Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
Weitere Informationen
Lerchenhosbach
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Wüstung · 221 m über NN
Gemarkung Bischhausen, Gemeinde Waldkappel, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
11,5 km südwestlich von Eschwege gelegen
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Lage und Verkehrslage:
1,5 km südwestlich der Ortsmitte von Bischhausen im Hosbachtal auf halbem Wege nach Kirchhosbach gelegen
K. Sippel beobachtete 1995 im Bereich der Wüstung in einem schmalen Flurstück, das südlich unterhalb eines Feldwegs liegt, im Umkreis einer tiefer gepflügten Furche auf etwa 30 m langer Strecke (4825: 3564750 / 5664770 - 3564770 / 5666130 > hier mittig lokalisiert) brandschichtartig dunkles Erdreich mit Holzkohle, hitzegeröteten Sand- und ortsfremden Basaltsteinen sowie Scherben. Die knapp ein Dutzend Scherben seien ungefähr dem 10./11. - 12./13. Jahrhundert zuzuordnen. Das umliegende Gelände sei aber fundleer gewesen.
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Ersterwähnung:
1141
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Letzterwähnung:
1480
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Siedlungsentwicklung:
Der Ort war 1350 bewohnt und 1480 wüst.
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Bei den drei in der Urkunde 1141 ohne Bestimmungswort genannten Orten Hasebach, altero Hasbach und deserto Hassbach handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Kirchhosbach sowie die Wüstungen Grubenhosbach und Lerchenhosbach. Stadthosbach und Thurnhosbach kommen hierfür nicht in Betracht (vgl. K. Kollmann, Erstwähnung und frühe Geschichte, in: 850 Jahre Kirchhosbach, 1141 - 1991, S. 5-7)
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Historische Namensformen:
- Hassbach, in deserto; Hasbach (1141) [verunechtet 13. Jh., Kop. 16. Jh., UB Mainz 2,1, S. 45-53, Nr. 28]
- Lerchenhaspach (1350)
- Bischoffhueßen (1448) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 537-538, Nr. 1368, Anm. 1, mit falscher Datierung auf 1408; zur korrigierten Datierung s. K. A. Eckhardt, Eschwege als Brennpunkt thüringisch-hessischer Geschichte, S. 128; StA Wü, MIB 25 fol. 279 [01], in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe mit Lerthen, Hospach]
- Lerichhospach (1449-1787)
- Lerchen-Hosbach
- Hosbach, Lerchen-
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3564760, 5666135
UTM: 32 U 564660 5664308
WGS84: 51.126588° N, 9.92401° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63601201003
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Einwohnerstatistik:
- 1350: bewohnt
- 1480: wüst
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1141: Honer Mark (in pago, qui dicitur Hunether marca)
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Altkreis:
Eschwege
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Der Mainzer Erzbischof Markolf bestätigt 1141, dass Graf Siegfried IV. von Northeim dem Kloster Northeim Güter aus seinem Besitz, darunter eine halbe Hufen (Lerchen-) hosbach, geschenkt hat. Der Erzbischof fügt noch den Kirchenzehnten hinzu.
- Die von Boyneburg-Bischhausen trugen Besitz zu 'Lerichhospach', den sie vom Kloster Bursfelde erkauft hatten, Hessen zu Lehen auf (Rev. 1449 - 1787).
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Zehntverhältnisse:
1141 fügt der Mainzer Erzbischof der Schenkung an das Kloster Northeim den Zehnten hinzu.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1141 bestätigt der Mainzer Erzbischof Markolf dem von dem Grafen Siegfried IV. von Boyneburg und seinen Vorfahren gegründeten Benediktinerkloster St. Blasien zu Northeim u.a. seinen Besitz zu Lerchenhosbach. Der Besitz des Klosters Northeim gelangt um 1200 an das Kloster Bursfelde, welches ihn noch 1446 innehat und mit Zustimmung des Mainzer Erzbischofs an die Boyneburger veräußert.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- 850 Jahre Kirchhosbach, 1141 - 1991, S. 5-7
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 250 f. (Hosbach)
- Fundberichte aus Hessen, 1996, S. 546 (Sippel)
- Zitierweise ↑
- „Lerchenhosbach, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6301> (Stand: 29.4.2024)