Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Innenminister Leuschner warnt vor faschistischer Gefahr, 16. November 1930
In einer Rede auf dem Darmstädter Paradeplatz (heute Friedensplatz) warnt der hessische Innenminister Wilhelm Leuschner (1890–1944; SPD) einen Tag nach der Hessischen Landtagswahl, wie der spätere Darmstädter Oberbürgermeister Ludwig Engel (1906–1975; SPD) berichtet, „mit besonders scharfen Worten [...] vor der faschistischen Gefahr und [ruft] zum entschlossenen Kampf gegen die Gewaltmethoden der Nazis auf.“ Er bezieht sich dabei auf den Mord eines Polizeibeamten durch einen Nationalsozialisten und bemängelt auch die Affinität vieler Darmstädter Geschäftsleute zur NSDAP. Diese sieht sich durch die aufsehenerregende Rede im weiteren Monatsverlauf zu verstärkten Massenkundgebungen und publizistischen Ausfällen gegen Leuschner herausgefordert.
(OV/JH)
- Belege
- Henner Pingel, Das Jahr 1933. NSDAP-Machtergreifung in Darmstadt und im Volksstaat Hessen, 2. Aufl., Darmstadt 1978, S. 21 f.
- Leithäuser, Wilhelm Leuschner, Köln 1962, S. 66
- Weiterführende Informationen
- Ludwig Engel, Erbe und Auftrag. Reden, 1971, S. 76, zitiert nach Pingel, Das Jahr 1933, S. 22
- HStAD Bestand R 4 Nr. 28283: Fotokollage: „Hessen ist erwacht!“ (Landtagsgebäude Darmstadt nach dem 15.11.1930)
- Empfohlene Zitierweise
- „Innenminister Leuschner warnt vor faschistischer Gefahr, 16. November 1930“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1638> (Stand: 16.11.2022)
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