Einrichtung einer Franziskaner-Klause in Grünberg

Regest-Nr. 9152

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise

Überlieferung

Drucke:	Glaser, Geschichte der Stadt Grünberg Nachdr., S. 198 Nr. 20.

Regest

Landgraf Ludwig bestätigt die Einrichtung einer Clause für Franziskaner-Tertiarier zu Grünberg.

Originaltext

Wir Lodewig von Gottes gnaden Lantgraue zu Hessen bekennen vor vns vnd vnser erben vffentlich in dissem brieff vor allen Luden, als ein begebin man genant bruder wigant, dem almechtigen gode, Marien siner werden muter vnd dem heilgen Crutze zu lobe und zu eren eyn Cluss vnd wonunge vnder vnsser stad Grunberg by der heilgen Crutzeskirche gebuwet und gestiftet haet, das er es mit vnser guttem wissen und willen getan haid. Und begere von unsern Amptluden vnd den vnsern, den obgenant bruder Wigand mit solich buwe vnd cluss sin Lebetage vnd noch sime tode dieselben cluss vnd die bruder darinne wonhafftig zu schuwern vnd schermen, zu vertheidigen vnd zu hanthaben vnd die nit lassen vorbrechin. Und wan der obgen. Bruder Wigant von todes wegen abgegangen vnd nicht lenger im leben ist, daz god nach sinem wiln vorhalde, so soln ein pherner in der Altenstad vnd ein Amptman, wer dy zu zyden sin zu Grunberg, allen hußrad vnd kleynode, groß addir kleyn, bosse adir gud, wilcherley dez ist, nichts ußgeschyden, schreiben vnd zeichen vnd daz eyn andern geistlichen bruder vnd mann, eyme addir my, die in solich cluß quemen, voromdelagen, vnd auch von dem addir denselben brudern gelobbe an eydestad nehmen, solich hußraid vnd kleynode von der kluß nicht zu brengen noch zu entfrommen, sondern darby bliben zu lassen, daz bessern vnd nit zu ergern, vnd solichs auch thun, so digke als ein andir bruder in solich egen. Cluss queme, alles ane geverde. Und waz bruder eynir adir my also nach bruder wigands tode in solich cluß queme, die sollten sin von der dritten regeln sent francisci, so fern man die gehaben magk, vnd abe man der nicht gehaben mochte, so sollten eß doch frome geistliche menner vnd bruder sin. Und willich bruder in solicher cluss nicht bliben wollte, wann er darinne queme, sondern dar uß zichen, der sollte daz thun mit wissen und wiln eyns pherners in der Altstad vnd eins Amptmans zu Grunberg vnd auch da in solicher cluß lassen alles, das eme dar inne verandelacht were, auch ane geverde. Und willich bruder in sollich masse er leben furter, daz se strefflich weren, so soln ein pherner in der Aldinstad vnd ein amptman zu Grunberg von vnsir wegen macht haben, dar umbe reddelich straffe zu thune, addir den addir die bruder der cluss vorwissen vnd sie nicht darinne bliben vnd ander darinne nehmen, so digke das noit sin wurde. Des zu Orkond han wir dissen brieff festecliche mit unserm Ingesigel besigelt, der geben ist uff Montag nach dem Sontage ... Anno dom. millesimo quadringentesimo quadragesimo quarto.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Ludwig I. · Wigand, Franziskaner

Weitere Orte

Grünberg, Franziskaner Klause · Grünberg, Kreuzkirche · Grünberg, Amtmänner

Sachbegriffe

Klausen · Tertiarier · Klöster, Gründung von · Schutz und Schirm · Amtmänner · Hausrat · Kleinodien · Register, von Hausrat · Regeln, Franziskaner · Franziskanerregeln

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Glaser, Grünberg

Original

Glaser, Grünberg

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 9152 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9152> (Stand: 26.04.2024)