Hessian World War I Primary Sources
Contents
- Gefangennahme zu Kriegsbeginn in Warschau
- Abtransport aus Warschau nach Osten
- Weiterfahrt über Moskau und Samara nach Orenburg
- Ankunft in Petrovskoye, Kontakt mit Kosaken
- Korrupte Kommissare, Fürsorge für mittellose Deutsche
- Eintreten für die Deutschen in Russland, Krankheiten
- Einrichtung einer Krankenstation in Pretona
- Krankenpflege in der Gegend von Petrona
- Flucht vor Krieg zwischen Kosaken und Bolschewiken
- ...
- Briefe des schwedischen Delegierten an August Heep
Erlebnisse des August Heep aus Biebrich in russischer Gefangenschaft, 1914-1918
Topic Group: | Erster Weltkrieg |
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Type: | Berichte |
Description: | August Heep, der Autor des vorliegenden Berichts, wurde am 3. Februar 1882 in Biebrich als Sohn des Schreinermeisters Friedrich Heep und seiner Frau Anna geb. Frosch geboren. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs hielt er sich als Laborant der Firma Kalle & Co. in Warschau (damals Russland) auf. Das Biebricher Chemieunternehmen betrieb seit den 1890er Jahren eine Fabrik in Warschau, in der offenbar v.a. Teerfarbstoffe hergestellt wurden (Mitteilung des Stadtarchivs Wiesbaden, nach Best. I.5.b. Kalle & Co., Nr. 805 f., 1529, 1540, 1922). Als deutscher Staatsbürger wurde Heep wenige Tage nach Kriegsbeginn von den russischen Behörden verhaftet und nach Orenburg in Südost-Russland verbracht. Hier, im weiteren Siedlungsgebiet der Wolgadeutschen, musste er bis zum Kriegsende als Zivilgefangener verbleiben, konnte sich aber in der Region mehr oder weniger frei bewegen. Seine chemischen Kenntnisse brachten ihn dazu, für die deutschen Gefangenen und Siedler, dann auch für die russische Bevölkerung eine Apotheke und eine Krankenstation aufzubauen und in vielfältiger Weise für Kranke und Hilfsbedürftige tätig zu werden. Er stand dabei in Verbindung mit den schwedischen und amerikanischen Gesandten und den Rote-Kreuz-Organisationen aus den USA, Schweden und Dänemark, die ihn mit Geld und Krankenpersonal unterstützten. Ende 1918 geriet er in die Kämpfe zwischen den Kosaken und den Bolschewiken, die mit der Oktoberrevolution die Macht in Russland übernommen hatten. Auf abenteuerlichem Wege gelingt es ihm schließlich über Smolensk, Minsk und Ostpreußen nach Deutschland auszureisen. Nach dem Eintrag im Sterberegister (Mitteilung des Stadtarchivs Wiesbaden) heiratete August Heep am 19.4.1919 in Wiesbaden, so dass man vermuten darf, dass er Ende 1918 oder in den ersten Wochen des Jahres 1919 in die Heimat zurückgekehrt ist. Der vermutlich von August Heep selbst maschinenschriftlich verfasste Bericht über die Jahre der Kriegsgefangenschaft in Russland wurde über den Biebricher Heimatforscher Georg Kraus vor 1929 dem heutigen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden übergeben. August Heep starb am 4.4.1943 in Wiesbaden (Mitteilung des Stadtarchivs Wiesbaden). |
Author: | August Heep |
Time Span: | 1914-1919 |
Place of Reference: | Biebrich | Historical Gazetteer |
Original: | Hauptstaatsarchiv Wiesbaden 3004, A 118 (maschinenschriftlicher Bericht). Für den Hinweis auf die Quelle und die Bereitstellung von Kopien danken wir Herrn Dr. Hartmut Heinemann, Wiesbaden. |
Reference: | ungedruckt |
Rights: | Hauptstaatsarchiv Wiesbaden |
Editing Guidelines: | Der wiedergegebene Text entspricht der maschinenschriftlichen Vorlage. Auf den Kopien am rechten Rand abgeschnittene Wörter wurden ergänzt. |
Annotations: | Nach dem Findbuch im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden wurde der Bericht "vom Verfasser durch Herrn Kraus in Biebrich dem Staatsarchiv überwiesen". Georg Kraus, gestorben 1929, war ein bekannter Biebricher Heimatforscher. |
Editor: | Otto Volk |
Recommended Citation: | „Erlebnisse des August Heep aus Biebrich in russischer Gefangenschaft, 1914-1918“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/qhg/id/122> (aufgerufen am 19.04.2024) |
Faksimile: | Kein Faksimile vorhanden |
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