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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Untersuchungen des Jüdischen Bades (Mikwe) am Frankfurter Börneplatz, 11. Oktober 1988

Untersuchungen ergeben für das 1987 freigelegte jüdische Kultbad (Mikwe) am Börneplatz in Frankfurt am Main ein Alter von etwa 300 Jahren.

Während Bauvorhaben am Börneplatz, dem südlichen Ende der Frankfurter Judengasse, werden 1987 Überreste jüdischer Häuser, Brunnen und Ritualbädern, sogenannten Mikwen, gefunden. Während den anschließenden Grabungen werden dort ausgehobene Hölzer fälschlicherweise als Überreste einer 1462 gebauten Mikwe identifiziert. Diese Annahme muss der Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte, Walter Meier-Arendt (geb. 1938), nun wiederrufen. Die dendrochronologischen Untersuchungen der vorgefundenen Hölzer beweisen, daß diese jünger sind, als sie sein müssten, um Bestandteil der Mikwe zu sein. Ob besagte Hölzer und Mauerreste nun möglicherweise zu einer jüngeren Mikwe gehören, oder Bestandteile eines anderen Bauwerks waren, bleibt ungeklärt. Georg Heuberger (1946–2010), Direktor des Jüdischen Museums, kündigt an, weitere Forschungen anzustellen, um alle Funde korrekt zuordnen zu können.1
(NT)


  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.10.1988, S. 45: Neues über die Mikwe. Die gefundenen Hölzer sind jünger als angenommen.
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Untersuchungen des Jüdischen Bades (Mikwe) am Frankfurter Börneplatz, 11. Oktober 1988“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1554> (Stand: 26.11.2022)
Ereignisse im September 1988 | Oktober 1988 | November 1988
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