

↑ Carl Hoos, Schulchronik von Niederaula

Abschnitt 7: Gefallene der Gemeinde Niederaula (2)

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5. Am 22. November fiel bei Wytschaete im Westen Bernhard Schettat Unteroffizier im Res. Pionierbat. Nr.11 2.Corps, im 28. Lebensjahr durch Kopfschuss. Er ist ein Sohn des pensionierten Gendarmeriewachtmeisters Schettat, hier.

6. Als 1. Deutscher fiel im Kampfe gegen Italien Oberjäger Erich Kohl am 10.Juni 1915, Sohn des Hege¬meisters Kohl, hier. In dem bergigen Gelände war er der Italienischen Linie zu nahe gekommen. Er starb als tapferer Soldat.

7. Musk. Merkur Jakob, gefallen am 1.2.1915.
8. Gefr. Johannes Schienbein, gefallen am 18.3.1915.
9. Ersatz Res. Friedrich Lilienfeld, gefallen am 2.7.1915.
10. Reservist Isaak Lilienfeld, gefallen am 10.03.1916.
11. Kanonier Gottfried Schröter, gefallen am 18.03.1916 beim Patrouillengang. Er war zur Reparatur der zerstörten Telefonleitung ausgeschickt worden. Er erhielt Schüsse durch die Oberschenkel, wobei Pulsadern zerrissen, so daß er sich verblutet hat.
12. Landsturmmann Johannes Hofmann, gefallen am 12.3.1916
13. Unteroffizier Philipp Gischler, gefallen am 21.3.1916.
14. Reservist Valentin Scheidemantel, gefallen am 14.8.1916.
15. Grenadier Johann Martin, gefallen am 25.11.1915.
16. Wehrmann Philipp Keiser, gefallen am 21.8.1917.
17. Reservist H. Scheidemantel, gefallen am 24.4.1916.
18. Wehrmann Joseph Oppenheim, gefallen am 20.10.1919.

19. Musketier Valentin Stang, wurde Anfang 1914 eingezogen. Er kam zum Ersatzbataillon der Inf. Reg. Nr. 83 in Kassel. Im Januar 1915 rückte er nach Rußland aus, die große Offensive machte er im Inf. Reg. Nr. 83 mit. Dieses Reg. gehörte zur 22. Division, der so genannten fliegenden Division weil sie sich durch besonderen Schneid und große Schnelligkeit auszeichnete. (Sie hatte im Kriege von 1870-71 den Namen 100 km Division. Diesen Ruhm hat sie im Weltkrieg aufrecht erhalten. Vom 19.Mai bis zum 1.6.1916 war V. Stang auf Uhrlaub zu Hause. Am 30.6.1916 Mittag 2 Uhr ist er als Patrouillengänger beim Vorgehen südwestlich von Bink gefallen. Er liegt in Kolonik Tafwigi beerdigt. Johannes Schienbein fiel am 18.3.1915 im Argonnerwald. Bei einem Sturmangriff erhielt er einen Kopfschuss und war sofort tot. Sein Schwager, Heinrich Kehres, hat ihm selbst das Grab gemacht und ihn begraben.

Markus Jakob wurde in der Nacht vom 31.1. zum 1.2. durch einen Bauchschuß schwer verwundet. Von seinen Kameraden Kraushaar und Schäfer, Niederaula und Dürr, Mengshausen wurde er den Sanitätsmannschaften übergeben, nach dem er zuvor von Kraushaar verbunden worden war. Er starb am 1.2. und wurde in Sogolo im Mühlenkranz beerdigt, (östlicher Kriegsschauplatz)

Johannes Diebel, Reservist der 9. Comp. Res. Inf. Reg. Nr. 71. Er wurde durch eine Granate am rechten Oberschenkel und linken Oberarm schwer verwundet in den Kämpfen bei Narennes. Seit jener Zeit, 8. September 1914, vermißt. [S. 55] Gottfried Schröter Kriegsfreiwilliger im Res. Art. Reg. Nr. 47 zu Fulda fiel in den schweren Kämpfen bei Verdun am 18. März 1916. Er war als Patrouille ausgesandt, um die zerstörte Telefonleitung wieder in Ordnung zu bringen. Kameraden fanden ihn. Durch Granatsplitter waren beide Schenkel zerschmettert.

Heinrich Haupt fiel in der Sommeschlacht. Er hatte gekämpft bei Antwerpen, bei Irras, in der Champagne und vor Verdun. Durch eine Granate schweren Kalibers wurde er im Unterstand verschüttet. Oft dem Tode nahe, war er bisher wunderbar durch Gotteshand geschützt worden. Vor dem Kriege Bahnarbeiter, kam er unter einen fahrenden Zug, ohne verletzt zu werden. Beim Transport seines Regimentes wurde von feindlicher Seite der Tunnel gesprengt. Von seiner Kompanie blieben nur 14 Mann am Leben. Dann folgte die Teilnahme an den oben genannten mörderischen Schlachten. Die Wege des Herrn sind wunderbar. In der Sommeschlacht wurde ihm sein Ziel gesetzt.


Recommended Citation: „Carl Hoos, Schulchronik von Niederaula, Abschnitt 7: Gefallene der Gemeinde Niederaula (2)“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/qhg/id/40-7> (aufgerufen am 25.04.2024)