Regesten der Landgrafen von Hessen

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1467 - 1468

Bericht über die Fehde zwischen Fulda und den Riedeseln

Regest-Nr. 9550

Überlieferung

Drucke:	Schannat, Historia Fuldensis, S. 311 Nr. 220; Riedesel zu Eisenbach 2, S. 279 f. Nr. 1011.
Literatur:	Schannat, Historia Fuldensis, Nr. 241und Nr. 247; Spangenberg, Chronica, S. 411/412;

Regest

Landgraf Ludwig II. steht in der Fehde gegen Fulda auf Seiten der Riedesel, er erobert Geisa und zieht von dort aus gegen Fulda, verbrennt alle Dörfer auf dem Weg und zog bis nach St. Petersberg. Die Stadt Fulda wurde dagegen von Landgraf Heinrich und einigen anderen Grafen und Herren verteidigt. Der Friede, der durch Herzog Wilhelm von Sachsen ausgehandelt wurde, wurde nie gehalten. Der Abt von Fulda eroberte Geisa zurück, worauf im Oktober 1468 ein Rechtstag zwischen Fulda, den Landgraf Heinrich III., Graf Wilhelm von Henneberg, und Graf Ludwig von Isenburg auf der einen und Landgraf Ludwig II. auf der anderen vor Herzog Wilhelm von Sachsen abgehalten. Es kam aber zu keiner Einigung und die Fehde ging von neuem an.

Originaltext

Anno mcccclxvii, do wurden die Rietesel feind des stieffts Fulde mit viel erber luten, und landgraf Ludewig, der was ir gonner widder den stieft Fulde, und do dieselbe whede abgesunt war, do erhub sich lantgrave Ludewig in anno mcccclxviii unbewarter sachen und uberzoge mit einem hertzuge den stieft mit großem schaden und verbrant alle dorf bis an Fulde und zoge auch bis hinden an sant Petersberg, und was viel luthe zu Fulde, von reysigen mee dann tusent zu pherde und vil zu fus. Auch so was landgraf Heinrich selbst in Fulde und andere treffliche herren, graffen und ritterschafft, die mit ihrer macht mit den von Fulde zu den sachen gern hetten gethan, und musten sorge haben, wann sy uß Fulde zugen, das sich landgraf Henrich der stadt understunde, dann er mechtiger dorinn was, dann die andern; doch so mocht man an im anders nit erkennen, dann er die sache gern gutt gesehen hett.
In derselben dingen macht hertzog Wilhelm von Sachsen ein fridde, der wart nie gehalden; do des unser gnediger herre von Fulde inn wart, do understunde er sich und name Geyssa widder ein, dozu im die burger holffen; und befunden sich, was sie hatten gethan, und fingk darinn uff zwy und drissig personnen, erbern luthe und knecht, mit irem ryssig habe, und fande etliche gute pusschen dorinn, die landgraff Ludewig waren; derselben pusschen wart ein den von Fulde, nemlichen ein schlangenbusch. Auch so hielt sich die ritterschaft in der Buchen ganze zum stieffte und meinnten: hetten sie nicht frembde luthe by yn gehabt, sie wollten des landgrafen wol mechtig sein gewest, und ginge in auch gluchlichen in vilen sachen in Fulde.
Uff sontag Dionisii anno mcccclxviii, do was wider ein rechttage zwischen den herren von Fulde, landgraff Henrichen, graven Wilhelm von Henneberg und graven Ludwig von Ysenburg eins teils und lantgraf Ludwig anders teils zu Erford vor Herzog Wilhelm von Sachsen. Aber do wart nichts uß den sachen, sonderen die fursten wollten sich nit mit rechten befriden, und gingen nicht redelichen mit den sachen. Dann sie hatten meinen herren von Fulde uff lvii redlichen gefangen uß sinen handen loß gesprochen, und die vehede die ginge wider an.
Und dasselbe ungluck und schade entstunde von des sloß Buchenaw wegen, und das etliche dem stiefft wider ere und recht grame und unfruntlich waren, und das der vorgenant appt gern mit fridde und dem stieft in gut wesen bracht.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Textgrundlage

Regest

Stückangaben

Becker, Riedesel zu Eisenbach 2

Original

Becker, Riedesel zu Eisenbach 2

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 9550 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9550> (Stand: 26.04.2024)