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Dreißigjähriges Bestehen der „Hessenschau“ des Hessischen Fernsehens, 2. Januar 1991

Der Hessische Rundfunk (HR) feiert das dreißigjährige Jubiläum seines Regional-Nachrichtenmagazins „Hessenschau“ mit einer Sondersendung. Mit einem Aufmarsch Frankfurter Karnevalsvereine auf dem Römerberg als Aufmacher (noch in schwarz/weiß) hatte sich die „Hessenschau“ den Zuschauerinnen und Zuschauern am 2. Januar 1961 als erste regionale Nachrichtensendung aus Hessen präsentiert. Sie löste die zuvor gesendete „Abendschau“ ab, die vom Hessischen Rundfunk gemeinsam mit dem Süddeutschen Rundfunk und dem Südwestfunk hergestellt wurde.

Der erklärte Anspruch, das Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl in dem erst 15 Jahre jungen Bundesland Hessen zu stärken, bildete bei Beginn der Sendung Anfang der 1960er Jahre einen programmatischen Schwerpunkt. Grundsatz des ersten „Hessenschau“-Leiters Wolf Hanke (1928–2016) war es, die Zuschauer „möglichst schnell und umfassend“ über alles zu informieren, „was in dem künstlich geschaffenen Flächenstaat Tag für Tag passierte“. Dies geschah mit fünf bis sechs Filmbeiträgen, die in der Sendung zu einem 20-minütigen Programm zusammengeschnitten wurden. Anders als später kam die „Hessenschau“ anfangs noch ohne einen durch die Sendung führenden Moderator aus. Farbige Bilder erwarteten die Zuschauer erst ab 1969.

Dabei waren die Inhalte der Sendung von Beginn an nicht als Boulevard-Berichterstattung gedacht. „Land und Leute, Folkloristisches oder das Feuerwehrfest kommen bei uns weniger vor als in vergleichbaren Regionalsendungen“, so der derzeitige Magazinleiter Uwe Günzler (1941–2008). Man sei beim Sender vielmehr „stolz darauf, daß die Nachrichtensendung noch bei keiner Regierung, egal welcher Couleur, ob in Frankfurt oder Wiesbaden, beliebt war“. Als journalistisches Credo gelte auch 30 Jahre nach der Sendepremiere das Wort des bis 1981 amtierenden früheren Programmdirektors Hans-Otto Grünefeldt (1915–1991), der die „Hessenschau“ als „Sendung für die Regierten, in der auch die Regierenden gelegentlich zu Worte kommen“, charakterisiert hatte.1

Die 25 Jahre lang im Vorabendprogramm des Ersten Programms (ARD) ausgestrahlte und 1986 ins Dritte Programm verlegte Hessenschau findet nach eigenen Angaben tagtäglich den Zuspruch von rund 350.000 Zuschauern und liegt mit einer Einschaltquote von zehn Prozent an der Spitze aller deutschen Flächenstaaten. Andere Sender der ARD nutzen fast täglich überregional interessante Beiträge des Fernseh-„Geburtstagskindes“.
(KU)


  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3.1.1991, S. 27.
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Dreißigjähriges Bestehen der „Hessenschau“ des Hessischen Fernsehens, 2. Januar 1991“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1593> (Stand: 2.1.2023)
Ereignisse im Dezember 1990 | Januar 1991 | Februar 1991
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