Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Gründung des Landesverbandes Hessen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND Hessen) in Frankfurt, 15. Oktober 1976

Initiiert durch die ökologisch interessierten Bürger Ruth Hofbauer, Gerhard Sitzer und Friedrich von Wangenheim wird durch den CDU-Bundestagsabgeordneten und Umweltpolitiker Herbert Gruhl¹ (1921–1993) der Landesverband Hessen des BUND gegründet, gleichzeitig wird Friedrich von Wangenheim zum ersten Vorsitzenden gewählt.² Zu diesem Zeitpunkt zählt die Organisation bundesweit bereits an die 40.000 Mitglieder³ und fungiert als Sprachrohr der Naturschützer auf regionaler Ebene. Ein wichtiger Schritt zur Etablierung des Verbandes ist die Anerkennung im Jahr 1979 als Naturschutzverband nach § 29 Bundesnaturschutzgesetz, die mit der Eröffnung der ersten hessischen Geschäftsstelle des BUND in Frankfurt am Main einhergeht. Bereits ein Jahr zuvor schloss sich der BUND Hessen mit weiteren ökologisch orientierten Interessengruppen in der Landesarbeitsgemeinschaft Hessen im Deutschen Naturschutzring zusammen, um ein Verbandsklagerecht des sich in Diskussion befindenden Naturschutzgesetzes zu erwirken.⁴ Ein Mitsprache- und Anhörungsrecht der Naturschutzverbände war bereits im Bundesnaturschutzgesetz des Jahres 1976 enthalten.⁵

Unterschiedliche Veranstaltungen, Aktionen und Projekte zur Umweltbildung, wie beispielsweise die Abgabe von mehr als 200.000 Unterschriften am 14. November 1981 zum Volksbegehren gegen die Startbahn 18 West, begleiten seit Anbeginn die Aktivitäten des BUND Hessen.
(FW)

1. Vgl. Webpräsenz der Herbert-Gruhl-Gesellschaft e. V., Stand: 19.5.2014. ↑
2. Vgl. Bund für Umwelt und Naturschutz, 30 Jahre BUND Hessen, S. 2. ↑
3. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.10.1976, S. 27, Lobby für die Natur. ↑
4. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.2.1978, S. 40, Naturschützer fordern Verbandsklagerecht. ↑
5. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.7.1979, S. 20, Naturschützer und allgemeines Interesse. ↑