Regesten der Landgrafen von Hessen

Erweiterte Suche »
Ergebnismenge »
Treffer 3 von 9

(nach 1448 Juni 21)

Streit zwischen Kaufungen und Hans von Erffa wegen einer Fischerei

Regest-Nr. 9205

Überlieferung

Abschriften:	Kaufungen. Papier, 2 kleine Löcher im Text.
Drucke:	UB Kaufungen 2, S. 40 f. Nr. 453.

Regest

Äbtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen bestreitet einem Fürsten (dem Landgrafen Wilhelm III. zu Thüringen) das Eigenthumsrecht an einer Fischerei zu Herleshausen und bittet ihn, ihr gegen den unberechtigten Benutzer derselben, Hans von Erffa, beizustehen.
Ohne Adresse und Datum, jedoch zweifellos an den Landgrafen Wilhelm III. gerichtet. Die Datierung des Briefes wird annähernd bestimmt einerseits durch den Regierungsantritt dieses Fürsten im Jahre 1445, andererseits durch das Todesjahr von Hans von Erffa 1450 (laut handschriftlicher Quelle im Freiherrlichen von Erffschen Familienarchiv zu Schloß Wernburg nach gütiger Mitteilung des Herrn Kammerherrn Freiherrn von Erffa daselbst). Da nach dem Text dieser Urkunde der in [1448 Juni 21, UB Kaufungen 2], Nr. 452 regestrierte Brief Anlaß zu dem vorliegenden wurde, so ergiebt sich darnach die Datierung "nach 1448 Juni 21"; wie dieses Jahr auch auf der Rückseite der Urkunde, wenn auch mit "c. 1448" von neuer Hand (Landau) vermerkt wurde. Die Vorlage ist im "Verzeichnis von Urkunden das Kloster Kaufungen betreffend" Bl. 74 Nr. 93 als Original bezeichnet, das jedoch nicht aufzufinden war.

Originaltext

Unsern fruntlichen dinst und innyges gebedt altzijt zuvor. Hochgeboren fu^erste, liebe herre. Uns hat der hoichgeboren furste her Ludewig lantgrafe zu^e Hessen unser lieber herre und oheime eyne uwer antworte, als ir im dan in der sache, die fyscherie zu^e Herleßhusen antreffende, u^eff sinen brieff gethan hat, horen und sehin lassen, darinnen ir under andern worten schribet, daz die selbe fyscherie uwer altvetterlich erbe und lehin sij etc. Lieber herre. Wer uch solichs berichted und vorbracht hat, der hat die warheid serre gesparit und tzwijfeln nicht, werit ir der warheid berichted, ir wuldet uns zu unser fyscherye gein Hans von Erffa forderlich, bijstendig und behu^elflich sin, daz er unser kirchen des heilgen cru^etzes und uns ungehindert dabij laßen sulte, als ye wol billich were, nahcdem er keynerley recht wedir von lehin ader anders darann hat, als sich in warheiden und in grunde wol fynden sal in versiegelten brieffen, die wir daru^ebir han (und sunderlich wie uwir aldern vor hu^endert jaren und vil lenger die vodie mit andern lehin daselbs zu^e Herleßhusen von unsern stiffte des heilgen cru^etzes und unser nvorfaren abtissien seligen zu^e lehin gehabt und getragen und die auch umbe redelicher sache willen uffgegeben hat, also daz unser vorfaren die vischerie hernach (a)ndern verlehint han und darnach von den selben verlediget und mit rechten orteiln unsern vorfaren zugewijset sin und van den also uff uns als unsers stiffts eygengute gekommen sin und unser vorfaren und wir die als andere unsers stiffts gute umbe tzinß ußgetan han, daz wir dann allis mit versiegilten brieffen uffinberlich hoffen zu gewijsen. Herumb, lieber herre, wir fruntlich bitden, ir wullet Hans von Erffa vorgenant noch underwijsen und vermu^egen, daz er unser nstifft, uns und unser fyschere an solicher fyschweyde ungehindert lassen und uwer liebe uns und sich selbs koste, mu^ewe und arbeid verhebin. Daz getru^ewen wir gentzlich und woln es auch, womitde wir kunnen und mu^egen, mit willen gerne verdienen etc.
Elisabeth von Waldeck
abtisse des fryen stiffts zu^e Kou^effhungen.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

UB Kaufungen 2

Original

UB Kaufungen 2

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 9205 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9205> (Stand: 02.05.2024)