Tod der Landgräfin Sophie von Brabant

Regest-Nr. 200

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Tradition

Engrossment:	Staatsarchiv Marburg, Deutschordens-Ballei Marburg, Nekrolog des Deutschen Ordens 1320; Chron. Abbatiae Villariensis, hs. Im erzb. A. Mecheln (Analectes 27, S. 111).
Prints:	Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, S. 239; Analectes 27 (1901), S. 111.
Regesta:	Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 69 Nr. 185; Dobenecker, Regesta 4, S. 170, Nr. 1176a; Huyskens, Quellenstudien, S. 38.
Bibliography:	Diemar, Stammreihe S. 12 (zum Jahr 1284); Butkens, Trophées 1, S. 238.

Regestum

Marburg. - Tod der Landgräfin Sophie, der Mutter Landgrafen Heinrichs. Die Leiche wurde nach der Abtei Villers (östlich Genappes in Brabant) überführt und dort an der Seite ihres Gemahls, Herzog Heinrichs II. von Brabant, neben dem Johannisaltar beigesetzt.
Diese Angabe des Todestages und Jahres ist trotz vieler, auch in sonst zuverlässigen Druckwerken zu findenden Überlieferungen die allein richtige. Sie ist uns unbedingt sicher zunächst durch eine ziemlich gleichzeitige Notiz übermittelt, die sich in einer im erzbischöflichen Archiv zu Mecheln liegenden, "Chronicon abbatiae Villariensis" betitelten Handschrift auf Blatt 16 befindet (Druck: Analectes 27, S. 111). Das Tagesdatum ist in der gleichen Form (III Kal. Junii) auch in dem um 1320 angelegten Nekrolog des Deutschen Ordens zu Marburg (Staatsarchiv Marburg, Deutschordens Ballei Marburg; Druck: Wyß, Urkundenbuch 3, S. 239) überliefert, wozu Wyß in einer Anmerkung ohne jegliche Erklärung das Jahr 1284 angibt. Diese bisher in deutschen, besonders in den hessischen historischen und genealogischen Druckwerken feststehende Jahresangabe findet sich zuerst im Jahre 1732 bei Ayermann, Einleitung, S. 244 Anm. 2, ohne weitere Quellenangabe; die im Jahre 1725 erschienenen Hübner, Tabellen 1 kennen das Todesjahr nicht. Im Gegensatz hierzu bringen die belgischen Drucke älterer und neuerer Zeit, auch meistens ohne Quellenangabe, durchgängig 1275 als das Todesjahr der Landgräfin; so z. B. Butkens, Trophées 1, S. 1238; Wauters, Abbaye, S. 90; Die angeblichen urkundlichen Belege zur Unterstützung der Jahresangabe 1284 (vgl. Rommel, Hessen 2, Anm. S. 37 Nr. 4) beruhen auf Irrtümern; es kommen hierbei besonders die falschen Lesarten der Daten in den Urkunden von 1258 Oktober 15 ([Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1, S. 20/21] Nr. 58) und 1268 Februar 28 ([Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1, S.48] Nr. 127) in Betracht; vgl. die Anmerkungen zu diesen Regesten; Es ist wohl als sicher anzunehmen, daß Sophie in Marburg gestorben ist, wo sie die letzten Jahre ihres Lebens als "domina de Marborg" (vgl. [Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1, S. 60] Nr. 163) verbracht hat.

References

Other Persons

Hessen, Landgrafen, Sophie von Brabant · Hessen, Landgrafen, Heinrich I. · Brabant, Herzöge, Heinrich II.

Other Places

Marburg (Lkr. Marburg-Biedenkopf) · Villers-la-Ville (Prov. Wallonisch-Brabant/Belgien), Abtei

Keywords

Mütter · Witwen · Begräbnisorte · Klöster

Text Basis

Regestum

Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1

Document Particulars

Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1, ergänzt durch Dobenecker, Regesta

Citation

Landgrafen-Regesten online Nr. 200 <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/lgr/id/200> (Stand: 01.05.2024)