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Hessian Biography

Portrait

Friedrich I. Landgraf von Hessen-Homburg
(1585–1638)

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Hessen-Homburg, Friedrich I. Landgraf von [ID = 5761]

* 5.3.1585 Darmstadt, † 9.5.1638 Homburg vor der Höhe, Begräbnisort: Homburg vor der Höhe, evangelisch
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Other Names

Other Names:

  • Hessen-Darmstadt, Friedrich I. Landgraf von
Activity

Career:

  • Regierender Landgraf zu Homburg seit 6.3.1622
  • Begräbnis am 6.6.1638
  • Mitglied der Gesellschaft und des Ordens des Knopflochs in Darmstadt
Family Members

Father:

Hessen-Darmstadt, Georg I. Landgraf von, * Kassel 10.9.1547, † Darmstadt 7.2.1596

Mother:

Lippe, Magdalena Gräfin zur, 1552–1587

Partner(s):

Relatives:

References

Bibliography:

Image Source:

Wikipedia (Datei:Friedrich-I-HH)

Life

Friedrich I. (der Ältere) war der Begründer der darmstädtischen Nebenlinie Hessen-Homburg. Die 1622 gegründete Landgrafschaft bestand aus Schloss und Stadt Homburg vor der Höhe und einigen umliegenden Dörfern und gehörte seit 1504 zum Haus Hessen, seit 1583 zur Darmstädter Linie. Die Söhne Landgraf Georgs I. verabredeten 1602/1606 die Primogenitur (Bestätigung durch den Kaiser 1608): Der älteste, Ludwig V., wurde alleiniger Herr; seine Brüder Philipp und Friedrich erhielten Apanagen zugesagt. Durch Rezess vom 6. März 1622 vereinbarte Ludwig jedoch mit seinem Bruder Friedrich, diesem statt der Geldzahlungen, unter Vorbehalt der landesfürstlichen Oberhoheit und bestimmter „Reservatrechte“, das Amt Homburg zu überlassen.

Friedrich erhielt nach den Anweisungen des Vaters wie seine Brüder Ludwig und Philipp am Darmstädter Hof eine religiös fundierte Erziehung und sorgfältige Ausbildung. Drei größere Kavalierstouren führten nach Frankreich (unter anderem an die Universität Orléans), in die Niederlande (Feldlager von Ostende), spätere Reisen 1605/06 bis nach Spanien und 1607 an den englischen Hof. Als Friedrich 1622 die Regierung in Homburg antrat, befand sich das Reich mitten im Dreißigjährigen Krieg. Er konnte die gewonnenen Erfahrungen und Verbindungen nutzbar machen und so zum Überleben des kleinen Landes beitragen. Zu den Veränderungen am Homburger Schloss unter seiner Herrschaft zählen die Anlegung einer Wasserleitung und die Aufstockung des Weißen Turms. 1635 erwarb Friedrich das befestigte Hofgut Haselheck bei Ober-Mörlen als Stützpunkt auf dem Weg in die Wetterau.

Nach Friedrichs I. Tod 1638 hatten die Witwe, Landgräfin Margarethe Elisabeth, und ihr Neffe, Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt die Vormundschaft über die unmündigen Kinder inne. Die Regentschaft führte Margarethe Elisabeth; sie ließ sich am 9. Juni 1639 den Untertaneneid ablegen und wurde hinfort als Wittib und´Vormünderin in Vormundsnahmen ihrer ... Söhne ... Wilhelm Christophens, Herrn Georg Christians und Herrn Friedrichs, Gebrüder, Landgrafen zu Hessen bezeichnet. Von den fünf Söhnen Friedrichs I. starben der älteste, Ludwig Philipp, 1643, und der nächstgeborene Georg bereits im Säuglingsalter. Da Landgraf Wilhelm Christoph sich vor allem in Bingenheim aufhielt, wurde das Amt Homburg auch weiterhin vor allem durch seine Mutter Margarethe Elisabeth regiert. In den Jahren 1652 bis 1660 fanden in Hessen-Bingenheim und Hessen-Homburg zahlreiche Hexenprozesse statt, die oft mit Hinrichtungen endeten und bei denen vor allem die Landgräfin-Witwe starken Einfluss auf Einleitung und Vernehmungen nahm.

Barbara Dölemeyer

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 393 f.)

Citation
„Hessen-Homburg, Friedrich I. Landgraf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118693492> (Stand: 25.3.2024)