Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 103. Altengronau
Altengronau
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Ortsteil · 223 m über NN
Gemeinde Sinntal, Main-Kinzig-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
13 km südöstlich von Schlüchtern
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Lage und Verkehrslage:
Am rechten Ufer unterhalb der Vereinigung der breiten und der schmalen Sinn
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Sterbfritz/Mottgers-Süd.
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Historische Namensformen:
- Gronhaa (907)
- Grunaha (1167) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, S. 79-81, Nr. 101 = HStAM Bestand Urk. 69 Nr. 1271]
- Grunau (1346)
- Alten Gronaw (1358)
- Burggronau
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Bezeichnung der Siedlung:
- locus (907);
- Burg Grunau (1346);
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Ortsteile:
- Altengronau, Neuengronau (ab 1.12.1969)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Baracke
- Burg Altengronau
- Dittenbrunn
- Kunhecken (Wüstung)
- Luderbreiden (Wüstung)
- Rotelsau (Wüstung)
- Schloss Altengronau
- Wasserburg Altengronau
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Burgen und Befestigungen:
- Ehemalige Wasserburg südlich des Ortes an der Sinn.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3543972, 5568410
UTM: 32 U 543880 5566622
WGS84: 50.25012° N, 9.615473° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
435027010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 657, davon 375 Acker (= 57.08 %), 188 Wiesen (= 28.61 %), 12 Holzungen (= 1.83 %)
- 1961 (Hektar): 1186, davon 589 Wald (= 49.66 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1747: 50 Haushaltungen
- 1812: 75 Feuerstellen, 791 Einwohner
- 1885: 833, davon 775 evangelisch (= 93.04 %), 14 katholisch (= 1.68 %), 44 Juden (= 5.28 %)
- 1961: 1268, davon 1104 evangelisch (= 87.07 %), 153 katholisch (= 12.07 %)
- 1970: 1711
- Vor 1618: 35 Haushaltungen
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Gronhaa in Salagowe (907);
- Die von Hutten bilden aus Altengronau und ihren Anteilen an Obersinn, Mittelsinn und Aura ein besonderes Amt unter Vorbehalt der Zugehörigkeit zur reichsritterlichen Matrikel 1648 an Hessen-Kassel. Seit etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts kam das neu gegründete Dorf Jossa dazu.
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Altengronau (zum Umfang des Amtes s. Mittelpunktfunktion)
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Altengronau (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Altengronau
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
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Altkreis:
Schlüchtern
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Gericht:
- Zum Gericht Altengronau gehören 1453 Altengronau, Breunings, Emersbach, Kunhecken, Mottgers, Rottelsau, Rorbach und Welns, vielleicht auch Dittenbrunn und Gerrod.
- 1817-1821: mit dem Amt Brandenfels und dem Gericht Ramholz verbunden
- 1821: Justizamt Schwarzenfels
- 1822: Justizamt Schwarzenfels
- 1867: Amtsgericht Schwarzenfels
- 1932: Amtsgericht Schlüchtern
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Gemeindeentwicklung:
Seit 01.07.1974 Ortsteil von Sinntal.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 907 wurde der locus Gronau vom Kloster Echternach dem Kloster Fulda überlassen. Vermutlich gehörte er zur Burg Gronau.
- Die Gerichtsrechte gelangen 1379 zur Hälfte von den Steckelbergern an die Grafen von Hanau, die 1453 das ganze Gericht besitzen.
- Die Burg vor dem Ort erwirbt Hanau in den Jahren 1358-1379 von denen von Steckelberg. Sie wird denen von Hutten 1394 in Versatz, 1478 zu Lehen gegeben. Die von Hutten erbauten im Dorf ein neues Haus, das sie seit 1527 als hessisches Lehen empfingen. An dem Dorf hatten auch die von Thüngen Anteil.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1167 Kirche
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Pfarrzugehörigkeit:
1167 gehört die Kirche zur Pfarrei Ramholz, später zu Neuengronau (zuletzt als Filiale).
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Diakonische Einrichtung:
Diakoniestation 1945 - 1957 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Neuengronau, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Neuengronauer Pfarrer Johann Urseler ab 1545.
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Juden:
1349 kamen Geflüchtete und Überlebende aus Steinau nach Altengronau
1835: 32, 1861: 36, 1905: 40 Juden
Jüdischer Sammelfriedhof im Ort; auch vom Ort Heubach genutzt. (alemannia-judaica)
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit drei Klassen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mittelpunktfunktion:
1787 umfasste das Amt Altengronau Jossa, Mittelsinn 1/3 (2/3 Bischof von Würzburg), Obersinn 1/3 (2/3 Bischof von Würzburg) sowie Dittenbrunn
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Mühlen:
Innerhalb des Ortsbereichs befanden sich im südöstlichen Bereich an einem von der Sinn abzweigenden Betriebsgraben die sogenannte Mühle Altengronau (Getreide-, Schneid- und Ölmühle, 1975 stillgelegt) sowie die Papiermühle (heute Steinverarbeitungsbetrieb).
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Nistahl, Geschichte des Klosters Schlüchtern, S. 166, 179, 186
- Landau, Beschreibung des Kurfürstenthums, S. 633-634
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 184 (mit Amt und Gericht)
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 366
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 415-418
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 734
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 365
- Germania Judaica 3/3, S. 1877, Anm. 16
- Zitierweise ↑
- „Altengronau, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12514> (Stand: 21.5.2023)