Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Erste Ausgabe der „Fuldaer Volkszeitung“, 31. Oktober 1945

In Fulda erscheint die erste Ausgabe der „Fuldaer Volkszeitung“. Sie ist eine der auf Veranlassung der alliierten Behörden neu gegründeten Zeitungen, die als sogenannte Lizenzpresse von politisch unbelasteten Herausgebern veröffentlicht werden und mit speziellen Erscheinungsgenehmigungen der Besatzungsmächte ausgestattet sind (die Lizenz-Nr. der Fuldaer Volkszeitung ist die 30). Diese Lizenzzeitungen bilden unmittelbar nach Kriegsende die ersten verbreiteten Presse-Druckerzeugnisse, während die bisherigen Blätter zunächst nicht erscheinen dürfen.¹ Die Fuldaer Volkszeitung, die in der von Heinrich Kierzek 1945 gegründeten Fuldaer Verlagsanstalt erscheint, wird in den Kreisen Fulda, Schlüchtern, Lauterbach, Alsfeld, Hünfeld und Hersfeld mit einer Gesamtauflage von zunächst 45.000, später über 50.000 Exemplaren verbreitet. Sie ist bis zur Wiederaufnahme der Produktion der Fuldaer Zeitung (das seit 1874 bestehende Fuldaer Traditionsblatt erscheint am 1. April 1951 erstmals nach Kriegsende wieder) für einige Jahre die einzige Regionalzeitung im Raum Fulda. Die letzte Ausgabe der Fuldaer Volkszeitung erscheint am 29. Juni 1974. Anschließend werden die Teilausgaben für Fulda und Hünfeld von der Fuldaer Zeitung übernommen.
(KU)

1. Erst am 21. September 1949 wird von der Alliierten Hohen Kommission mit dem Gesetz Nr. 5 (Über die Presse, den Rundfunk, die Berichterstattung und die Unterhaltungsstätten) eine Generallizenz erteilt, die es deutschen Verlegern und Herausgebern gestattet, auch ohne vorherige Genehmigung zu veröffentlichen. ↑