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Schweres Grubenunglück in Braunkohlengrube Stolzenbach bei Borken, 1. Juni 1988

In der Braunkohlengrube Stolzenbach bei Borken kommt es zu einer starken Kohlenstaubexplosion, die die Anlage unter und über Tage erheblich beschädigt. Die Stromzufuhr in die Grube, von der unter anderem die Versorgung mit Frischluft und der Betrieb der Pumpen abhängig sind, ist zerstört. Zu den 57 Bergleuten, Handwerkern und Aufsichtspersonen, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Grube befinden, besteht kein Kontakt. Bei den sofort anlaufenden umfangreichen Rettungsarbeiten werden insgesamt 51 Männer tot geborgen. In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni können die Rettungskräfte durch ein Suchbohrloch, in das ein Mikrofon des Hessischen Rundfunks herabgelassen wird, Kontakt zu sechs überlebenden Bergleuten aufnehmen, die in einer Luftblase im Ostfeld der Anlage überlebt haben. Am Morgen des 4. Juni können die sechs Männer durch Rettungsmannschaften aus der Grube gerettet werden.

Die Braunkohlengrube Stolzenbach wird nach der Bergung der letzten toten Bergleute am 10. Juni nicht wieder in Betrieb genommen, sondern mit Beton verschlossen. Neben dem verheerenden Unglück spielt dabei auch eine wesentliche Rolle, dass der größte Teil der abbauwürdigen Braunkohle bereits gefördert worden ist.
(OV/KU)

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„Schweres Grubenunglück in Braunkohlengrube Stolzenbach bei Borken, 1. Juni 1988“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/1550> (Stand: 18.6.2019)
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