Hessian World War I Primary Sources

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Illustrations

Unteroffiziere der 5. Komp. 1916

↑ Karl Veidt, Als Divisionspfarrer im Argonnerwald, 1914-1917

Abschnitt 3: Hütteneinweihung im Argonnerwald

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Unvergeßlich ist mir ein Abend draußen im Argonnerwald. Es war am Vorabend des 1. Mai. Wir weihten eine kleine Hütte ein, einen Aufenthaltsort für ruhige Zeiten, wenn die feindliche Artillerie weniger lebhaft war. Es war ein stiller, warmer Frühlingsabend. Im Tal schlugen die Nachtigallen. Von der Kegelbahn der Pioniere klang das Rollen der Kugeln und das Fallen der Hölzer. Wir zogen feierlich in der Hütte ein, und unser Grammophon spielte einen festlichen Marsch dazu. Zur Feier des Tages war eine Waldmeisterbowle angesetzt. Wir stießen an und gedachten der lieben Heimat und der Unseren. Dann schallte kräftig in den erstaunt aushorchenden französischen Wald hinein: „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus“. In solchen Augenblicken kann man vergessen, daß Krieg ist. Aber wir wurden schnell daran erinnert. In die Klänge des Liedes mischte sich plötzlich ein anderer Ton, das wohlbekannte Fauchen einer Granate, die unten im Grunde platzte. Aber sie war mehrere hundert Meter entfernt. Es folgten noch einige. Sie galten uns nicht und störten uns deshalb auch nicht. Wir haben ruhig weiter gefeiert und noch manch Liedlein gesungen. Das war‘s, was mit am meisten mitgeholfen hat, uns das fremde Land zu einem Stück Heimat zu machen, daß wir in die fremde, wilde Kriegswelt unsere deutsche Sitte und Art hineingetragen haben. Mitten aus dem Wald heraus hörte man oft deutsche Lieder. Dort klang die Axt der Holzfäller, und die Kohlenmeiler rauchten, wie sie früher auch einmal in den deutschen Wäldern geraucht haben. Und überall, auch in der kleinsten, einsamsten Bude, konnte man mit Freude und Staunen sehen, wie unsere Leute sich mit den einfachsten Mitteln ein Stückchen Heimat geschaffen haben.
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