Contemporary History in Hessen - Data · Facts · Backgrounds
Enthüllung eines Liebig-Denkmals in Darmstadt und Stiftung einer Liebig-Denkmünze zum 100. Geburtstag des deutschen Chemikers, 12. Mai 1903
Liebig-Denkmal von Georg Bersch auf dem Luisenplatz
Auf dem Luisenplatz in Darmstadt wird zum 100. Geburtstag des 1873 verstorbenen Chemikers Justus von Liebig ein Denkmal enthüllt. Es wurde von dem 1846 in Darmstadt geborenen Bildhauer Georg Bersch gestaltet, der bereits für ein 1877, kurz nach Liebigs Tod, in Darmstadt aufgestelltes Denkmal des Chemikers (Bronzebüste) verantwortlich zeichnete. Das von Bersch geschaffene Denkmal wird im Zweiten Weltkrieg zerstört. Ein weiteres, von Heinrich Jobst (1874–1943; von 1907 bis 1914 Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie) gestaltetes Liebig-Denkmal wird 1913 auf dem Luisenplatz eingeweiht.
Liebig-Denkmünze des Vereins Deutscher Chemiker
Anlässlich des Gedenktages stiftet der Verein Deutscher Chemiker in Leipzig eine Liebig-Denkmünze. Erster Preisträger ist 1903 der deutsche Chemiker und spätere Träger des Nobelpreises Adolf von Baeyer (1835–1917).1 In der Stiftungsurkunde der Liebig-Denkmünze heißt es:
„Gestiftet vom Verein am 12. Mai 1903, dem hundertjährigen Geburtstage Liebigs. Zu Ehren des deutschen Altmeisters der Chemie, der neue Bahnen wies in Hörsaal und Werkstatt; dem Schöpfer des modernen Laboratoriums, dem klassischen Schriftsteller und Denker auf weitem Gebiete des Naturerkennens zum Gedächtnis; als Ansporn und Lohn für schaffende und forschende deutsche Chemiker in Erfüllung des Vereinszweckes: der Förderung der Chemie.“ Die goldene Münze trägt das Brustbild von Liebigs, eine Umschrift mit der Angabe „Gestiftet vom Verein Deutscher Chemiker“ und auf der Rückseite die Abbildung einer weiblichen und einer männlichen Gestalt mit erhobenen Schalen an einem Quellbecken sitzend.
Justus Liebig wurde am 12. Mai 1803 in Darmstadt geboren und starb am 18. April 1873 in München.
(KU)
- Die Verleihung an Adolf von Baeyer erfolgt auf der Hauptversammlung des Vereins in Berlin. Die Liebig-Denkmünze wird bis einschließlich 1914 mit Ausnahme der Jahre 1906 und 1910 jährlich verliehen. Ab 1919 erfolgt die Verleihung weiterhin Jahr für Jahr mit Unterbrechungen bis 1940. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernimmt die Gesellschaft Deutscher Chemiker als Nachfolgeorganisation des Vereins Deutscher Chemiker die Verleihung. An der Praxis der jährlichen Vergabe mit Unterbrechungen ändert sich nichts. ↑
- Records
- William H. Brock, Justus von Liebig. The chemical gatekeeper, Cambridge 1997 [1st Paperback Ed. 2002], S. 330
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 293
- Zeitschrift für angewandte Chemie, hrsg. vom Verein Deutscher Chemiker 20 (1907), 1. Teil, S. 399
- Additional Information
- HeBIS Alexander Naumann: Zur Jahrhundertfeier des Geburtstags Justus Liebigs am 12. Mai 1903 : akademische Festrede und eingeschaltete aktenmässige Belege, Braunschweig 1903
- HeBIS Brock, William H.: Justus von Liebig: the chemical gatekeeper, Cambridge 1997
- Wikipedia: Luisenplatz (Darmstadt) (eingesehen am 12.5.2014)
- Wikipedia: Justus von Liebig (eingesehen am 15.1.2015)
- Wikipedia: Liebig-Denkmünze (eingesehen am 15.1.2015)
- Wikipedia (eng.): Liebig Medal (eingesehen am 15.01.2015)
- Wikipedia: Verein Deutscher Chemiker (ein gesehen am 15.1.2015)
- Gesellschaft Deutscher Chemiker: GDCh: Preise und Auszeichnungen: GDCh-Preise: Liebig-Denkmünze (eingesehen am 15.1.2015)
- Recommended Citation
- „Enthüllung eines Liebig-Denkmals in Darmstadt und Stiftung einer Liebig-Denkmünze zum 100. Geburtstag des deutschen Chemikers, 12. Mai 1903“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/296> (Stand: 26.11.2022)
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