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Hessische Biografie

Portrait

Elisabeth Henriette Kurfürstin von Brandenburg
(1661–1683)

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Brandenburg, Elisabeth Henriette Kurfürstin von [ID = 15544]

* 8.11.1661 Kassel, † 27.6.1683 Berlin (Cölln an der Spree)
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Hessen-Kassel, Elisabeth Henriette Landgräfin von

Familie

Vater:

Hessen-Kassel, Wilhelm VI. Landgraf von, * Kassel 23.5.1629, † Haina 16.7.1663, Regent

Mutter:

Brandenburg, Hedwig Sophie Markgräfin von, * Berlin 14.7.1623, † Schmalkalden 16.6.1683, Landgräfin von Hessen-Kassel

Partner:

  • Friedrich I., Preußen, König, GND (⚭ Potsdam 13.8.1679) * Königsberg 1.7.1657, † Berlin 25.2.1713, 1688 Kurfürst, 1701 Friedrich I. König von Preußen, Sohn des Friedrich Wilhelm Kurfürst von Brandenburg, 1620–1688, und der Louise Henriette von Nassau-Oranien, 1627–1667

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Kurfürstin Henriette von Brandenburg, Ölbild von Hendrik de Quitter, Stiftung Preuß. Schlösser und Gärten (Foto: BildA PK Berlin/Jörg P. Anders), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 116

Leben

Die anderthalb Jahre vor dem Tod des Vaters geborene Tochter Henriette kam schon in den Kinderjahren mit dem nur einige Jahre älteren Vetter aus Berlin zusammen, der die Kasseler Verwandtschaft wiederholt besuchte. Schon 1673 haben sich die zwölfjährige Henriette und der 16-jährige Friedrich im Stillen verlobt. Kurfürst Friedrich Wilhelm dürfte der sich anbahnenden Verbindung seines Zweitgeborenen zunächst wenig Bedeutung beigemessen haben, zumal sein Verhältnis zu dem schwächlichen und körperlich behinderten Sohn von anhaltenden Misshelligkeiten geprägt war, was sich auch nach dem Tod des Thronerben Karl Emil (1655–1674) nicht änderte. Doch als dann eine Schwester Kaiser Leopolds I., die verwitwete polnische Königin Eleonora (1653–1697), als Braut für den nunmehrigen Kurprinzen ins Gespräch kam, hielten sowohl Friedrich wie die Kasseler Tante, der vorrangig an der Festigung der dynastischen Beziehung zu Brandenburg gelegen war, an der nach Henriettes Konfirmation veröffentlichten Verlobung fest. Im April 1678 reiste Hedwig Sophie mit der Tochter nach Berlin. Durch die militärischen Ereignisse und die in Nimwegen laufenden Friedensverhandlungen verzögerte sich die Hochzeit jedoch um mehr als ein Jahr. Auch die äußerste Kargheit der Feier im Berliner Schloss wurde mit den immensen Kosten des gerade erst beendeten Krieges begründet; eigentlicher Grund war aber wohl das fehlende Wohlwollen des Kurfürsten. Das junge Paar zog sich nach Schloss Köpenick zurück, das Friedrich seit 1677 um- bzw. neubauen ließ. Hier wurde im Herbst 1680 das einzige Kind der Ehe, die Tochter Louise Dorothea Sophie, geboren, die im Jahre 1700 ihren Kasseler Vetter Friedrich – den späteren König von Schweden – heiraten sollte. Die Hoffnung auf einen Thronfolger machte eine Fehlgeburt oder Scheinschwangerschaft Henriettes 1682 zunichte. Im Jahr darauf war sie erneut schwanger, verstarb jedoch an den Pocken und wurde in der Gruft des Berliner Doms bestattet.

Holger Th. Gräf

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 116 f.)

Zitierweise
„Brandenburg, Elisabeth Henriette Kurfürstin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/120578328> (Stand: 28.11.2023)