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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Bundeswehr wieder in Marburg stationiert, 12. Oktober 1956

Die mittelhessische Universitätsstadt Marburg begrüßt offiziell die dort stationierten Soldaten der Bundeswehr. Die südwestlich der Kernstadt Marburgs gelegene Tannenbergkaserne wird offiziell am 14. November 1956 durch die Bundeswehr belegt.

Marburg besitzt eine lange Tradition als Garnisonsstadt. Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen (1866) fand das 11. Preußische Jägerbataillon hier eine Heimat. 1868 entstand ein umfangreicher Kasernenkomplex im Südviertel der Stadt („Jägerkaserne“). Um den Vereinbarungen des Versailler Vertrages zu entsprechen, wurde das Jägerbataillon nach Ende des Ersten Weltkriegs zunächst durch ein Ausbildungsbataillon der Reichswehr ersetzt („15. Infanterieregiment“). In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre wurden eine Erweiterung der Jägerkaserne und die neue, im Wald bei Ockershausen gelegene Tannenbergkaserne errichtet (siehe auch „Marburg, Kaserne“). Ab 1945 nutzten zunächst amerikanische Truppen, ab 1951 schließlich französische Truppen1 die beiden Marburger Kasernen, deren Freigabe (ebenso wie die ebenfalls Mitte 1956 noch von der französischen Armee belegte Kaserne in Fritzlar) erst wenige Wochen vor dem Einzug der ersten Freiwilligen der Bundeswehr erfolgte.2
(KU)


  1. Vgl. Bilddokument Nr. 75-034 „Französische Panzer in Marburg, 1951–1956“.
  2. Vgl. dazu Frank Nägler, Der gewollte Soldat und sein Wandel. Personelle Rüstung und innere Führung in den Aufbaujahren der Bundeswehr 1956 bis 1964/65 (Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland 9), München 2010, S. 300, Anm. 898.
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Bundeswehr wieder in Marburg stationiert, 12. Oktober 1956“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1070> (Stand: 26.11.2022)
Ereignisse im September 1956 | Oktober 1956 | November 1956
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