Hessian World War I Primary Sources

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↑ Kriegsgedichte in der Zeitung für das Dillthal, Juli / August 1914

Abschnitt 8: Alwin Römer, Schlagt sie auf's Haupt (Gedicht)

◀ Schlagt sie auf's Haupt!

Der Herold bläst. . . Die Glocken stürmen . . .
Es droht Gefahr dem Vaterland,
Denn flammende Gewitter türmen
Sich auf am Rhein- und Memelstrand.
Old England, treulos stets gesonnen,
Hat listig mit am Netz gesponnen,
In dem man uns gefangen glaubt —
Zerreisst den Trug mit blanker Wehre!
Schirmt deutschen Herd! Wahrt deutsche Ehre!
Schlagt sie auf's Haupt!
Mit Gott!

Beweist dem falschen Friedenszaren,
Dem wir den Rücken einst gedeckt,
Als Japan's sieggekrönte Scharen
Sein Heer in wilde Flucht geschreckt,
Beweist ihm, daß aus deutschen Klingen
Noch hell des Zornes Funken springen,
Wenn uns Verrat den Frieden raubt!
Mit Panzerfäusten wollt sie packen,
Tscherkessenvolk und Don-Kosaken!
Schlagt sie aufs Haupt!
Mit Gott!

Ihr Andern, stürmt voran gen Westen!
Der alte Erbfeind trutzt im Bund!
Sein Plan, die Brunnen zu verpesten,
Tut seines Schwertes Ohnmacht kund.
Der Väter denkt, die Straßburg nahmen,
Metz und Paris, und wiederkamen,
Mit Eichenreisern stolz umlaubt!
Rheinländer, Märker, Sachsen, Bayern,
Ein zweites Sedan schafft den Schreiern!
Mit Gott!

Marine vor! Nun gilt's, zu zeigen,
Was Ihr im harten Müh'n erreicht:
Zum Tanz dem Briten aufzugeigen,
Sei Euer Werk! Es ist nicht leicht!
Aus geilem Hochmut sie zu wecken,
Die Jacke klopft den Pfeffersäcken,
In ekler Krämergier verstaubt! . . .
Aus Notwehr, frei von Schuld und Reue,
Mit Hagen's Grimm und Siegfrieds Treue
Schlagt sie auf's 'Haupt!
Mit Gott!

Alwin Römer.

[Veröffentlicht in der Zeitung für das Dillthal vom 11. August 1914]

Bei dem Autor handelt es sich um den zur Zeit des Ersten Weltkriegs in Dresden lebenden Schriftsteller Alwin Römer (1861-1924).
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