Hessian World War I Primary Sources

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↑ Karl Veidt, Als Divisionspfarrer im Argonnerwald, 1914-1917

Abschnitt 8: Stellung im Dieussontal

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Leicht haben es die Bataillone, die in diesem Teil der Stellung lagen, nicht gehabt. Wie die Kameraden im Bois de Bille, hatten auch sie den Hauptkampf gegen das Wasser zu führen. Ich brauche nur die Namen „Masurische Seen" und „Schlammgasse" zu nennen, und jeder, der die Stellung kennt, weiß Bescheid. Die schweren französischen Angriffe im Juli und September 1915 haben auch diese Stellungen hart in Mitleidenschaft gezogen. Aber von blutigeren Kämpfen vermag das bei Servon mündende Dieussontal zu erzählen. Zweimal ist der Feind hier eingebrochen — zu seinem eigenen Verhängnis. Hinter ihm schloß sich die eiserne Zange; nur wenige sind zurückgekommen. „Hessische und nordhessische Landwehr schlug sich hervorragend“, meldete [S. 133] der Heeresbericht. Die Schluchten des Dieussontales, das sich tief in den Argonnerwald hineinzieht, bergen wohl manch düsteres Geheimnis aus alter Zeit. Uns sind sie Stätten ehrenvollen, zähen Kampfes, heilige Ruhestätten unserer Toten. Auf weite Strecken ist der Wald bis auf armselige, zerfetzte Reste verschwunden. Tief in die Erde hinein ziehen sich die unterirdischen Lager und die granaten- und minensicheren Unterstände, „Heldenkeller" oder „Angströhren" genannt. Mit dem Bilde dieses Waldes von Stümpfen und Baumskeletten wird in unserer Erinnerung für immer das Krachen der schweren Minen und der Granaten, die in jahrelanger Arbeit den „Pflasterberg" umgepflügt haben, verbunden sein.

Verbunden sein wird auch mit dem ganzen Gebiet vom Kanonenberg bis zum Argonnerwald die Erinnerung an viel schöne Stunden, in denen wir deutsche Sitte und Art pflegten, deutsche Lieder sangen und der feindlichen Welt zum Trotz gerade im fremden Land das stolze Bewußtsein erlebten, in dieser großen Zeit Deutsche zu sein. Mit am schönsten kam das darin zum Ausdruck, wie wir im Felde Weihnachten, dieses deutscheste der christlichen Feste feierten.
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