Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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Inhalt

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Abbildungen

Tagebuch des Heinrich Preis aus Moischt, S. 14

Tagebuch des Heinrich Preis aus Moischt, S. 15

Tagebuch des Heinrich Preis aus Moischt, S. 16

Tagebuch des Heinrich Preis aus Moischt, S. 17

↑ Tagebuch des Soldaten Heinrich Preis aus Moischt (1914-1915)

Abschnitt 8: Im Graben und in Ruhestellung bei Comines, 23. Okt. - 7. Nov.

◀ [14-17] 23. Okt. Morgens 4 Uhr kam der Befehl zum [S. 15] Sturm ohne Gepäck, darauf ließen wir die Thornister im Schützengraben liegen, und gingen bis auf 200 mtr. an den Feind heran, worauf wir heftiges Feuer bekamen, einige von uns waren bis auf 50 mtr. an den Feind ran. Leider mißglückte der Sturm auf der ganzen Linie. Wir mußten zurück gehen und hatten dabei sehr große Verluste, u.a. auch der Battls. Kommandier u. der Adjudant. Es sind fast keine Offziere mehr im Regiment. Kraft und ich gingen zum Resve-Staab bis zum Abend, dann gingen wir wieder zur Comp. zurück. Heute kam der 3te Ersatz.

24.Okt. Morgens die vorder Stellung besetzt, Abends ein heftiger Angriff der Engländer zurückgewiesen. 25. Okt. Sontag wieder in der Stellung zugebracht, ab und zu schweres Attileriefeuer. 26. Okt. Morgens etwa 400 Meter vorgerückt, neue Stellung besetzt, Abends noch 100 Metr. vorgerückt, wieder neue Stellung geschaffen. Vom 20ten bis heut Comp. 51 Mann verloren.

27. Okt. Stellung gehalten trotz heftige [S. 16] feindl. Angriffe, Abends abgelöst durch Inf.-Reg. 168. Wir Quartir Radigni. 28. Okt. Quartir ganz gemütlich, plötzlich schweres Attilerie Feuer, eine Granate schlug direckt in unser Quartier, 1 Mann todt, 3 Verwundet, zufällig war ich 10 Minute vorher raus gegangen, wir zogen in eine andre Straße.

29. Okt. Ruhetag. Abends von ½ 9 bis Morgens 6 Uhr bei Regenwetter geschantst dicht vor der feindl. Stellung. 30. Okt. Ablösung der 168 im Schützengraben, die Zeit war gemütlich, den 31. Okt.,1. und 2. November daselbe. Abends abgelöst, 3. Nov. Ruhetag in Radigham¹. Abens Abmarsch nach Lille, Quartier daselbst. 4. Nov. Abmarsch von Lille nach Comiens, Quartier daselbst. 5. Nov. die Bayern abgelöst, etwa 3 Stunden westl.Comiens in Schützengraben. Die Nacht ist sehr Mondhell aber Neblich. Es liegen so viel bairische Jäger vor uns, wie ich noch nie gesehen habe, wir fangen an zu beerdigen.

6. Novbr. Wir gehen Morgens vor durch ein Gehölz, davor ist ein Gehöft, unter dem feindl. [S. 17] Feuer graben wier uns ein, wobei es viele Verwundete gibt. Abens Vorücken bis etwa 300 Metr. vor einen Wald, derselbe ist besetzt, halb rechts davon ist ein Gehöft auch stark besetzt. 7. Novmbr. Ungewöhnlich starkes Attileriefeuer, die seidl. schießt zeitweise dich hinter uns. Mittags kam der Befehl Saitengewehr aufpflanzen (Leutnant Kindr fält). und vorgehen, der Feind scheint zurück gegangen zu sein. Rechts springt eine Gruppe vor, da ein plötzliches Feuer aus dem Gehöft, die Gruppe steth nich wieder auf, die Nacht durch wird geschanst, ein Graben dicht hinter dem andern, alle werden voll besetzt. ▶

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1. Radinhem-en-Weppes, Ortschaft im französischen Départment Nord. ↑

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